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Verurteilter Insiderhändler muss 470.000 US-Dollar an Coinbase zahlen
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Verurteilter Insiderhändler muss 470.000 US-Dollar an Coinbase zahlen

Daniela Kirova
Daniela Kirova
13. April 2023
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  • Nikhil Wahi wird während seiner Haftzeit Rückerstattungszahlungen leisten.
  • Er verdiente fast 900.000 US-Dollar, weil er wusste, welche Kryptowährungen bei Coinbase gelistet werden.

Nikhil Wahi, der Bruder des ehemaligen Coinbase-Produktmanagers Ishan Wahi, wird der US-amerikanischen Kryptobörse fast 470.000 US-Dollar für seine Beteiligung an Insiderhandel zahlen müssen. Das geht aus einem diese Woche veröffentlichten Bericht des New Yorker Bezirksgerichts hervor, schreibt CoinTelegraph.

Er wird noch während seiner Haftzeit mit der Zahlung der Entschädigung beginnen. Das ist der erste Fall von Insiderhandel mit Kryptowährungen, bei dem es zu einer Haftstrafe und einer so hohen Entschädigungssumme kam.

Er muss den gesamten Betrag innerhalb von 20 Jahren nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis abbezahlen. Das Gericht stellte fest, dass Coinbase rund 470.000 US-Dollar für Rechtsberatung ausgegeben hat, nachdem das US-Justizministerium eine Untersuchung eingeleitet hatte.

Wie der Plan funktionierte

Im September letzten Jahres bekannte sich der Angeklagte schuldig, Insiderhandel auf der Grundlage privater Informationen betrieben zu haben, die er von seinem Bruder erhalten hatte. Angeblich wusste Ishan aufgrund seiner Position, wann Coinbase eine neue Kryptowährung ins Angebot aufnehmen würde. Er informierte seinen Bruder sowie einen Bekannten namens Sameer Ramani, bevor das Listing öffentlich bekannt gegeben wurde.

Wenn eine große Kryptobörse wie Coinbase einen neuen Coin auf der Handelsplattform auflistet, steigt sein Preis in der Regel unmittelbar danach sprunghaft in die Höhe. Mit dem entsprechenden Wissen kann man den jeweiligen Coin vorzeitig kaufen und dann mit hohem Gewinn verkaufen. Die Wahi-Brüder und Ramani auf diese Weise fast 900.000 US-Dollar verdient. Das gibt aus der Anklageschrift der US-Staatsanwaltschaft hervor.

Nikhil wurde am 10. Januar dieses Jahres wegen Verschwörung zum Drahtbetrug verurteilt und befindet sich nun im Gefängnis. Als Teil seiner Strafe musste er Geld an die US-Regierung abführen.

Coinbase: Kryptowährungen sind keine Wertpapiere

Nachdem die US-Börsenaufsicht SEC die beiden Brüder und Ramani in einem separaten Zivilverfahren wegen Verstoßes gegen die in den USA geltenden Wertpapiergesetze verklagt hatte, verteidigte Coinbase sie mit dem Argument, dass die Behörde nicht berechtigt gewesen sei, Klage zu erheben.

Die Börse kritisierte ihr Verhalten, beantragte aber, den Fall abzuweisen, da Kryptowährungen in Frage den so genannten Howey-Test nicht bestanden. Es handelt sich dabei um einen Kanon der US-Gesetzgebung, der bestimmt, ob ein Vermögenswert ein Wertpapier ist.

Die SEC nahm die größte amerikanische Kryptobörse ins Visier, nachdem es zum Crash des Terra-Ökosystems und der Kryptowährung LUNA kam. Die Anleger verloren dabei rund 40 Milliarden US-Dollar.

Mitwirkende

Daniela Kirova
Die freiberufliche Krypto-Autorin Daniela hat mehr als 15 Jahre Erfahrung im Schreiben und Übersetzen von finanziellen Inhalten. Sie ist Diplom-Psychologin und berichtet ausgiebig über die neuesten Krypto-News und Marktentwicklungen.