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FTX-Kollaps: Der Weg zur Wiedergutmachung der Kunden steht bevor
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FTX-Kollaps: Der Weg zur Wiedergutmachung der Kunden steht bevor

Daniela Kirova
Daniela Kirova
12. April 2024
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Der Zusammenbruch der Börse FTX markierte einen Wendepunkt in der Welt der Kryptowährungen, der Anleger und Kunden unerwartet traf. Die Rechtsvertreter von FTX gaben kürzlich bekannt, dass das Ziel, die verbliebenen Mittel zur Rückzahlung an die Kunden und Investoren zu verwenden, in greifbarer Nähe sei. Das berichtet Bloomberg unter Berufung auf Andrew Dietderich, einen der Anwälte von FTX

In einem Prozess, der als komplex und beispiellos gilt, wird derzeit das Vermögen der insolventen Börse liquidiert, mit der Absicht, den Geschädigten ihr Geld zurückzugeben. Die Rückzahlungen sollen sich dabei nach den Kryptowerten zum Zeitpunkt des Zusammenbruchs von FTX richten und nicht nach den aktuellen, weitaus höheren Marktpreisen.

Die Komplexität der Krypto-Vermögenswerte

Eine der größten Herausforderungen bei der Entschädigung betrifft die volatile Natur von Kryptowährungen. Als FTX kollabierte, wurde Bitcoin beispielsweise für etwas mehr als 17.000 US-Dollar gehandelt. Aktuelle Werte zeigen einen Handelspreis von rund 70.665 US-Dollar pro Bitcoin, wodurch Kunden enorme potenzielle Gewinne entgehen. Diese Konstellation veranlasste Dutzende von Kunden, im Rahmen des Insolvenzverfahrens Beschwerdebriefe an den zuständigen Richter zu senden, in denen sie ihren Verlust und ihre Empörung zum Ausdruck brachten.

Das rechtliche Umfeld rund um Krypto-Investoren, deren Vermögenswerte im Gegensatz zu traditionellen Anlagen nicht gesetzlich versichert sind, erschwert zusätzlich die Situation für alle Beteiligten. Bis Januar 2024 meldeten über 36.000 ehemalige FTX-Kunden Forderungen in Höhe von mehr als 16 Milliarden US-Dollar an.

Die ungewisse Zukunft der Investoren und Kunden

Die Herausforderung, verlorene Mittel wiederzubeschaffen, liegt nun bei der neuen Führung von FTX, angeführt vom Insolvenzverwalter John J. Ray III, der als CEO des Unternehmens fungiert. Bisher konnten etwa 7 Milliarden US-Dollar an Vermögenswerten sichergestellt werden, doch die Vorwürfe gegen den ehemaligen CEO Sam Bankman-Fried, der Kundenmittel für persönliche Luxusgüter, Spekulationen und Bestechungen verschwendete, erschweren die Rückgewinnung.

Besonders betroffen von Totalverlusten sind Aktionäre, darunter prominente Namen wie Robert Kraft, Tom Brady und dessen Ex-Ehefrau Gisele Bündchen, die ihre Investitionen in FTX nun als wertlos betrachten müssen.

Ein Hoffnungsschimmer

Trotz der düsteren Aussichten gibt es einen Hoffnungsschimmer. Die kürzlich erfolgte Einigung zwischen den insolventen Krypto-Unternehmen Voyager Digital und FTX Trading zur Beilegung von Kreditstreitigkeiten signalisiert ein mögliches positives Ende für einige Gläubiger. Unter der Vereinbarung werden mehr als 450 Millionen US-Dollar plus Zinsen an die Gläubiger ausgeschüttet.

Konfliktinteressen und Forderungen nach Transparenz

Ein weiterer Brennpunkt ist der Konflikt der Interessen, der sich um die Rechtsberatung von FTX durch Sullivan & Cromwell dreht. Ein akademischer Beitrag wies auf unentdeckte potenzielle Interessenkonflikte hin, die durch Täuschungen, Auslassungen und Fehler während der Konkursverfahren nach dem Zusammenbruch von FTX aufgetreten sind. Es wurde ein Aufruf zu mehr Transparenz im Insolvenzverfahren und die Ernennung eines unabhängigen Prüfers gefordert, um die Gerechtigkeit für die Betroffenen sicherzustellen.

FTX-Kollaps: Ein langer Weg zur Wiederherstellung

Der Knackpunkt im Zuge der Aufarbeitung des FTX-Kollapses liegt in der Fähigkeit der neuen Führung, verloren gegangenes Vertrauen wiederherzustellen und bedeutende Rückforderungen erfolgreich zu managen. Während der Weg zur vollständigen Wiedergutmachung seiner Kunden und Investoren noch ungewiss ist, macht der jüngste Fortschritt Hoffnung, dass Gerechtigkeit und Entschädigung für die Betroffenen des FTX-Kollapses letztendlich erreicht werden können.

Mitwirkende

Daniela Kirova
Die freiberufliche Krypto-Autorin Daniela hat mehr als 15 Jahre Erfahrung im Schreiben und Übersetzen von finanziellen Inhalten. Sie ist Diplom-Psychologin und berichtet ausgiebig über die neuesten Krypto-News und Marktentwicklungen.