- Europa kann es sich nicht leisten, in der nächsten digitalen Revolution hinterherzuhinken, heißt es im Bericht eines Europaparlament-Ausschusses.
- Unternehmen außerhalb der EU waren am aktivsten in Metaverse-Projekten.
Die EU-Gesetzgeber haben die 27 Mitgliedsstaaten der Union dazu aufgefordert, eine führende Rolle bei der Gestaltung des Metaverse zu übernehmen. Europäische Unternehmen sollen dabei stärker unterstützt werden, unter anderem, um die technologische Abhängigkeit von anderen Regionen der Welt zu begrenzen, berichtet CoinDesk.
Die Veröffentlichung berief sich auf einen Bericht des Ausschusses des Europäischen Parlaments für Binnenmarkt und Verbraucherschutz, in dem es um Risiken, Chancen und politischen Implikationen von virtuellen Welten ging.
Als Metaverse wurde dabei eine Sammlung von virtuellen Welten bezeichnet, die ein imaginäres zukünftiges Internet aufbauen, das interaktiv, geteilt und potenziell immersiv ist. Der Ausschuss genehmigte den Bericht mit überwältigender Mehrheit.
Neue Standards sind erforderlich
Die Aktivitäten des Ausschusses des Europäischen Parlaments folgen auf Pläne für das Metaverse, die die Europäische Kommission im Juli veröffentlichte. Obwohl der Ausschuss keine Gesetzgebung vorschlug, wies er darauf hin, dass neue Standards für die Aufsicht über das Metaverse erforderlich seien, ebenso wie eine globale Governance.
Die Strategie der Europäischen Kommission für das Metaverse und Web4 definiert virtuelle Welten als immersive und persistente Umgebungen, die auf erweiterter Realität und 3D-Technologien basieren. Laut einigen Schätzungen wird die Nutzerzahl im Metaverse bis 2026 dank generativer Künstlicher Intelligenz (KI) über 600 Millionen überschreiten.
Europa muss eine führende digitale Rolle übernehmen
Der Bericht weist darauf hin, dass mehrere Unternehmen außerhalb der EU Metaverse-Projekte entwickelt haben, die über die erforderliche finanzielle Kapazität und Ressourcen verfügen. Als Folge wurden die EU-Staaten aufgefordert, eine führende Rolle zu übernehmen. Pablo Arias Echeverría, der die Initiative unterstützt, sagte dazu:
Europa kann es sich nicht leisten, in der nächsten digitalen Revolution hinterherzuhinken, noch können wir vergangene Fehler wiederholen. Wenn wir mit der Entwicklung virtueller Welten in Web 4.0 eintreten, müssen wir eine Grundlage schaffen, die auf starken digitalen Regeln, Leitprinzipien und Werten basiert. Europa muss diese Transition anführen und die Bürgerinnen und Bürger in den Mittelpunkt unserer digitalen Zukunft stellen.
Die Gesetzgeber befürworten auch eine Chancengleichheit, um das europäische Geschäft anzukurbeln, und die Schaffung eines geeigneten politischen Rahmens, der andere Länder einbezieht.
Abschließend weist der Bericht auf die Notwendigkeit hin, Risiken im Zusammenhang mit dem Datenschutz, der psychischen Gesundheit, dem Verbraucherschutz und der Cybergewalt anzugehen.