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Geldwäsche: In Australien werden 47% der durch Betrug erbeuteten Gelder über Kryptobörsen gewaschen
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Geldwäsche: In Australien werden 47% der durch Betrug erbeuteten Gelder über Kryptobörsen gewaschen

Daniela Kirova
Daniela Kirova
15. August 2023
Offenlegung von Werbung
  • Australiern wurde im Jahr 2022 mehr als 3 Milliarden US-Dollar durch Finanzbetrügereien gestohlen.
  • Großteil dieser Gelder wird über Krypto-Plattformen gewaschen.
  • Maßnahmen wie Kreditkarten mit täglich wechselnden Sicherheitscodes sind notwendig.

Daten der australischen Organisation Australian Financial Crimes Exchange (AFCE) legen nahe, dass fast die Hälfte der bei Betrugsfällen in diesem Land erbeuteten Gelder über Krypto-Plattformen gehen. Laut einem Bericht des Australian Financial Review hat die AFCE herausgefunden, dass in den letzten Monaten 47 % solcher Gelder an Konten bei Kryptobörsen transferiert wurden.

Diese Informationen basieren auf Daten der Mitgliedsorganisationen von AFCE, darunter mehrerer führenden australischen Banken. Die Mitglieder - Commonwealth Bank, ANZ, National Australia Bank und Westpac - haben alle Maßnahmen ergriffen, um Überweisungen an sogenannte "hochriskante" Plattformen zu beschränken.

Über 3 Milliarden US-Dollar gestohlen

Nach Schätzungen der Organisation haben Australier im Jahr 2022 mehr als 3 Milliarden US-Dollar durch Finanzbetrug verloren. Krypto-Brancheninsider sagen jedoch, dass Telekommunikationsunternehmen und soziale Medien den Betrügern den einfachsten Zugang zu Verbrauchern ermöglichen, nicht jedoch die Kryptobörsen.

Laut David Pegley, dem Geschäftsführer der AFCE, werden die gestohlenen Gelder letztendlich an organisierte Kriminalität weitergeleitet und erleichtern den Handel mit Drogen und Waffen oder andere Verbrechen.

Anna Bligh, Chefin der Australian Banking Association, erklärte, dass viele der gestohlenen Gelder über Krypto-Plattformen gewaschen wurden, was ihre Rückgewinnung "praktisch unmöglich" macht. Sie fügte hinzu, dass mehr getan werden müsse, um Kriminelle dazu zu bringen, keine Kryptowährungen mehr für das Waschen dieser Gelder zu verwenden.

Auch große Kryptobörsen geraten unter Beschuss

Führende australische Banken haben Überweisungen an große Kryptobörsen wie Binance gestoppt, die in mehreren Ländern, darunter den USA, Probleme mit Regulierungsbehörden hat. Laut der US-amerikanischen Börsenaufsichtsbehörde Securities and Exchange Commission (SEC) hat die Börse "wissentlich" Gesetze umgangen und unter anderem nicht registrierte Wertpapiere verkauft. Die Lizenz der australischen Derivate-Handelsplattform von Binance wurde im April durch die Finanzbehörde des Landes entzogen.

Blockchain Australia - eine Organisation, die sich für Interessen der Krypto-Unternehmen und Anleger einsetzt - forderte eine gemeinsame Herangehensweise von Banken und Krpytobörsen, um betrügerische Aktivitäten zu stoppen, anstatt übermäßige Beschränkungen zu erlassen. Die Organisation führt derzeit eine Umfrage zu den Auswirkungen der Entbindung von Kryptobörsen auf Arbeitsplätze und die Branche im Allgemeinen durch. In einer Erklärung von Blockchain Australia heißt es unter anderem:

Der Schutz der Verbraucher hat oberste Priorität, sowohl beim Schutz vor Betrug als auch bei der Vermeidung unnötiger Einschränkungen bei der Auswahl von Geschäftspartnern, die evidenzbasiert sein müssen, um sicherzustellen, dass sie echte Vorteile bringen, ohne übermäßige Kosten zu verursachen.

Es werden verschiedene Maßnahmen empfohlen, um in erster Linie den Betrug einzudämmen. Dazu gehören Kreditkarten mit täglich wechselnden Sicherheitscodes, zusätzliche Überprüfungen für Erstüberweisungen und zusätzliche Erkennungsmechanismen.

Finanzverbrechen zeigen keine Anzeichen von Verlangsamung

Trotz Untersuchungen von Banken und Strafverfolgungsbehörden von denen einige zu erfolgreichen Ergebnissen geführt haben, gibt es keine Anzeichen dafür, dass Finanzverbrechen nachlassen. Betrüger geben sich als angesehene Investment-Unternehmen aus und stehlen Geld von Opfern, deren Daten sie über gefälschte Websites erhalten.

In einer gängigen Betrugsmasche wurden Opfer dazu ermutigt, Geld angeblich auf ein Konto einer seriösen Institution einzuzahlen. Diese Institution sollte Zahlungen im Auftrag einer Kryptobörse bearbeiten, wobei Identitätsüberprüfungen umgangen wurden.

Laut den Rechtsberatern der Opfer weist das Finanzsystem eine Reihe von "blinden Flecken" auf, die es Kriminellen ermöglicht haben, Gelder auf Kryptobörsen einzuzahlen und sie in Kryptowährungen umzutauschen. Die Identitätsüberprüfungen wurden umgangen - sie wurden offenbar nur bei Geschäftskunden durchgeführt, nicht jedoch bei Privatkunden.

In einigen Fällen wurden Opfer nach zusätzlichen Dokumenten zur Identitätsüberprüfung gefragt, wie Screenshots von Versorgungsrechnungen oder Bilder ihres Reisepasses. Die Dokumente wurden verwendet, um Konten bei Kryptobörsen auf den Namen der Opfer zu eröffnen. In anderen Fällen würden Kriminelle den Opfern sagen, sie sollten den Kryptobörsen nicht vertrauen, wenn Letztere versuchten, ihre Daten zu überprüfen.

Mitwirkende

Daniela Kirova
Die freiberufliche Krypto-Autorin Daniela hat mehr als 15 Jahre Erfahrung im Schreiben und Übersetzen von finanziellen Inhalten. Sie ist Diplom-Psychologin und berichtet ausgiebig über die neuesten Krypto-News und Marktentwicklungen.