- Es gibt derzeit viele Risiken für den Kryptomarkt, einschließlich regulatorischer Risiken.
- Das größte Problem stellt die äußerst restriktive Geldpolitik der Federal Reserve dar.
- Hohe Zinsen machen riskante Vermögenswerte wie Krypto weniger attraktiv.
Die Preise der meisten Kryptowährungen haben sich in den letzten Tagen seitwärts bewegt. Bitcoin verlor innerhalb einer Woche weniger als 1 % und wird weiterhin in der Nähe von 26.500 US-Dollar gehandelt.
Die gesamte Marktkapitalisierung aller digitalen Währung bleibt bei etwas mehr als 1 Billion US-Dollar. Damit entwickelte sich der Kryptomarkt etwas besser, als es bei traditionellen Anlageklassen der Fall war - solche Indizes wie Nasdaq 100, TLT ETF und S&P 500 sind im gleichen Zeitraum stärker gefallen.
Risiken für den Kryptomarkt
Kryptowährungen sehen sich zahlreichen Risiken gegenüber, die ihre Preise langfristig beeinträchtigen könnten. Zum Beispiel gibt es regulatorische Herausforderungen in den USA und anderen Ländern. China hat digitale Währungen, die nicht durch den Staat kontrolliert werden, noch im Jahr 2021 verboten.
Auch die US-amerikanische Börsenaufsichtsbehörde Securities and Exchange Commission (SEC) unternahm in diesem Jahr mehrere Schritte gegen den Kryptomarkt. So brachte die Behörde zwei separate Klagen gegen die Kryptobörsen Binance und Coinbase. Einer der wichtigsten Bestandteile dieser Klagen war die Ansicht der SEC, dass es sich bei einer Reihe von Kryptowährungen in Wirklichkeit um nicht registrierte Wertpapiere handeln, für die andere Regeln gelten müssen.
Die SEC hat auch die Einführung eines Bitcoin-ETFs blockiert, was es institutionellen Anlegern schwer macht, Gelder in Kryptowährungen zu allozieren. Auf der positiven Seite haben Unternehmen wie Grayscale und Ripple vor US-Gerichten gegen die SEC gewonnen. Das bedeutet, dass es Hoffnungen auf eine künftige Zulassung von einem oder mehreren börsengehandelten Fonds (Exchange-Traded Fund, kurz ETF) für Bitcoin, Ethereum und möglicherweise weitere Coins gibt.
Geldpolitik der Federal Reserve
Ich glaube jedoch, dass die Federal Reserve das größte Risiko für BTC und Altcoins darstellt. In ihrem Treffen in der letzten Woche beschloss die Fed, die Zinsen unverändert bei 5,25 % und 5,50 % zu lassen.
Obwohl diese Zinspause eine willkommene Maßnahme war, gibt es Hinweise für eine weitere Zinserhöhung später in diesem Jahr, schätzungsweise um 0,25 %. Wenn das passiert, wird der Leitzins auf dem höchsten Niveau seit Jahrzehnten landen. Die Fed ist Zwei-Prozent-Inflationsziel nicht schnell genug erreicht wird.
Daher besteht die Wahrscheinlichkeit, dass die Preise von Kryptowährungen fallen werden, wenn die Fed ihren restriktiven Kurs beibehält - und zwar aus drei Gründen. Erstens treibt die Fed sichere Renditen auf das höchste Niveau seit Jahren. Die Renditen für Zweijahresanleihen sind auf über 5 % gestiegen, während die Renditen für zehnjährige und dreißigjährige Anleihen auf den höchsten Stand seit mehr als zwei Jahrzehnten gestiegen sind.
Daher werden wahrscheinlich noch mehr Anleger beschließen, ihr Geld in sichere Vermögenswerte zu bewegen. Dies erklärt, warum der U.S. Dollar Index (DXY) auf den höchsten Stand seit über sechs Monaten gestiegen ist.
Kommt es zu einer Rezession in den USA?
Ein weiteres Risiko für den Kryptomarkt besteht darin, dass die Fed eine Rezession in den Vereinigten Staaten verursachen kann, wenn sich die finanziellen Bedingungen verschärfen. Unternehmen und Privatpersonen zahlen jetzt mehr Zinsen, während das Ausfallrisiko in den letzten Wochen stark gestiegen ist.
Auch die Renditekurve ist auf den niedrigsten Stand seit Jahrzehnten gesunken. Wie wir im März 2020 gesehen haben, verhalten sich selbst die besten Kryptowährungen in Zeiten einer Rezession ähnlich den herkömmlichen Anlageklassen und verzeichnen eine unterdurchschnittliche Performance.
Schließlich gibt es noch den dritten Grund, warum die Fed-Politik gefährlich für Krypto ist. Hohe Zinsen führen zu einer Umschichtung von riskanten zu werthaltigen Vermögenswerten. Krypto ist das riskanteste von allen.
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