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US-Börsenaufsicht unter Kritik: Sind Kryptowährungen wirklich Wertpapiere?
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US-Börsenaufsicht unter Kritik: Sind Kryptowährungen wirklich Wertpapiere?

Daniela Kirova
Daniela Kirova
27. Februar 2023
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  • Die US-Börsenaufsichtsbehörde wird derzeit heftig von Krypto-Enthusiasten wegen Behauptungen kritisiert, digitale Währungen seien Wertpapiere.
  • Die Behörde muss Zuständigkeit für jeden Coin nachweisen, bevor sie Regulierungsmaßnahmen durchsetzen kann.
  • Es gibt über 10.000 Token auf dem Markt mit einer Gesamtkapitalisierung von knapp 1 Billion US-Dollar.

Der Vorsitzende der US-amerikanischen Börsenaufsichtsbehörde Securities and Exchange Commission (SEC), Gary Gensler, ist in die heftige Kritik der Krypto-Befürworter geraten. Grund dafür ist seine Behauptung, dass jede digitale Währung mit Ausnahme von Bitcoin ein Wertpapier sei und als solche der Regulierung unterliege, schreibt CoinTelegraph.

In einem Interview mit New York Magazine sagte der Chef der mächtigsten Finanzbehörde der USA kürzlich, dass "alle Kryptowährungen außer Bitcoin" in seine Zuständigkeit fallen.

Nach Ansicht von Gensler handelt es sich bei digitalen Währungen um Wertpapiere, weil "es eine Gruppe dahinter gibt und die Investoren von dieser Gruppe Gewinne erwarten." Bei Bitcoin (BTC) sei die Situation dagegen anders, so Gensler.

Krypto-Befürworter: Meinung ist kein Gesetz

Jake Chervinsky, Anwalt und Leiter der US-amerikanischen Lobby-Organisation Blockchain Association, die sich für die Adoption von Kryptowährungen einsetzt, argumentierte, dass der SEC-Vorsitzende zwar eine zunehmende Kontrolle über die Krypto-Industrie habe, aber seine "Meinung ist nicht das Gesetz."

Ihm zufolge muss die SEC ihre Zuständigkeit für jeden digitalen Coin nachweisen, bevor sie ihn regulieren kann. Das muss mit "einem Token nach dem anderen" geschehen.

Rechtsanwalt Logan Bolinger meldete sich ebenfalls zu Wort. Am 26. Februar twitterte er, dass Genslers Meinung darüber, was ein Wertpapier ist oder nicht, aus rechtlicher Sicht nicht endgültig ist. Er wies darauf hin, dass die letztendliche Entscheidung darüber, wie das Gesetz anzuwenden ist und was es tatsächlich bedeutet, von den Gerichten getroffen werden muss.

Laut Jason Brett, dem Leiter der Abteilung Politik bei der Interessenvertretung Bitcoin Policy Institute, solle man Genslers Äußerungen nicht feiern, sondern fürchten. Er sagte, man könne auch auf andere Weise erfolgreich sein als über einen regulatorischen Graben.

SEC müsste über 10.000 Klagen einreichen

Laut Gabriel Shapiro, General Counsel von Delphi Labs, muss die Aufsichtsbehörde mit Sisyphusarbeit rechnen, wenn sie ihre Regel durchsetzen will. Es gibt mehr als 10.000 Kryptowährungen auf dem Markt mit einer Gesamtkapitalisierung von knapp 1 Billion US-Dollar. Gensler bezeichnete sie alle als nicht registrierte Wertpapiere, die in den USA illegal seien. Die SEC müsste also alle Emittenten von digitalen Währungen verklagen.

Mitwirkende

Daniela Kirova
Die freiberufliche Krypto-Autorin Daniela hat mehr als 15 Jahre Erfahrung im Schreiben und Übersetzen von finanziellen Inhalten. Sie ist Diplom-Psychologin und berichtet ausgiebig über die neuesten Krypto-News und Marktentwicklungen.