- Man prüft verschiedene Lösungen, die die Durchführung von Geldtransfers zwischen institutionellen Unternehmen und Banken erleichtern können.
- Eine spezielle Expertengruppe wird dafür sorgen, dass das Eurosystem dem technischen Fortschritt voraus ist.
Die Europäische Zentralbank (EZB) wird verschiedene Möglichkeiten untersuchen, wie die Distributed Ledger Technology (DLT) bei der Durchführung von Finanztransaktionen zwischen Großunternehmen und Banken eingesetzt werden kann. Das folgt aus einer Erklärung, die am Freitag auf der offiziellen Website der Institution erschien.
Ziel der Initiative ist es, Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie verschiedene Lösungen die Interaktion zwischen TARGET-Diensten und DLT-Plattformen erleichtern könnten. Bei TARGET handelt es sich um ein Zahlungsabwicklungssystem für Banken in Europa. Darüber hinaus will EZB die laufenden Arbeiten der nationalen Zentralbanken in Bezug auf die Blockchain-Technologie konsolidieren weiterentwickeln.
Expertenbeiträge und Beratung
Die EZB wird eine spezielle Marktkontaktgruppe einrichten, um die Erforschung von DLT und der potenziellen Anwendungsfälle zu unterstützen. Die Gruppe wird einen fachlichen Beitrag leisten und das Eurosystem - die Vereinigung von EZB und europäischen Zentralbanken - über Fortschritte bei der Nutzung dieser und anderer neuer Technologien auf dem Laufenden halten.
Die Bemühungen sind Teil der umfassenderen Arbeit innerhalb des Euroraumes. Sie zielt darauf ab, dass die Entwicklungen auf den Finanzmärkten mit der digitalen Innovation im Massenzahlungsverkehr Schritt halten und zu dieser beitragen.
Darüber hinaus will man sicherstellen, dass Zentralbankgeld ein monetärer Anker bleibt, der die Effizienz, Stabilität und Integration des europäischen Finanz- und Zahlungsverkehrssystems unterstützt.
Brücke zwischen CeFi und DeFi
Es ist nicht der erste Vorstoß einer Zentralbank im DeFi-Bereich. Im März begann die National Australia Bank, den Stablecoin AUDN im Ethereum Mainnet zu prägen.
Letzte Woche kündigte die französische Bank Societe Generale-Forge (SGF) den Start eines an den Euro gekoppelten Stablecoins an, auf den ausgewählte institutionelle Kunden zugreifen konnten.
Blockchain-Experten haben den Code des Smart Contracts dieses Stablecoins kritisiert. Eine zentralisierte Einrichtung muss Transaktionen mit ERC-20-Token genehmigen, bevor sie verarbeitet werden kann.
Verschiedene Zentralbanken haben schon vor einigen Jahren Interesse an der Blockchain-Technologie geäußert, aber die existierenden digitalen Zentralbankwährungen (Central Bank Digital Currencies, CBDCs) sind nur rudimentär.
Mitwirkende
