- Der mutmaßliche Betrug betraf mehr als 1.600 Investoren.
- JPEX-Mitarbeiter und Influencer, die Werbung für die Kryptobörse gemacht hatten, wurden verhaftet.
Die Behörden in Hongkong haben acht Personen wegen Betrugsverdachts bei JPEX, einer nicht lizenzierten Kryptowährungsbörse, verhaftet. Der mutmaßliche Betrug betraf mehr als 1.600 Investoren und Vermögenswerte im Wert von über 150 Millionen US-Dollar, berichtete die Associated Press.
Versprechen von geringem Risiko und hohen Renditen
Unter den Verhafteten befinden sich Mitarbeiter von JPEX und Influencer in den sozialen Medien, die Werbung für die Börse gemacht hatten. Laut dem Superintendent der Hongkonger Polizei, Kung Hing-fun, handelte es sich bei den Opfern größtenteils um Laien, die Versprechungen von geringem Risiko und hohen Renditen erlegen waren.
Nach Angaben von Elizabeth Wong, Leiterin der Fintech-Abteilung der Aufsichtsbehörde des Landes Securities and Futures Commission (SFC), wird geprüft, ob JPEX gegen Anti-Geldwäsche-Gesetze verstoßen hat. Die Abteilung hat den Fall zur Unterstützung der Ermittlungen an die Polizei weitergeleitet.
Geld von Kontoständen der Investoren verschwunden
Letzte Woche gab die SFC bekannt, dass JPEX nicht lizenziert ist und keine Krypto-Handelsplattform in Hongkong betreiben darf. Einige Kunden beschwerten sich darüber, dass sie ihre digitalen Vermögenswerte nicht von ihren Konten bei der Börse abheben konnten. Andere stellten fest, dass ihre Kontostände verändert oder reduziert worden waren.
Am Montag kündigte JPEX an, den Handel mit Bitcoin und anderen Kryptowährungen auf der Plattform aufgrund eines Liquiditätsengpasses auszusetzen, den es „in Verhandlungen mit … Drittanbietern von Marktmachern zur Lösung“ sah.
Einen Tag zuvor hatte die Börse sich darüber beschwert, dass Hongkonger Institutionen sie unfair behandelt hätten. Sie beschuldigte einen anonymen Drittanbieter von Marktmachern, Gelder „bösartig“ einzufrieren.
Die Polizei hat 1.641 Beschwerden über JPEX erhalten, die einem Äquivalent von 153 Millionen US-Dollar entsprechen. Sie hat Bankkonten mit mehr als 1 Million US-Dollar darauf eingefroren und Immobilien im Wert von 5,6 Millionen US-Dollar beschlagnahmt.
Chinesische Kryptofirmen flüchteten nach nach Hongkong
In dem chinesischen Festland wurden alle im Jahr 2021 alle Krypto-Transaktionen und andere Aktivitäten mit digitalen Währungen verboten, darunter auch der Handel auf Kryptobörsen. Als Folge davon flohen chinesische Kryptofirmen nach Hongkong. Zusammen mit den USA und der Schweiz gilt Hongkong als die beste Region der Welt für Kryptowährungen.
Der Bürgermeister von Hongkong, John Lee, äußerte sich bei einer Pressekonferenz zu dem Vorfall:
Dieser Vorfall unterstreicht die Bedeutung, dass Investoren, wenn sie in virtuelle Vermögenswerte investieren möchten, dies auf lizenzierten Plattformen tun müssen.
Hongkong hat bereits seit einiger Zeit den Ruf als Krypto-Hub. Die SFC begann am 1. Juni dieses Jahres, Anträge für Kryptowährungsbörsen anzunehmen. Lizenzierte Plattformen dürfen private Investoren bedienen, solange sie über die Risiken informiert werden.