Bitcoin-Mining verbraucht weltweit mehr als ganze Länder. Der Stromverbrauch wird immer noch als Achillesferse der größten Kryptowährung angesehen – jedoch könnte Ökostrom hier eine Lösung bieten.
Bitcoin-Mining und Ökostrom
In der Medienlandschaft steht Bitcoin schon seit längerem in der Kritik. Der Stromverbrauch für das Bitcoin-Mining ist vergleichsweise hoch. So haben mehrere Nachrichtenseiten den Bitcoin-Enthusiasten „Digiconomist“ zitiert, welcher auf Basis von handelsüblichen Minern den erwarteten Stromverbrauch errechnet hat.
Mit einem Minimumverbrauch von 56,14 TWh für das weltweite Bitcoin-Netzwerk, verdrängt Bitcoin mehrere Länder und kommt aktuell am nächsten an den Stromverbrauch von Österreich. Mehrere Kennzahlen wurden von den Zahlen von Digiconomist abgeleitet, darunter:
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Diese Zahlen stehen natürlich nicht für eine haargenaue Abbildung der Realität. Auch Digiconomist selbst betont dies. Es gibt uns aber eine erste Idee davon, welche Schwierigkeiten Ökologisch mit dem Mining von Kryptowährungen und Proof-of-Work einhergeht.
Hinzu kommt, dass 80% des Minings scheinbar in China stattfindet. Das Land plant zwar einen Ausbau von Ökostrom in Form von Solar und Wasserkraftwerken, doch bis jetzt boomt auch die billige und schmutzige Energie der Kohle.
Ökostrom könnten eine Lösung sein
Ökostrom kommt in vielen Varianten. In Deutschland ist die bekannteste Form der Solarstrom, welcher in den letzten Jahren besonders gefördert wurde. Auf ländlichen Gebieten finden sich vermehrt Windparks, wobei hier der Ausbau stetig voran geht. Im Norden Europas dominiert Energie aus Wasserkraftwerken. Aufgestaute Wassermassen werden durch Turbinen geleitet und treiben Generatoren an – eine sehr natürliche und umweltfreundliche Form der Stromgewinnung. Beispielsweise schafft es Island seinen Strom zu 100% aus Ökostrom zu gewinnen: 60% gehen auf Thermalenergie und 40% auf Wasserkraft zurück. Weniger bekannte Formen des Ökostroms sind Gezeitenkraftwerke, welche an den Küsten von Großbritannien getestet werden.
Start-Ups setzen nun vermehrt auf umweltfreundliche Lösungen. Die österreichische HydroMiner GmbH setzt beispielsweise auf Wasserkraftwerke. Zwei ausgesonderte Wasserkraftwerke dienen ihnen als Stromversorgung für ihre Bitcoin-Miner. Kalte Alpenluft dient als Kühlung für die Miner.
Nadine Damblon, CEO und Mitgründer von HydroMiner befürwortet ihre neue Herangehensweise. So ist das umweltfreundliche Mining eines der wichtigsten Eigenschaften, die sie ihren Kunden anbieten.
„Es wird eine größere Blockchain-Adoption geben [und das] Energieproblem, könnte damit gelöst werden“, sagt Damblon. „Wir nutzen Ökostrom nicht nur um umweltfreundlich zu sein, sondern auch rentabel“.
Start-Ups zeigen also, dass umweltfreundlich nicht immer gegen Profitabilität geht. Es bleibt zu hoffen, dass mehr Enthusiasten in die Fußstapfen des Ökostroms treten und das Bitcoin-Mining grüner machen.
[Bild: Sonpichit Salangsing/ Shutterstock]