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Pantos (PAN) das vergessene Projekt von Bitpanda - Was steckt dahinter?
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Pantos (PAN) das vergessene Projekt von Bitpanda - Was steckt dahinter?

Marius Kramer
Marius Kramer
25. Januar 2023
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Pantos (PAN) ist seit Jahren in der deutschsprachigen Community bekannt aber befindet sich immer noch im Schatten der großen Kryptowährungen. Die erste Kryptowährung und ICO von Bitpanda hat zu Beginn nicht nur mit vielversprechenden Zielen auf sich aufmerksam gemacht, sondern auch durch die starke Kursperformance direkt nach der ICO.

Mittlerweile hat sich der anfängliche Hype gelegt und in der Community macht sich Ernüchterung breit. Die Kritik an Pantos und Bitpanda lässt nicht ab und viele haben sich bereits vom Projekt abgewendet. Wir schauen uns heute die Gründe für die Kritik an und wollen einen Ausblick über die Relevanz des Projektes aus Österreich geben.

Pantos (PAN) will Blockchains verbinden

Pantos (PAN) ist die erste ICO des österreichischen Brokers Bitpanda. In Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Wien versucht Bitpanda die Interoperabilität zwischen den verschiedenen Blockchains mit PAN zu lösen. Das Ziel ist es ein Multi-Blockchain Token System zu erschaffen, um dezentral zwischen verschiedenen Blockchains zu kommunizieren. Dabei soll, wie der Name es schon sagt, ein Token gleichzeitig auf mehreren Blockchains laufen. Das würde laut Bitpanda nicht nur den dezentralen Handel erleichtern, sondern auch zusätzliche Arbitrage-Möglichkeiten schaffen und die Abhängigkeit von einer einzigen Blockchain eliminieren.

Mittlerweile gibt es viele verschiedene Blockchain Infrastrukturen mit integrierten Smart Contracts. Das ermöglicht vielen Projekten eigene Token zu erstellen und zu programmieren, um ihre Ideen umzusetzen und Geld für die eigentliche Entwicklung des Projektes zu sammeln. Obwohl es verschiedene Lösungen gibt, konzentrieren sich die meisten Projekte auf der Ethereum Blockchain. Das liegt vor allem an dem Netzwerkeffekt von Ethereum und der daraus resultierenden Dokumentation. Zudem gibt es bereits viele Anwendungen und Wallets für Ethereum, die Entwicklern die Eintrittsbarrieren nehmen.

Ethereum nicht mehr konkurrenzlos

Durch die zunehmende Skalierungsproblematik bei ETH, werden andere Infrastrukturen immer relevanter. Dabei dreht sich aktuell das Interesse hauptsächlich um Polkadot, Cosmos und Cardano. Doch auch die wichtigste Blockchain von allen darf man an dieser Stelle nicht vergessen – Bitcoin. Daher wird die Interoperabilität zwischen diesen Blockchains immer wichtiger und viele Projekte arbeiten bereits seit Jahren intensiv an möglichen Lösungen.

Doch zurück zu Pantos (PAN). Pantos verfolgt einen neuen Ansatz der Interoperabilität. Hier sollen nicht einfach bereits vorhandene Token von einer auf eine andere Blockchain integriert werden, so wie es bei Wrapped BTC (WBTC) und renBTC der Fall ist, sondern direkt gleichzeitig auf mehreren Blockchains laufen. Das will Pantos durch einen Second Layer schaffen, um die Kommunikation zwischen den verschiedenen Blockchains zu gewährleisten. Das Off-Chain Relai soll doppelte Ausgaben verhindern, die sichere Übertragung von Blockchain A zu Blockchain B und vice versa sicherstellen und Smart Contracts interoperabel machen.

Kritik an Pantos (PAN)

Die Open Source Entwicklung von Pantos ist spannend und gibt dem gesamten Kryptospace einen zusätzlichen Mehrwert. Doch an dieser Stelle gibt es auch Kritik, die nicht nur mich zu Beginn verschreckt hat, sondern mittlerweile auch alteingesessene Investoren und Enthusiasten.

Arbitrage Handel

Pantos hat bereits zu Beginn mit dem Arbitrage Handel geworben. Im Whitepaper wurden Möglichkeiten in Aussicht gestellt, um am Arbitrage Handel mit Pantos Geld zu verdienen. Die Erklärung im Whitepaper war unzureichend und hat viel Raum für Spekulationen gegeben. Viele Investoren haben daran geglaubt, dass Pantos in Zusammenarbeit mit Bitpanda Arbitrage-Bots zur Verfügung stellen wird, um per Knopfdruck Geld zu verdienen. Es hat mehr als ein Jahr gedauert, bis die Verantwortlichen hier etwas Licht ins Dunkel gebracht haben.

Mittlerweile wissen wir, dass Bitpanda und Pantos keine Trading Bots zur Verfügung stellen werden. Sie wollten damit nur darauf aufmerksam machen, dass durch Multi-Blockchain Token neue Arbitrage-Möglichkeiten entstehen können.

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Grundsätzlich sind Preisunterschiede bei demselben Asset auf verschiedenen Märkten ein Problem, dass bereits seit Jahrhunderten durch verschiedene Arbitrage-Mechanismen gelöst wird. Somit kreiert Bitpanda durch die Aufteilung eines Tokens auf mehrere Blockchains ein Problem, das durch Arbitrage gelöst werden muss. Zudem wird die bereits niedrige Liquidität und Handelsvolumen weiter aufgeteilt, was den flüssigen Handel teilweise nicht mehr möglich macht. Diesen Punkt als Errungenschaft in dem Whitepaper aufzuführen, ist mehr als grenzwertig.

Usecase eines Multi-Blockchain Token

Der Usecase von Pantos steht ebenfalls zur Debatte. Die offizielle Erklärung lautet, dass durch das Multi-Blockchain Token System ein Token nicht mehr von einer einzigen Blockchain abhängig ist. Somit könnte man den Token auf einer anderen Blockchain weiterhin nutzen, wenn die andere Blockchain nicht mehr funktionsfähig ist. Wie realistisch dieses Szenario letztendlich ist, kann sich an dieser Stelle jeder selbst beantworten.

Zudem gab es in der Vergangenheit einige Projekte, die von einer auf eine andere Blockchain gewechselt sind. Das ist gar nicht so problematisch wie es sich manche vorstellen und erfordert keine zusätzliche Lösung wie Pantos. Zudem finden solche Wechsel nur sehr selten statt und haben meist andere Gründe.

Darüber hinaus sollte man sich die Frage stellen, welchen Mehrwert der Nutzer von einem Token auf mehreren Blockchains letztendlich hat. Die meisten im Kryptospace nutzen ihre Token gar nicht, sondern halten diese auf zentralisierten Börsen, um bei einer Preissteigerung zu verkaufen. Um viel mehr geht es hier auch nicht. Daher gibt es aktuell keinen ersichtlichen Vorteil eines Token auf mehreren Blockchain. Ausnahmen stellen hier Bitcoin und Stablecoins wie Tether dar, die bereits funktionierende Lösungen haben.

Probleme bei der Integration

Wenn wir nun einen einfachen Utility Token, ohne irgendwelche Funktionen, nehmen, dann könnte die Technologie von Pantos relativ einfach genutzt werden. Doch mittlerweile sind zB. ERC20 Token auf Ethereum viel komplexer geworden und beinhalten viele Funktionen, die in den jeweiligen Smart Contracts hinterlegt sind. Wenn der Token nun auf eine andere Blockchain integriert werden soll, müssen natürlich auch die jeweiligen Funktionen übertragen werden.

Da viele Blockchains verschiedene Programmiersprachen nutzen und auch teilweise einen anderen Aufbau der Smart Contracts verfolgen, können die Token mit komplexen Funktionen nicht einfach von A nach B übertragen werden. Zudem bestehen zB. im Ethereum Ökosystem bereits verschiedene Kooperationen und Abhängigkeiten zwischen anderen Smart Contracts, die auf einer anderen Blockchain nicht mehr genutzt werden können.

Zwar hat das Team hinter Pantos in ihrem letzten Whitepaper eine mögliche Lösung vorgestellt aber die Erklärung ist unzureichend. Es wird hauptsächlich mit Buzzwords gespielt. Wie das stark theoretische Konstrukt letztendlich in der Realität funktionieren soll, da sind sich wohl die Entwickler hinter PAN auch nicht einig. Mit jedem neuen Whitepaper werden immer wieder neue Ideen und Konzepte vorgestellt und alte verworfen. Pantos erfindet sich immer wieder neu und weiß immer noch nicht so recht, in welche Richtung es sich entwickeln soll. Ein mehr als experimentelles Fundament.

Allgemeines Interesse an Pantos und Rolle von Bitpanda

Das Interesse an Pantos lässt schon lange zu wünschen übrig. Es fehlen neue Investoren, um den Preis nachhaltig nach oben zu bringen. Der Netzwerkeffekt bleibt aus und daran kann aktuell auch Bitpanda nichts ändern. Das Handelsvolumen ist kaum vorhanden und von außen wirkt Pantos wie ein totes Projekt. Die weiter oben aufgeführten Kritikpunkte lassen zusätzlich an der Zukunft des Projektes zweifeln. Doch die Hoffnung bei den eisernen Investoren stirbt bekanntlich zuletzt.

Es hat sich bereits bei der Bitpanda BEST IEO herauskristallisiert, um was es dem Unternehmen geht – Geld. Man hätte ohne Probleme die Pantos Investoren unterstützen können und PAN statt BEST als Exchange Token nehmen können. Aber damit hätte man natürlich nicht über 43 Millionen Euro einsammeln können, um seine Unternehmensbewertung nach oben zu hieven. Über das BEST Desaster und die intransparente IEO habe ich mich bereits vor der BEST IEO in einem Artikel geäußert.

BEST hat PAN bereits als Fokusprojekt bei Bitpanda abgelöst. Das Marketingbudget wird hauptsächlich dafür genutzt, um die neue Bitpanda Pro Börse an den Mann zu bringen und damit BEST zu unterstützen. Pantos gerät immer mehr in Vergessenheit, obwohl es damals das Vorzeige-Projekt von Bitpanda war. Mittlerweile ist es zu einem reinen Forschungsprojekt einer Universität geworden.

Fazit zu Pantos

Pantos ist ohne Frage ein sehr spannendes Forschungsprojekt und verfolgt einen anderen Ansatz, als die meisten anderen Interoperabilitäts-Lösungen im Blockchain Bereich. Die Entwicklung ist transparent und Open Source. Durch das steigende Interesse an Decentralized Finance (DeFi) und das Aufkommen von dezentralen Börsen wie Uniswap, werden auch dezentrale Interoperabilitäts-Projekte immer wichtiger.

Doch die Idee hinter Pantos zeigt in der aktuellen Form noch viele offenen Fragen, die nicht abschließend geklärt werden konnten. Die Vermarktung durch den Begriff „Arbitrage“ hat viele Investoren in die Irre geführt und es hat mehr als ein Jahr gebraucht, um dem Spuk ein Ende zu setzen. Dennoch steht dieser Punkt immer noch im Whitepaper.

Der eigentliche Usecase ist ebenfalls fragwürdig. Aus der Blockchain Industrie gibt es keinen wirklichen Bedarf für ein Multi-Blockchain Token System. Zudem ist die Umsetzung durch die Komplexität der Smart Contracts nicht so einfach automatisierbar wie man es gerne hätte.

Darüber hinaus sinkt die Sicherheit mit weiteren Layern und kann das gesamte Konstrukt anfällig machen. Wir befinden uns nämlich immer noch in der Experimentierphase bei Ethereum und Co. Ob so ein Multi-Blockchain Token System die nötige Sicherheit gewährleisten kann, um Millionen von USD in verschiedenen Token von A nach B zu verschieben, steht noch in den Sternen.

Wir sind gespannt was die Entwicklung bei Pantos in den nächsten Monaten und Jahren mit sich bringen wird. Wir werden euch bei wichtigen Updates umgehend informieren und auf dem Laufenden halten.

Mitwirkende