- Ein Viertel aller Deutschen gehen allerdings davon aus, ihr Kaufverhalten zu Black Friday und Weihnachten beträchtlich einzuschränken.
- Die Modebranche ist am meisten von potenziellen Einsparungen betroffen.
Black Friday liegt um die Ecke: der Tag, an dem ein (vermeintliches) Schnäppchen das andere jagt. In größerem Stil wird dieser aus den USA importierte Tag in Deutschland erst seit 2013 begangen, aber mittlerweile gibt es kaum noch ein Geschäft, das sich nicht mit seinen eigenen Sonderangeboten daran beteiligt und hofft, das Weihnachtsgeschäft einzuläuten. In Kombination mit Cyber Monday, dem auf Black Friday folgenden Montag, der sich auf Online-Rabatte konzentriert, zieht sich dieses Event der Ersparnisse meist über mehrere Tage hinweg.
Für den Einzelhandel steht dabei viel auf dem Spiel – die Nachwirkungen der Corona-Pandemie sind kaum verklungen und nun führen Inflation und steigende Lebenskosten dazu, dass viele Kunden mehr als sonst auf ihren Geldbeutel achten müssen.
Laut einer Studie von ShipStation in Zusammenarbeit mit Retail Economics, die mehr als 8.000 repräsentative Kunden in den USA, Kanada und Australien, sowie Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien befragte, wird davon ausgegangen, dass dieses Jahr voraussichtlich etwa 46 Milliarden USD weniger für die Weihnachtszeit ausgegeben werden.
Deutsche Weihnachtsstimmung
Die Bereitwilligkeit, an Ausgaben zu Black Friday und Weihnachten zu sparen, unterscheidet sich von Land zu Land aber sehr: In Großbritannien planen beinahe 70 % aller Kunden, ihre Ausgaben zumindest zu einem gewissen Grad zu mindern. 40 % davon haben vor, ihre Ausgaben in allen Bereichen zurückzufahren.
In Deutschland hingegen äußern sich zwar ein Drittel aller Kunden als extrem besorgt über die steigenden Lebenskosten, aber ganze 53 % haben keine Pläne, ihre Ausgaben in irgendeiner Art und Weise zu mindern; ein höherer Anteil als in jedem anderen befragten Land.
Jonathan Merry, CEO von CryptoMonday.deAls stärkste Wirtschaftsmacht im europäischen Raum und mit einer niedrigeren Arbeitslosenquote als in den vergangenen zwei Jahren genießen deutsche Kunden im Vergleich zu ihren europäischen Nachbarn verhältnismäßig höhere finanzielle Freiheit – das spiegelt sich auch in den geplanten Ausgaben zu Black Friday und Weihnachten wider.
Potenzielle Einsparungen
Auch wenn mehr als die Hälfte der Deutschen nicht vorhaben, in den kommenden Wochen weniger auszugeben, zeichnet sich definitiv ein Trend zur Schnäppchenjagd ab: Während der Suchbegriff „Geld sparen“ im August 2021 von knapp 36 % der Suchmaschinennutzer eingegeben wurde, hat sich diese Zahl innerhalb eines Jahres mit mittlerweile 75 % mehr als verdoppelt.
Dass insbesondere die Modebranche von potenziellen Einsparungen betroffen ist, verwundert kaum. Schließlich mussten viele Modehäuser in den letzten Monaten bereits Filialen in deutschen Innenstädten schließen, Schutzschirm-Insolvenz oder sogar Pleite anmelden. Mehr als ein Viertel aller Befragten (26 %) planen, im vierten Jahresquartal weniger Geld für Kleidung auszugeben.
Vielleicht steht uns also ein Jahr mit weniger Socken unter dem Tannenbaum bevor.