- Es ist der erste Strafprozess, bei dem es um einen Angriff auf Smart Contract und eine dezentrale Kryptobörse geht.
- Der Angeklagte konnte Preisdaten manipulieren, wodurch der Smart Contract Gebühren in Höhe von 9 Millionen US-Dollar generierte.
Shakeeb Ahmed, ein ehemaliger Sicherheitsingenieur eines internationalen Technologieunternehmens, wurde in den USA wegen Geldwäsche und Drahtbetrugs verhaftet. Angeblich soll er einen Hacker-Angriff auf eine dezentrale Kryptobörse verübt und 9 Millionen US-Dollar gestohlen haben.
Das folgt aus einer Pressemitteilung des US-amerikanischen Justizministeriums in New York, die am 11. Juli veröffentlicht wurde. Damit wäre es der erste Strafprozess, bei dem es um einen Angriff auf eine dezentrale Kryptobörse bzw. eine DEX (Decentralized Exchange) und Smart Contracts geht.
Mehrere Behörden arbeiteten an dem Fall
Die öffentliche Bekanntgabe der Anklageerhebung erfolgte durch den US-Justiziar Damian Williams, Chad Plantz von der Behörde für Homeland Security Investigations (HSI) und Tyler Hatcher von der Einheit für Strafermittlungen der amerikanischen Steuerbehörde Internal Revenue Service (IRS-CI).
Der Täter wurde gestern Morgen in New York City verhaftet. Er stahl rund 9 Millionen US-Dollar in Krypto von Nutzern der Börse. Anschließend führte er mehrere Blockchain-Transaktionen aus, um die Coins auf ausländischen Börsen zu tauschen.
Die angegriffene Kryptobörse basierte auf Solana und wurde ebenfalls aus dem Ausland betrieben. Im Juli des vergangenen Jahres nutzte Ahmed eine Schwachstelle in einem ihrer Smart Contracts aus. Er gab gefälschte Preisdaten ein, wodurch der manipulierte Smart Contract Gebühren in Höhe von etwa 9 Millionen US-Dollar generierte. Anschließend hob er die Gebühren in Form von der Börse ab.
Hacker schlug der Kryptobörse einen Deal vor
Ahmed setzte sich nach dem Diebstahl der Coins mit dem Entwickler-Team der Kryptobörse in Verbindung und sagte, er würde 7,5 Millionen US-Dollar zurückgeben, wenn sie die Strafverfolgungsbehörden nicht über den Angriff informieren.
Der Hacker versuchte das Geld zu waschen, indem er die Token mehrmals getauscht hatte und über ein Brücken-Protokoll von der Solana-Blockchain zum Ethereum-Mainnet transferierte. Einen Teil des Geldes hob er über mehrere Kryptobörsen im Ausland ab, einen anderen Teil tauschte er in Monero-Token um. Es handelt sich dabei um eine Kryptowährung, die als anonym gilt, da Transaktionen damit besonders schwer nachzuverfolgen ist.
Der 34-jährige ist ein Experte für die Analyse von Blockchain-Systemen und kennt sich mit der Funktionsweise von Smart Contracts bestens aus. Er wurde nun wegen Drahtbetrugs und Geldwäsche angeklagt. Ihm droht eine Höchststrafe von 40 Jahren Gefängnis.