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Buterin gibt Tipps zur Bewertung von "wirklich stabilen" algorithmischen Stablecoins
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Buterin gibt Tipps zur Bewertung von "wirklich stabilen" algorithmischen Stablecoins

Murtuza Merchant
Murtuza Merchant
25. Januar 2023
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  • Ethereum-Mitgründer begrüßt genauere Prüfung von Defi-Finanzmechanismen.
  • Beim Ethereum-Stablecoin RAI könnte das Problem von Terra nicht passieren.
  • Buterin spricht ein weiteres Modell an, das aber einige negativen Seiten hat.

Nach dem jüngsten LUNA-Crash, der zu Verlusten in Milliardenhöhe führte, hat sich der Ethereum-Mitgründer Vitalik Buterin zu Wort gemeldet. Er teilte zwei seiner Gedankenexperimente mit der Krypto-Community, in denen es darum geht, was einen algorithmischen Stablecoin "wirklich stabil" macht.

In einem Blog-Beitrag erklärt Buterin, dass ein größeres Maß an Kontrolle über Defi-Finanzmechanismen - insbesondere solche, die die Kapitaleffizienz optimieren sollen - höchst willkommen ist. Aber noch willkommener wäre die Anerkennung der breiteren Community, dass eine gegenwärtig gute Leistung keine Garantie für zukünftige Renditen ist, und auch keinen Schutz gegen einen Crash in der Zukunft bietet.

Es gibt viele Modelle für automatisierte Stablecoins, die grundlegend fehlerhaft und dazu verdammt sind, irgendwann zu scheitern, und viele weitere, die theoretisch überleben können, aber sehr riskant sind. Aber es gibt auch viele Stablecoins, die in der Theorie sehr robust sind und PraxisTests für extreme Bedingungen auf dem Kryptomarkt überstanden haben. Was wir also brauchen, ist kein "Stablecoin-Boosterismus" oder "Stablecoin-Doomerismus", sondern vielmehr eine Rückkehr zu prinzipienbasiertem Denken.
Ethereum-Mitgründer Vitalik Buterin

Kann ein Stablecoin auf null Nutzer "heruntergefahren" werden?

Laut Buterin sollten die Nutzer in der Lage sein, einen fairen Wert an Liquidität aus einem Stablecoin-Asset zu extrahieren, wenn dessen Aktivität auf dem Markt auf nahezu Null sinkt.

Im Zusammenhang mit Terra schreibt Buterin über einen "Volcoin" - das volatile Gegenstück zum Stablecoin, was in diesem Fall wohl LUNA war. Der Preis des Volcoins schwankt mit der Erwartung von Gebühren aus der zukünftigen Aktivität im System. Wenn die in Zukunft erwartete Aktivität gegen Null geht, sinkt die Marktkapitalisierung des Volcoins, bis er im Vergleich zum Stablecoin recht klein wird.

"Zuerst fällt der Volcoin-Preis. Dann beginnt der Stablecoin zu wackeln. Das System versucht, die Stablecoin-Nachfrage durch die Ausgabe von mehr Volcoins zu stützen. Da das Vertrauen in das System gering ist, gibt es nur wenige Käufer, so dass der Volcoin-Preis schnell fällt. Schließlich, wenn der Volcoin-Preis nahe Null ist, bricht auch der Stablecoin zusammen", erklärt Buterin.

Bei Ethereum wird ein anderes Prinzip angewendet. Die Sicherheit des Ethereum Stablecoin RAI hängt von Ether ab, einem Vermögenswert außerhalb des RAI-Systems. Daher wird ein schwindendes Vertrauen in den Stablecoin nicht zu einer negativen Rückkopplungsschleife zwischen den beiden Vermögenswerten führen, und die Nutzer werden immer noch in der Lage sein, RAI gegen ETH zu tauschen. Die Ether-Token sind dabei in Vaults gesperrt sind, um zu gewährleisten, dass der Stablecoin gedeckt ist.

Das alternative Modell

Vitalik erklärte auch ein anderes Prinzip, mit dem Stablecoins funktionieren können. Dabei ist der Stablecoin an einen Index gekoppelt, der jährlich um 20 % steigt. Das kann zu zwei Ergebnissen führen: Entweder wird den Inhabern eine Art negativer Zinssatz auferlegt, der sich ausgleicht und die im Index enthaltene USD-Wachstumsrate ausgleicht. Oder er wird zu einem Pyramidenspiel, das den Inhabern des Stablecoins für einige Zeit erstaunliche Renditen beschert, bis das Ganze eines Tages plötzlich zusammenbricht.

"Das zeigt eine tiefere und wichtigere Tatsache über Stablecoins: Damit ein besicherter automatisierter Stablecoin nachhaltig ist, muss er irgendwie die Möglichkeit für negativen Zinssatz enthalten" erklärt Buterin.

"Der Stablecoin muss irgendwie in der Lage sein, auf Situationen zu reagieren, in denen selbst bei einem Nullzins die Nachfrage nach dem Halten höher als die Nachfrage nach dem Leihen ist. Wenn das nicht der Fall ist, steigt der Preis über die Kopplung hinaus und der Stablecoin wird anfällig für Preisbewegungen in beide Richtungen, die ziemlich unvorhersehbar sind", fügt er hinzu.

Abschließend stellt Buterin fest, dass selbst wenn ein System diesen Test besteht, es noch nicht bedeutet, dass es sicher ist. So ein Stablecoin könnte dann aus anderen Gründen, wie zum Beispiel unzureichenden Sicherheiten und Fehlern bzw. Schwachstellen in der Governance anfällig sein.

"Aber die Solidität im stationären Zustand und im Extremfall sollte immer eines der ersten Dinge sein, die wir überprüfen", so Buterin.

Es bleibt abzuwarten, ob sich etwas von dem durchsetzt, was Vitalik Buterin vorschlägt. Nicht weniger interessant ist die Frage, ob Terra sich noch erholen kann. Der Start von Terra 2.0 Blockchain ist für heute geplant.

Mitwirkende

Murtuza Merchant
News Writer
Murtuza Merchant is a senior journalist, having been associated with various publications for over a decade. An avid follower of blockchain tech and cryptocurrencies, he is part of a crypto advisory firm that advises corporates – startups and established firms on media strategies.