- Aus der Klage gegen Sam Bankman-Fried geht hervor, dass die Commodity Futures Trading Commission Ether als ein Handelsgut betrachtet.
- Die US-Börsenaufsichtsbehörde ist dagegen der Meinung, dass alle Kryptowährungen außer Bitcoin Wertpapier sind.
Stablecoins und Ether sind Handelsgüter und sollten als solche von der US Commodity Futures Trading Commission (CFTC) reguliert werden, erklärte der Vorsitzende dieser US-Behörde, Rostin Behnam, bei einer Anhörung im US-amerikanischen Senat am 8. März, berichtete CoinTelegraph.
Streit der Behörden
Senatorin Kirsten Gillibrand fragte Behnam nach den Meinungsverschiedenheiten zwischen der US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) und der CFTC. Die letztere Behörde traf vor zwei Jahren einen Vergleich mit dem Stablecoin-Emittenten Tether. Behnam sagte, Stablecoins und Ether seien Handelsgüter (Commodities), “ungeachtet eines regulatorischen Rahmens für Stablecoins.”
Bereits in der Klage gegen den FTX-Gründer Sam Bankman-Fried behauptete die CFTC, Ether und andere digitale Vermögenswerte seien Handelsgüter. Behnam argumentierte, dass die CFTC die Notierung von Futures-Produkten an Börsen nicht zugelassen hätte, wenn sie Ether nicht als Handelsgut betrachtet hätte.
Die unterschiedlichen Ansichten der Regulierungsbehörden haben das Potenzial, die Bühne für einen Konflikt zu bereiten. Denn letztendlich geht es darum, welche von den beiden Behörden mehr Kontrolle über den Kryptomarkt und die Branche haben wird.
Einigung in Frage Bitcoin
Allerdings machte der Chef von CFTC widersprüchliche Aussagen zu diesem Thema in der Vergangenheit. Zum Beispiel auf einer Konferenz in Princeton im November 2022 sagte er, dass keine Kryptowährung außer Bitcoin als Handelsgüter angesehen werden könne. Aber einen Monat zuvor hatte er angedeutet, dass Ether doch dazu zählen sollte.
Der Vorsitzende der SEC, Gary Gensler, ist mit Behnams jüngsten Äußerungen zwar nicht einverstanden, aber in einer Sache sind sich die beiden sicher: Bitcoin ist definitiv kein Wertpapier. In einem kürzlichen Interview mit dem New York Magazine bestand Gensler darauf, dass “alles außer Bitcoin” in diese Kategorie fällt. Viele Krypto-Experten sind mit dieser Ansicht nicht einverstanden und besorgt darüber, dass so eine Einstufung gravierende Folgend für die Branche hätte.
Die Branche wehrt sich
Mitte Februar 2023 drohte die SEC, den Stablecoin-Emittenten Paxos wegen angeblicher Verstöße gegen Anlegerschutzbestimmungen zu verklagen. Konkret behauptete die SEC, der Stablecoin sei ein nicht registriertes Wertpapier.
Akteure der Blockchain-Industrie sind nicht gleichgültig gegenüber den Versuchen der Regulierungsbehörden, gegen Kryptowährungen vorzugehen. Jeremy Allaire, der CEO und Gründer von Circle, hat erklärt, dass eine Bankaufsichtsbehörde die Stablecoins überwachen sollte, und darauf bestanden, dass die SEC nicht die richtige Aufsichtsbehörde für diese Anlageklasse ist.