CryptoMonday
Ethereum droht der Rauswurf bei großem deutschen Webhoster
HomeNewsEthereum droht der Rauswurf bei großem deutschen Webhoster

Ethereum droht der Rauswurf bei großem deutschen Webhoster

Daniela Kirova
Daniela Kirova
25. Januar 2023
Offenlegung von Werbung
  • Der Webhoster Hetzner hat bekannt gegeben, dass seine AGB das Staking und Mining verbieten.
  • Cloud-Dienstleister hosten fast zwei Drittel der Ethereum-Nodes.

Ethereum drohen Probleme bei dem deutschen Cloud-Anbieter Hetzner, der 16% des Ethereum-Mainnets betreibt, berichtet CoinDesk unter Berufung auf einen Anfang der Woche veröffentlichten Reddit-Post.

Sobald das größte Blockchain-Netzwerk der Welt auf Proof-of-Stake (PoS) umsteigt, würde es gegen die AGB des Webhosters verstoßen.

Nutzungsbedingungen verbieten Staking

Der Grund für den möglichen Rauswurf ist die Tatsache, dass die AGB von Hetzner das Staking und Mining verbieten. Das Team von Ethereum plant schon seit einer Weile, im Rahmen der Ethereum-Fusion eine Reihe von Änderungen an der Funktionsweise der Blockchain vorzunehmen.

Als ein PoS-Netzwerk wird Staking ein wichtigen Bestandteil der Verifizierung von Transaktionen sein. Die Nutzer werden danach nicht mehr für das Mining entlohnt, sondern für Staking, wenn sie also ihre Ether-Coins auf Krypto-Konten einzahlen.

Ein Mitarbeiter von Hetzner schrieb auf Reddit:

Die Verwendung unserer Produkte für jegliche Anwendung, die auch nur im Entferntesten mit Mining zu tun hat, ist nicht gestattet. Das gilt auch für Ethereum. Es schließt Proof-of-Stake und Proof-of-Work und verwandte Anwendungen ein. Es schließt den Handel ein.

Die Folgen für Ethereum

Sollte Ethereum nicht mehr bei Hetzner gehostet sein dürfen, würde es Fragen über den wahren Grad der Dezentralisierung der Blockchain aufwerfen. Nach Angaben von Ethernodes.org hosten Cloud-Dienstleister fast zwei Drittel der Ethereum-Knoten, die Netzwerktransaktionen verarbeiten.

Hetzner steht an zweiter Stelle hinter Amazon Web Services. Der letztere Webhoster betreibt etwa 53 % aller Ethereum-Nodes. Es ist nicht bekannt, ob Hetzner jemals Maßnahmen ergriffen hat, um sein Verbot durchzusetzen, oder seit wann es in Kraft ist.

Der Beitrag von Hetzner kam als Antwort auf einen Tweet der Gründerin der Web3-Infrastrukturplattform W3bCloud, Maggie Love. Sie fragte:

Ethereum kann nicht dezentralisiert sein, wenn der Stack nicht dezentralisiert ist. Wo bleibt der Dialog zu diesem Thema?

Probleme mit Ethereum und Tornado Cash

Hetzners Erklärung folgt auf Maßnahmen des US-Finanzministeriums gegen diejenigen Krypto-Wallets, die mit dem Datenschutz-Mixer Tornado Cash in Verbindung stehen. Der auf Ethereum basierende Dienst ermöglicht es den Nutzern, anonym und bis zu einem gewissen Grad unauffindbar Geld zu senden und zu empfangen.

Die Probleme mit Tornado Cash haben in der Ethereum-Community eine Debatte darüber ausgelöst, ob ein Unternehmen die Netzwerkknoten oder die sie versorgende Infrastruktur dazu zwingen kann, die Aktivitäten einzuschränken, um die Einhaltung der Vorschriften zu gewährleisten. Das könnte die Zensur von Transaktionen einschließen.

Ethereum wird nächsten Monat auf PoS umstellen, was die Debatte voraussichtlich noch verschärfen wird. PoS ist zwar eine umweltfreundlichere Lösung für die Verarbeitung von Transaktionen, aber es gibt Bedenken, ob die Blockchain nach dem Upgrade zu ETH 2.0 im gleichen Maße dezentralisiert bleiben wird.

Mitwirkende

Daniela Kirova
Die freiberufliche Krypto-Autorin Daniela hat mehr als 15 Jahre Erfahrung im Schreiben und Übersetzen von finanziellen Inhalten. Sie ist Diplom-Psychologin und berichtet ausgiebig über die neuesten Krypto-News und Marktentwicklungen.