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Afrikanische Währungen brechen ein: Ist Bitcoin die Lösung?
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Afrikanische Währungen brechen ein: Ist Bitcoin die Lösung?

Crispus Nyaga
Crispus Nyaga
28. Mai 2023
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  • Nationale Währungen vieler Schwellenländer befinden sich im Sturzflug.
  • Der Simbabwe-Dollar, die nigerianische Naira und die pakistanische Rupie sind mit vielen Problemen konfrontiert.
  • Eine ähnliche Situation gibt es im Libanon, in Südafrika und in der Türkei.

Währungen vieler Schwellenländer werden so schnell wertlos wie nie zuvor in der Geschichte. Der Simbabwe-Dollar stürzt zum zweiten Mal in einer relativ kurzen Zeitspanne ab, obwohl die Regierung einen goldgedeckten digitalen Token eingeführt hat.

Es ist nicht die einzige nationale Währung, die derzeit mit großen Herausforderungen konfrontiert ist. Dieses Problem gibt es in einer Reihe von Schwellen- und Grenzmärkten. Es stellt sich die Frage: Können Kryptowährungen wie Bitcoin und Tether die Lösung sein?

Währungen der Schwellenländer im Sturzflug

Der Chart oben zeigt, dass derzeit Währungen mehrerer Schwellenländer im Vergleich zum US-Dollar an Wert verlieren. Das ist zum Beispiel in Libanon der Fall, da die Inflation in diesem Land auf mehr als 400 % angestiegen ist. In vielen Teilen des Landes wird Geld gar nicht mehr verwendet, sondern es findet Tauschhandel statt.

In der Türkei stürzte die Lira auf ein Rekordtief. Der USD/TRY-Kurs ist seit 1990 um mehr als 800 000 % gestiegen. Das bedeutet, dass die Menschen, die ihre Ersparnisse in Lira hatten, einen massiven Kaufkraftverlust hinnehmen mussten. Allein in den letzten 12 Monaten ist die Währung um fast 25 % eingebrochen.

In Argentinien, einer der größten Wirtschaftsmächte Südamerikas, ist der Peso in den letzten 12 Monaten um mehr als 100 % eingebrochen. Auch die Inflation ist auf ein historisches Niveau angestiegen.

In Pakistan ist die Rupie um 45 % gefallen, das Land verhandelt weiterhin mit dem Internationalen Währungsfonds über ein Rettungspaket. Die nationale Währung des Landes hat in den letzten 5 Jahren über 150 % ihres Wertes verloren. Auch die indische Rupie ist von der Krise nicht verschont geblieben - in den letzten fünf Jahren ist ihr Kurs zum US-Dollar um rund 25 % eingebrochen.

Der Simbabwe-Dollar, der südafrikanische Rand, der Kenia-Schilling und die nigerianische Naira befindet sich alle auf dem niedrigsten Stand seit Jahren. Andere Währungen, die auf dem Weg sind, wertlos zu werden, sind das ägyptische Pfund und der äthiopische Birr.

Ist Krypto die Lösung?

Viele, die sich für Kryptowährungen interessieren, sind der Meinung, dass digitale Coins, die nicht direkt von der Geldpolitik der Zentralbanken abhängen, die Lösung sind. In dieser Hinsicht ist es interessant, wie Zentralbanken vieler Länder der Welt an der Entwicklung eigener digitaler Währungen arbeiten - den so genannten CBDCs (Central Bank Digital Currencies).

Ich bin jedoch der Meinung, dass Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum im Moment noch keine brauchbaren Alternativen sind. Hierfür gibt es zwei Hauptgründe. Erstens sind diese Kryptowährungen sehr volatil, wie der Absturz des BTC-Kurses von 67.000 auf derzeit rund 27.000 US-Dollar zeigt.

Zweitens sind die Transaktionen mit digitalen Währungen relativ teuer. So betragen die Gebühren für eine BTC-Transaktion im Durchschnitt 11 US-Dollar.

Eine mögliche Lösung wären Stablecoins, die an den US-Dollar gekoppelt sind. Das Problem dabei ist, dass diese Stablecoins von privaten Unternehmen emittiert und damit stark zentralisiert sind. Außerdem sind sie für die meisten Menschen, die in Schwellenländern leben, relativ schwer zugänglich.

Mitwirkende

Crispus Nyaga
Writer
Crispus ist ein Finanzanalyst mit über 9 Jahren Erfahrung in der Branche. Für einige der führenden Marken deckt er Kryptowährungen, Forex, Aktien und Rohstoffe ab. Er ist auch ein leidenschaftlicher Trader, der sein Familienkonto führt. Crispus lebt mit seiner Frau und seinem Sohn in Nairobi.