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Russische Zentralbank will Investitionen in Kryptowährungen verbieten
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Russische Zentralbank will Investitionen in Kryptowährungen verbieten

Walter Akolo
Walter Akolo
6. Mai 2023
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Reuters berichtete am Donnerstag mit Verweis auf zwei ungenannte Quellen, die der russischen Zentralbank nahe stehen sollen, dass Investitionen in Kryptowährungen in Russland in absehbaren Zukunft verboten werden. Das Verbot steht im Zusammenhang mit den Risiken für die finanzielle Stabilität des Landes aufgrund der schnell wachsenden Zahl an Krypto-Transaktionen.

Eine andere, der Bank nahestehende Quelle erklärte, die Bank könnte Kryptowährungen komplett verbieten. Kurz nach dem Bericht fiel der Preis der bekanntesten Kryptowährung Bitcoin. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels beträgt der Preis 46.280 US-Dollar.

Seit mehreren Jahren hat Russland Kryptowährungen mit der Begründung abgelehnt, sie würden zur Finanzierung des Terrorismus oder zur Geldwäsche verwendet. Im Jahr 2020 wurden jedoch der Kauf und Verkauf von Kryptowährungen legal akzeptiert, aber die Durchführung von Transaktionen befindet sich nach wie vor in einer grauen Zone.

Russland sieht in Kryptowährungen Risiken

Als die Nachrichtenagentur Reuters um eine Stellungnahme zu diesem Verbot gebeten wurde, äußerte sich die Zentralbank nicht zu Einzelheiten. Ein Sprecher teilte mit, die Bank ist gerade dabei, einen Bericht mit der Position zu diesem Thema vorzubereiten.

In den letzten Jahren haben Bitcoin, Ethereum und andere Kryptowährungen wie zum Beispiel Dogecoin bei Kleinanlegern an Beliebtheit gewonnen. Digitale Währungen werden mit hoher Volatilität gehandelt, und wenn ihr Wert einbricht, besteht ein enormes Schneeballeffekt-Risiko. Das ist die größte Sorge der russischen Zentralbank.

Die erste stellvertretende Gouverneurin der Zentralbank, Ksenia Yudaeva, sagte, dass die steigenden Investitionen in digitale Währungen die geldpolitischen Investitionen verringern und somit zu finanzieller Instabilität führen.

Was dieses Verbot für die derzeitigen Anleger bedeutet

Nach Schätzungen der russischen Zentralbank haben in den letzten Jahren etwa 15 Millionen Russen ein Konto auf einer Kryptobroker-Plattform eröffnet. Daher wird die Verschärfung der Beschränkungen für Krypto-Investitionen einen Schlag für die neuen Anleger bedeuten.

Ein Zeichen dafür, dass die Bank tatsächlich über das Verbot nachdenkt, sind die Anfang dieser Woche veröffentlichten neuen Regeln für Investmentfonds. Die Fonds dürfen nicht mehr in digitale Währungen investieren.

Die Verhinderung künftiger Krypto-Transaktionen wird die derzeitigen Anleger jedoch nicht dazu zwingen, ihre Portfolios zu veräußern.

Die Regulierungsbehörde plant die für Dezember 2021 vorgesehene Einführung einer durch Rubel gedeckten Zentralbank-Digitalwährung (CBDC). Dieses Programm wurde kürzlich auf Anfang 2022 verschoben.

Zuvor hatte die Regulierungsbehörde strenge Maßnahmen für Investitionen in andere risikoreiche Produkte wie Optionen und Derivate erlassen. Kleinanleger müssen daher eine Reihe von Tests durchlaufen, bevor sie in diese Produkte investieren können.

Der Handel mit Kryptowährungen ist in Russland ein beachtliches Geschäft. Tatsächlich finden jährlich Krypto-Transaktionen im geschätzten Wert von etwa 5 Milliarden US-Dollar. Schätzungsweise 12 % der russischen Bevölkerung besitzen Kryptowährungen, verglichen mit den geschätzten 8 % der Bevölkerung der Vereinigten Staaten.

Unter Verweis auf Chinas Verbot von Krypto-Mining und Transaktionen im September 2021 sagte Judajewa, dass Russland mehr Krypto-Regulierung benötigt.

Mitwirkende