- In den ersten vier Monaten des Jahres 2022 wurden Kryptowährungen im Wert von 1,57 Milliarden US-Dollar gestohlen.
- Diese Zahl übertrifft die Gesamtsumme des letzten Jahres, die 1,5 Milliarden US-Dollar betrug.
- Die bisherigen Krypto-Diebstähle entsprechen einem Verlust von 13 Millionen US-Dollar pro Tag.
Laut dem Sicherheitsunternehmen PeckShield haben die DeFi-Exploits in den ersten vier Monaten des Jahres 2022 bereits die Gesamtzahl des letzten Jahres übertroffen. Das Unternehmen berichtet, dass in diesem Jahr bisher 1,57 Milliarden US-Dollar in Kryptowährungen durch Hacker-Angriffe verloren gegangen sind, verglichen mit 1,5 Milliarden US-Dollar im Jahr 2021.
Diese Reihe von Angriffen hat erneut das allgegenwärtige Risiko von DeFi-Protokollen verdeutlicht, bei denen Anonymität und fehlende Regulierung reichlich Spielplatz für Cyber-Kriminelle bieten.
Die Zahl von 1,57 Milliarden US-Dollar entspricht einem täglichen Verlust von 13 Millionen US-Dollar. Wenn der aktuelle Trend anhält, könnte der Gesamtverlust bis Ende 2022 4,7 Milliarden US-Dollar erreichen.
Da mehrere Protokolle inzwischen Vermögenswerte im Wert von mehreren Milliarden Dollar auf ihren Plattformen halten, könnte ein einziger großer Exploit diese Zahl weit in den Schatten stellen.
Diese jüngsten DeFi-Hacks werfen ein Schlaglicht auf die Risiken, die leider in der Kryptoindustrie bestehen, und zeigen vielleicht die Notwendigkeit einer stärkeren Regulierung in diesem Bereich. Es ist wichtig, den eigenen Code so schnell wie möglich überprüfen zu lassen, und es bleibt zu hoffen, dass andere Projekte diese Vorfälle ernst nehmen und daraus lernen.
Die bisher größten Hacker-Angriffe des Jahres 2022
Ronin Bridge – 625 Millionen US-Dollar
Ein großer Teil der Summe von 1,57 Milliarden US-Dollar stammt aus einem einzigen Vorfall, bei dem 625 Millionen US-Dollar von Ronin Bridge gestohlen wurden. Es handelt sich dabei um ein Protokoll, mit dessen Hilfe man Coins von einer Blockchain auf eine andere übertragen kann.
Die Sicherheitslücke wurde zu einem der größten DeFi-Hacks in der Geschichte, wobei das US Foreign Bureau of Intelligence (FBI) den Angriffe später mit staatlich finanzierten Hackern aus Nordkorea in Verbindung brachte.
Die Transaktionsaktivität scheint darauf hinzudeuten, dass ein Teil der gestohlenen Coins an Tornado Cash geschickt wurde – ein Krypto-Protokoll, mit der Nutzer ihre digitalen Spuren verwischen können.
Die Überweisungsbeträge von der Wallet reichen von 1.000 Ethereum (ETH) bis 3.202 ETH, wobei der Gesamtbetrag zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels etwa 60 Millionen US-Dollar beträgt.
Wormhole Bridge – 326 Millionen US-Dollar
Wormhole Bridge ist ein weiteres Protokoll, das es Nutzern ermöglicht, Token und NFTs zwischen verschiedenen Blockchains zu übertragen.
Im Februar wurde die Plattform gehackt, dabei wurden über 326 Millionen US-Dollar gestohlen. Der Hacker-Angriff betraf viele Kleinanleger, die ihre Coins verloren.
Das Wormhole-Team hat später versucht, mit dem Hacker durch On-Chain-Nachrichten zu verhandeln. Aber es scheint, dass keine Einigung erzielt wurde.
Das Geld wurden später von der Jump Trading Group zurückerstattet.
Beanstalk – 182 Millionen US-Dollar
Im April wurde Beanstalk Opfer eines Flash Loan-Angriffs, bei dem Hacker Ethereum im Wert von 182 Millionen US-Dollar aus dem Projekt stehlen konnten.
Ein Flash Loan-Angriff ist eine gängige Methode, die von Hackern verwendet wird, um Geld von einem DeFi-Protokoll zu stehlen. Durch die Aufnahme eines riesigen, unbesicherten Kredits können Angreifer die Preise manipulieren und sich günstig mit einer bestimmten Kryptowährung eindecken. Diese neu erworbenen Vermögenswerte werden dann zu einer anderen Kryptobörse gebracht und zum normalen Preis mit beträchtlichen Gewinnen verkauft.
Nach Angaben von PeckShield wurden diese Coins ebenfalls über Tornado Cash gewaschen und an unbekannte Krypto-Wallets gesendet.