Auf den Hack der japanischen Börse Coincheck und den damit verbundenen Währungsraub reagieren jetzt Japans Krypto-Verbände: eine neue, selbstregulierte “Krypto-Einheit” soll entstehen.
Im Januar diesen Jahres geschah der bislang größte Krypto-Kriminalfall. Japans Krypto-Börse Coincheck wurde gehackt und Berichten zufolge wurden bei dem digitalen Währungsraub Geld im Wert von über 300 Millionen Yen transferiert.
Nachdem die Börse die Konten ihrer Kunden zunächst zwei Wochen lang einfror, begannen sie anschließend, wieder Yen-Guthaben auszuzahlen. Viele Kunden reagierten vorhersehbar und zogen schnellstmöglich ihr Geld ab.
Nun reagierten Japans zwei größte Kryptowährungs-Industrieverbände mit dem Plan, sich zu einem Verbund zusammenzuschließen und in dieser gemeinsamen Selbstregulierungsorganisation an einer für Investoren sichereren Krypto-Industrie zu arbeiten.“
Reuters zufolge sollen sich die japanische Blockchain Association und die Japan Cryptocurrency Business Association noch bis April diesen Jahres zusammenschließen, letztere ließ jedoch verlauten, es sei bislang noch nichts konkret entschieden.
Der Virtual Currency Act
Japan galt bislang als Vorreiter, was die Regulierung von Krypto-Börsen angeht, nicht zuletzt seitdem es den Virtual Currency Act im April letzten Jahres verabschiedete.
Durch den Virtual Currency Act wurde unter anderem Bitcoin und Ethereum der Status legaler Zahlungsmittel zugeschrieben. Außerdem definierte das Gesetz einen Prozess zur Lizensierung von Kryptowährungs-Börsen.
Demnach bekamen 11 japanische Unternehmen eine Lizenz als staatliche regulierte Kryptowährungs-Händler durch die japanische Financial Services Agency (FSA), darunter QUOINE, BitFlyer, Bit Trade und auch Coincheck.
Japan startete mit der Initiative den Versuch, Betrug mittels Kryptowährungen zu erschweren. Der Coincheck-Hack ist an dieser Stellen ein starker Rückschlag.
Der Coincheck-Hack
Der Schaden für die Börse ging über das verlorene Geld weit hinaus. Nachdem Coincheck nach dem Hack aus Sicherheitsgründen alle Konten einfror, verloren sie nicht nur unmittelbar eine enorme Anzahl von Kunden, sondern auch an Vertrauen durch die FSA.
Auch die FSA selbst geriet durch den Vorfall in die Kritik. Sie soll Coincheck zu laschen Kontrollen unterzogen haben, die es der Börse ermöglichten, sogenannte „Hot Wallets“ anzubieten, also jene „digitalen Brieftaschen“, die durch die Verbindung mit dem Internet leichter zu hacken sind.
Wie genau die Zusammenarbeit zwischen der neuen „Krypto-Einheit“ von Blockchain Association und Japan Cryptocurrency Business Association mit der japanischen Regierungsbehörde in Zukunft aussehen soll, bleibt abzuwarten.