- Die Summer der über Tornado Cash gewaschenen Gelder übersteigt 1 Milliarde US-Dollar.
- Einer der Entwickler wurde in Washington verhaftet, der andere ist noch auf freiem Fuß.
Der russische Staatsangehörige Roman Semenov und der US-amerikanische Geschäftsmann Roman Storm, die den Privacy-Mixer Tornado Cash entwickelt haben, wurden in den USA wegen Geldwäsche angeklagt. Die beiden sollen nordkoreanischen Hackern geholfen haben, gestohlene Kryptowährung zu waschen, berichtet CNN unter Berufung auf eine in New York veröffentlichte Anklage der US-Staatsanwaltschaft.
Mehr als 1 Milliarde US-Dollar gewaschen
Die Summe der angeblich über Tornado Cash von Semenov und Storm gewaschenen Gelder übersteigt 1 Milliarde US-Dollar. Ein großer Teil davon ging an die nordkoreanische Cybercrime-Gruppe Lazarus.
Privacy Mixer verschleiern die Herkunft von Krypto-Transaktionen, bevor die Coins an den Empfänger gesendet werden. Der US-amerikanische Staatsanwalt Damian Williams erklärte, dass die mutmaßlichen Täter wussten, dass sie "Hackern und Betrügern halfen, die Früchte ihrer Verbrechen zu verschleiern."
Storm wurde in Washington verhaftet, Semenov ist jedoch auf freiem Fuß. Letzterer wurde auch bereits vom US-Finanzministerium sowie dem Justizministerium sanktioniert.
Der dritte Mitgründer von Tornado Cash - der russische Software-Entwickler Alexey Pertsev - wurde im August des letzten Jahres in den Niederlanden wegen Geldwäsche festgenommen. Er wurde später gegen Kaution freigelassen und erwartet die Urteilsverkündung von zu Hause aus.
Anwalt: Wir sind unglaublich enttäuscht
Anwalt von Storm, Brian Klein, erklärte:
Wir sind unglaublich enttäuscht, dass die Ankläger beschlossen haben, Mr. Storm anzuklagen, weil er Software entwickelt hat, und sie haben dies auf der Grundlage einer neuen Rechtsauffassung mit gefährlichen Auswirkungen für alle Softwareentwickler getan. Mr. Storm hat seit dem letzten Jahr mit den Ermittlungen der Ankläger zusammengearbeitet und bestreitet, sich an kriminellen Handlungen beteiligt zu haben.
Tornado Cash ist der bekannteste Privacy-Mixer für Kryptowährungen, aber nicht der einzige. Wie wir im März dieses Jahres berichteten, kündigte Ameen Soleimani, ein ehemaliger Entwickler von Tornado Cash, die Arbeit an einem alternativen Tool an. Es trägt die Bezeichnung Privacy Pools, läuft auf Ethereum und sein Code wurde am 5. März auf GitHub veröffentlicht.
Keine Identitätsprüfungen implementiert
Die US-amerikanische Staatsanwaltschaft beschuldigt die Entwickler von Tornado Cash, die gesetzlich vorgeschriebenen Maßnahmen zur Bekämpfung von Geldwäsche nicht umgesetzt zu haben. Angeblich nutzte die nordkoreanische Hackergruppe Lazarus den Privacy-Mixer im April und Mai 2022, um gestohlene Kryptowährung zu waschen. Sie verletzte dabei auch die Sanktionen der USA.
Laut Anklage setzten Storm und Semenov die illegalen Transaktionen danach fort. Beide wurden wegen Geldwäsche und Verletzung des als "International Emergency Economic Powers Act" bekannten Gesetzes - also Umgehung von internationalen Sanktionen - angeklagt. Bei einer Verurteilung droht ihnen eine Höchststrafe von bis zu 40 Jahren Gefängnis.
Mitwirkende
