- Die Zeitung stützte ihre Behauptungen auf Daten des des forensischen Unternehmens Elliptic.
- Chainalysis berichtete, dass nur 450.000 US-Dollar für illegale Aktivitäten transferiert wurden.
- US-Gesetzgeber verfassten ein Schreiben an das Weiße Haus, in dem sie auf den ursprünglichen Bericht von WSJ verwiesen.
Das Wall Street Journal (WSJ) korrigierte die Daten in einem kürzlich veröffentlichten Bericht, in dem es über die Finanzierung der Terrorgruppe Islamischer Dschihad in Palestina mit Kryptowährungen ging. Zuvor hatte das Unternehmen hinter dem Stablecoin Tether die Richtigkeit der Daten in Frage gestellt.
Zunächst behauptete die autoritative Quelle, dass die Finanzierung für die Gruppe bei 93 Millionen US-Dollar lag, die von August 2021 bis Juni 2023 transferiert wurden. Die Daten wurden nun auf nur noch 12 Millionen US-Dollar korrigiert.
Der Erhalt von Kryptowährungen deutet nicht auf eine direkte Zuweisung hin
WSJ stützte die Behauptung auf Daten des forensischen Unternehmens Elliptic, welches sich auf die Blockchain-Analyse spezialisiert. Es berichtete, dass Krypto-Wallets, die mit dem Islamischen Dschihad in Verbindung gebracht werden, die oben genannte Summe erhalten hatten. Anschließend klärte Elliptic auf, dass der Erhalt dieser Gelder keine direkte Zuweisung zu terroristischen Aktivitäten beweise.
Chainalysis – ein weiteres Unternehmen für Blockchain-Analyse – berichtete, dass nur 450.000 US-Dollar an eine Wallet transferiert wurden, die mit Terrorismus in Verbindung steht.
Geld wurde zwischen Islamischem Dschihad und Hisbollah ausgetauscht
Das Wall Street Journal korrigierte seine Daten und wies darauf hin, dass die tatsächliche Menge an Kryptowährung, die zwischen dem Islamischen Dschihad und der Hisbollah, einer libanesischen politischen Partei, ausgetauscht wurde, nur etwa 12 Millionen US-Dollar betrug. Das sind viel weniger als die zuvor gemeldeten 93 Millionen US-Dollar.
Elliptic wies darauf hin, dass Kryptowährungen im Vergleich zu anderen Quellen eine untergeordnete Rolle bei der Finanzierung der Hamas spielten, was die Überarbeitung der Erzählung weiter festigte.
Das forensische Unternehmen kritisierte das Fehlen von Details in den Korrekturen von WSJ. Dieser Standpunkt wurde auch von Paul Grewal geteilt, einem leitenden Angestellten der US-amerikanischen Kryptobörse Coinbase. Er kommentierte, dass der überarbeitete Bericht weiterhin darauf hindeutete, dass Kryptowährung die größte Finanzierungsquelle für die Hamas sei.
Weitere Auswirkungen
Am 17. Oktober schrieben US-Gesetzgeber einen Brief an das Weiße Haus und bezogen sich auf den ursprünglichen Bericht von WSJ. Darin wurde behauptet, dass hauptsächlich der Stablecoin Tether (USDT) zur Finanzierung der Hamas verwendet wurde. Gesetzgeber wie die Senatorin Cynthia Lummis ermutigten das US-Justizministerium, seine Untersuchung des Stablecoins zu beschleunigen.
Die US-Regierung geht gegen Kryptowährungen vor. Anfang dieses Monats berichteten wir, dass sie strengere Vorschriften für Datenschutz-Mixer wie Tornado Cash vorgeschlagen hat, um den Islamischen Dschihad, die Hamas und andere terroristische Gruppen ins Visier zu nehmen.