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Gesamtwert der Investitionen auf DeFi-Plattformen fällt drastisch
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Gesamtwert der Investitionen auf DeFi-Plattformen fällt drastisch

Crispus Nyaga
Crispus Nyaga
25. Januar 2023
Offenlegung von Werbung
  • Der Gesamtwert der auf DeFi-Plattformen investierten Coins ist von 250 Milliarden auf 75 Milliarden US-Dollar gesunken.
  • Die meisten nativen Token haben mehr als 80 % ihres Wertes verloren.

Der Bereich der dezentralen Finanzen (DeFi) ist in den letzten Monaten stark unter Druck geraten. Laut DeFi Llama ist der Gesamtwert der gesperrten Token (Total Value Locked), das heißt aller auf DeFi-Plattformen investierten Coins, von mehr als 250 Milliarden auf nur noch etwas mehr als 76 Milliarden US-Dollar eingebrochen. Viele Anleger und Krypto-Enthusiasten fragen sich derzeit, ob DeFi überhaupt eine Zukunft hat.

Probleme der dezentralen Krypto-Plattformen

Bei DeFi oder Decentralized Finance handelt es sich um einen Untersektor der Krypto-Branche, in dem finanzielle Dienstleistungen wie Sparkonten, Kredite oder Indizes angeboten werden. Aber anstelle von Banken und anderen traditionellen Finanzinstitutionen kommen hier quelloffene Protokolle der Smart Contracts zum Einsatz.

Für viele bedeutet DeFi die Verlagerung der Macht von Institutionen auf einfache Menschen, die Teil der Governance sind. Für sie besteht das Ziel darin, die größten Teile der Finanzindustrie zu stören. DeFi-Protokolle wie Maker und Compound ermöglichen es den Menschen beispielsweise, auf völlig dezentrale Weise Kredite aufzunehmen.

In ähnlicher Weise erleichtern Plattformen wie Uniswap, Curve Finance und PancakeSwap den Kauf und Verkauf von Kryptowährungen in einem völlig öffentlichen Prozess. Es gibt noch weitere dezentrale Finanzplattformen, die es ermöglichen, Geld zu investieren und Liquidität bereitzustellen, was oft als Staking bezeichnet wird.

Normalerweise haben DeFi-Plattformen eigene Governance-Token, das man an Kryptobörsen kaufen kann. Mit Hilfe dieser Token kann man sich Vergünstigen sichern, aber auch sich an wichtigen Entscheidungen beteiligen. So kann man beispielsweise darüber abstimmen, ob die jeweilige Plattform von einer Blockchain wie Ethereum auf Cardano umgestellt werden soll.

Seit Jahren gibt es aber schon Bedenken gegen DeFi. Zum einen hat die ganze Branche der dezentralen Finanzen keine wirklichen Vorschriften, was sie anfällig für Betrug und Manipulationen macht. Außerdem sind viele Experten der Meinung, dass DeFi für normale Menschen sehr kompliziert ist. Darüber hinaus nutzen viele Plattformen die Unwissenheit der Nutzer aus und werben mit Behauptungen, die eindeutig zu schön sind, um wahr zu sein. Wie zum Beispiel eine garantierte Rendite von 20 % oder mehr.

Auf dem Höhepunkt der Popularität von Bitcoin und anderen Coins wurden auf DeFi-Plattformen über 250 Milliarden US-Dollar in Kryptowährungen investiert. Einige Monate später beträgt der Gesamtwert nur noch etwas mehr als 76 Milliarden US-Dollar. Dieser Absturz betrifft nicht nur die Branche im Allgemeinen, sondern jede einzelne Blockchain, die Smart Contracts und damit DeFi überhaupt ermöglicht. Dazu zählen Ethereum, BNB, Tron, Avalanche und viele andere. Folglich ist auch der Preis von vielen Governance-Token abgestürzt, wie zum Beispiel AAVE, MKR, ANC und UNI:

DeFi ist nicht tot

Aber meiner Meinung nach ist es zu früh, DeFi für tot zu erklären. Vielmehr folgt die Branche dem Weg, den alle Innovationen bis zu ihrer Reife durchgehen.

So kann man sich zum Beispiel daran erinnern, dass der gleiche Zyklus in den frühen 2000er Jahren stattfand, als Internet und Mobilfunk sich rasant entwickelten. Viele neue Technologie-Unternehmen versprachen große Renditen und jede Menge Kleinanleger investierte ihr Geld darin. Das Ganze endete aber mit dem Platzen der Dotcom-Blase, die Investoren Milliarden kostete.

Gewissermaßen wiederholte sich die Situation in jüngster Zeit in der Branche der Elektrofahrzeuge. Nach dem Erfolg von Tesla stieg die Zahl der Elektroautohersteller sprunghaft an. Viele von ihnen befinden sich nun in Schwierigkeiten oder haben bereits den Betrieb eingestellt.

Daher glaube ich, dass DeFi nicht tot ist. Aber viele Protokolle wie Wonderland oder Abracadabra werden die aktuellen Probleme auf dem Markt höchstwahrscheinlich nicht überleben. Es werden nur diejenigen DeFi-Plattformen über Wasser bleiben, die sich gut abgesichert haben - unter anderem gegen Hacker-Angriffe, wie die jüngste Geschichte zeigt.

Mitwirkende

Crispus Nyaga
Writer
Crispus ist ein Finanzanalyst mit über 9 Jahren Erfahrung in der Branche. Für einige der führenden Marken deckt er Kryptowährungen, Forex, Aktien und Rohstoffe ab. Er ist auch ein leidenschaftlicher Trader, der sein Familienkonto führt. Crispus lebt mit seiner Frau und seinem Sohn in Nairobi.