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Interesse an NFTs verblasst - 88 % weniger Suchanfragen bei Google
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Interesse an NFTs verblasst - 88 % weniger Suchanfragen bei Google

Murtuza Merchant
Murtuza Merchant
25. Januar 2023
Offenlegung von Werbung
  • Google Trends zeigen, dass das Interesse an NFTs drastisch gefallen ist.
  • Auch das Volumen an gehandeltes NFTs ist seit Januar 2022 stark zurückgegangen.
  • Immer mehr Anleger misstrauen NFT-Marktplätzen aus Angst vor Betrug und Phishing.
  • Die aktuelle makroökonomische Situation veranlasst die Menschen dazu, Geld in sicherere Anlagen zu investieren.

Daten von Google Trends zeigen, dass das Interesse an nicht-fungiblen Token (NFTs) unter Internetnutzern weltweit auf den Stand von Oktober 2021 gefallen ist - weit entfernt von dem, was auf dem Höhepunkt der Begeisterung Anfang 2022 vorherrschte.

Laut den Daten von Google ist das Suchinteresse für "NFT" und für andere zusammenhängende Begriffe seit Januar kontinuierlich gesunken.

Wir haben die Statistik anhand der Trends für die Suchbegriffe "Buy NFT" und "Sell NFT" visualisiert. Die Anzahl der Suchanfragen für den ersten Begriff erreichte in der Woche vom 29. Mai und dem 4. Juni 2022 einen Wert von 12 auf einer Skala von 100, was einem Rückgang von 88 % gegenüber dem Höchstwert in der Woche vom 16. bis 22. Januar 2022 bedeutet. Auf der gleichen Skala verzeichnete der zweite Begriff einen Rückgang des Suchinteresses um 86 % von 52 Punkten zu Beginn des Jahres 2022 auf einen Wert von 7 Punkten im Zeitraum zwischen Mitte Januar und Anfang Juni.

So wenig Suchanfragen für NFTs gab es zuletzt in der Woche vom 3. bis 9. Oktober 2021, kurz bevor der Bitcoin-Preis sein Allzeithoch erreichte und Kryptowährungen sowie NFTs ständig in den Schlagzeilen waren. 2021 ist auch die Anzahl der gehandelten NFTs stark gestiegen und erreichte gegen Ende des Jahres ihr Höhepunkt.

Allerdings ist das Interesse für den Kauf von NFTs seit Anfang 2022 stetig gesunken, was auf eine Konsolidierungsphase für diese digitale Anlageklasse hindeutet.

Einem Bericht von DappRadar zufolge erzielte der NFT-Markt im Mai 2022 ein Handelsvolumen von 3,7 Milliarden US-Dollar, was einem Rückgang von 20 % gegenüber dem Vormonat entspricht.

Aber die Lage ist nicht so düster, wie sie auf den ersten Blick zu sein scheint. Eine Analyse der Handelsvolumina auf verschiedenen NFT-Marktplätzen zeigt viele grüne Zahlen, so hat beispielsweise Solana NFT dem aktuellen Trend getrotzt und im gleichen Zeitraum ein Wachstum von 13 % verzeichnet.

Bestimmte NFT-Kategorien, wie zum Beispiel Kunst und Unterhaltung, haben sich ebenfalls dem Trend widersetzt und verzeichneten seit Mitte Mai 2022 ein Anstieg im Interesse.

Investoren sind über Betrugsrisiken verunsichert

Laut Raj Kapoor, Chefberater des Krypto-Unternehmens Acryptoverse, löste der Tod der berühmten digitalen Künstlerin Qing Hanim Jahr 2020 eine Reihe von Betrügereien aus, als unehrliche NFT-Händler den Moment nutzten, um digitale Kunstwerke in Namen von Hanim als NFTs zu verkaufen.

Bei einem anderen Vorfall im vergangenen Jahr wurde die Website des Graffiti-Künstlers Banksy gehackt und eine Anzeige für den Verkauf seines angeblichen ersten NFT geschaltet, woraufhin ein Sammler 336.000 US-Dollar an die Hacker zahlte.

Experten zufolge gibt es auf den NFT-Marktplätzen in letzter Zeit immer häufiger gefälschte Profile. Außerdem gibt es immer wieder Betrüge auf Discord, die Anleger fallen zum Opfer von Phishing, "Pump-and-Dump" und anderen Betrugsmaschen.

Ein Quantensprung bei der Schaffung digitaler Kunst und ein Überangebot an digitalen Künstlern, die alle an dem vermeintlichen Goldrausch teilhaben wollen, hat zweifellos zu einem asymmetrischen Muster von Angebot und Nachfrage geführt. Unter den gegenwärtigen Bedingungen ist es möglich, dass das Angebot irgendwann die Nachfrage übersteigt, wie es in jeder anderen kreativen Wirtschaft der Fall ist.
Raj Kapoor, Acryptoverse

Die Kombination dieser Faktoren macht die Anleger nervös. Das dazu geführt, dass der NFT-Markt mit Angebot überschwemmt ist, das die aktuelle Nachfrage übersteigt. Infolgedessen sind die Preise für NFTs aus beliebten Sammlungen wie CryptoPunks und Bored Ape Yacht Club gegenüber ihren Höchstständen deutlich gefallen.

Marktteilnehmer verlagern Geld in sichere Anlagen

Laut Aliasgar Merchant, Developer Relations Engineer bei Ignite, hat die derzeitige Baisse bei Kryptowährungen und Aktien die Menschen dazu veranlasst, ihr Geld von riskanten Anlagen wie NFTs in sicherere Anlagen umzuschichten.

"Die Menschen verlieren ihr Vertrauen in Kryptowährungen im Allgemeinen. Die jüngste Terra-Krise hat gezeigt, wie Menschen in nur wenigen Tagen Geld verlieren können. Angesichts der Volatilität von NFTs sind die Menschen jedoch besonders vorsichtig. Langfristig sollte man sich auf Projekte konzentrieren, bei denen man sich wirklich wohl fühlt und die man kennt. Dem Trend zu folgen und in ein NFT zu investieren, nur weil es alle tun, wird auf lange Sicht mehr schaden als nützen", sagt Merchant.

Großes Zukunftspotenzial, da NFTs eine wichtige Rolle bei Metaverse spielen

Trotz der Herausforderungen, mit denen die NFT-Branche konfrontiert ist, und der düsteren makroökonomischen Aussichten werden von Unternehmen, die sich auf NFT konzentrieren, durch ständige Innovation neue Anwendungsfälle erschlossen.

In dem Maße, wie das Metaverse seinen Horizont erweitert und immer mehr Internetnutzer diese alternative Realität erforschen, gibt es einen Schub an NFT-Handelsplattformen, die als "phygitale" Marktplätze fungieren und die Konvergenz der realen und digitalen Welt erleichtern.

Da NFTs sowohl Sammlern als auch Künstlern zahlreiche Möglichkeiten bieten, spielen sie zusammen mit Kryptowährungen eine Schlüsselrolle beim Aufbau der wirtschaftlichen Grundlagen des Metaverse, was möglicherweise zur Schaffung einer digitalen Parallelwirtschaft führt, in der alle Menschen Transaktionen dezentralisiert durchführen können.

Aktuelle Phase gut für NFT-Käufer

Gründer des NFT-Marktplatzes Yunometa Arijit Mukherjee ist der Ansicht, dass der Einbruch der NFT-Märkte ein Segen sein kann: "Angesichts des steigenden Inflation und der Unsicherheit auf den Geldmärkten befinden wir uns eindeutig in einer Konsolidierungsphase."

"Es lassen sich auch Parallelen zu verschiedenen Krypto-Assets und Coins ziehen, die auf deutlich niedrigeren Niveaus als ihren Allzeithochs gehandelt werden. Für diejenigen, die darauf warten, eine beachtliche NFT-Sammlung aufzubauen, kann dies ein Segen sein, da die Bedingungen für Käufer noch nie so gut waren", sagt er.

Er fügt hinzu, dass die Lage für die Ersteller von Inhalten und Digitalkünstler derzeit düster aussehen könnte, da die Käufer ihre Ausgaben einschränken.

"Dennoch besteht kein Zweifel daran, dass die NFTs in den nächsten Monaten wieder stärker und besser sein werden. Man kann sich an der wachsenden Zahl von Prominenten und Sportlern orientieren, die dabei sind, ihre maßgeschneiderten NFT-Kollektionen auf den Markt zu bringen oder dies bereits getan haben. Sowohl Käufer als auch Verkäufer tun gut daran, ihre eigenen Nachforschungen anzustellen und das Beste aus dieser lukrativen Kaufgelegenheit zu machen", sagt Mukherjee.

Mitwirkende

Murtuza Merchant
News Writer
Murtuza Merchant is a senior journalist, having been associated with various publications for over a decade. An avid follower of blockchain tech and cryptocurrencies, he is part of a crypto advisory firm that advises corporates – startups and established firms on media strategies.