Binance-Nutzer berichten über ein Problem bei der größten Kryptobörse der Welt. Angeblich wurden sie dazu aufgefordert, Coins zurückzugeben, die sie gar nicht besitzen. Bis dahin dürfen sie keine Auszahlungen vornehmen bzw. keine Dogecoin verkaufen.
Ursprünglich teilte Binance am Donnerstag Folgendes mit:
Wir haben ein kleines Problem mit Abhebungen aus dem DOGE-Netzwerk auf Binance entdeckt, nachdem wir am 10.11.2021 ein Versionsupdate durchgeführt haben. Aus diesem Grund haben wir die Auszahlungen im DOGE-Netzwerk vorübergehend ausgesetzt, bis das Problem behoben ist. Binance arbeitet dabei aktiv mit dem DOGE-Team zusammen.
Ein großes Problem für Binance-Nutzer
Das Upgrade ist nicht ohne Folgen geblieben. Die Nutzer behaupten, dass Binance die Abhebung ohne ihre Zustimmung eingeleitet hat. Jetzt fordert die Kryptobörse die Coins zurück. Aber die Nutzer haben sie nicht auf ihren Konten.
Ein Reddit-Nutzer schrieb dazu:
Wenn ich versuche, auf Binance eine Auszahlung vorzunehmen, erhalte ich die Meldung „Unable to withdraw with account in arrears“ (Auszahlung nicht möglich, da Konto im Rückstand) und es wird eine astronomische Menge an Dogecoin angezeigt. Ich habe in letzter Zeit keine Doge-Marge verwendet, da meine restlichen Doge auf HitBTC liegen. Aber ich habe gerade festgestellt, dass mehrere meiner Konten auf anderen Börsen Dogecoin-Beträge von einer Binance-Doge-Adresse (mHK1) erhalten haben, leider auch mein HitBTC-Konto. Natürlich habe ich diese Abhebungen nie veranlasst. Außerdem ist es nicht möglich, mehr Doge abzuheben als das Guthaben, so dass selbst ein Leck in meiner 2FA ein solches Ergebnis nicht rechtfertigen könnte.
Nutzer von Binance berichten, dass die Funktion für Auszahlungen von der Kryptobörse inaktiv ist. Das soll der Fall bleiben, bis sie das Geld zurückgeben, was sie aber eigentlich gar nicht haben.
Netzwerk-Upgrade bei Dogecoin als Ursache?
Am Donnerstag twitterten die Entwickler von Dogecoin, dass es sich bei den anfänglichen Vorgängen offenbar um Transaktionen handelte, die vor Jahren angefordert wurden und aufgrund unzureichender Gebühren inaktiv waren.
Den Tweets zufolge wurde die Dogecoin-Blockchain vor einigen Tagen aufgerüstet, was die ruhenden Transaktionen ausgelöst zu haben scheint. Laut der Github-Seite zum Upgrade wurde „eine neue Empfehlung für Mindestgebühren“ für alle Netzwerkteilnehmer eingeführt.
Die Entwickler glauben daher, dass die ruhenden Transaktionen erneut versucht wurden, auch wenn die Nutzer nicht mehr über das Geld verfügten.
Das Team hinter DOGE teilte mit, dass man mit Binance kooperierte, nachdem die Börse sich wegen der ausstehenden Transaktionen bei ihnen meldete. Das geschah aber schon vor über einem Jahr. Letztendlich haben sie keine Informationen darüber erhalten, ob die Kryptobörse versucht hatte, das Problem auf ihre Anweisungen hin zu lösen.