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Klage gegen OlympusDAO testet Grenzen von Dezentralisierung und Pseudonymität
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Klage gegen OlympusDAO testet Grenzen von Dezentralisierung und Pseudonymität

Daniela Kirova
Daniela Kirova
4. März 2023
Offenlegung von Werbung
  • Kläger behauptet, Olympus-DAO habe ihn um mehr als 20 Millionen US-Dollar betrogen.
  • Token OHM verlor in den letzten Monaten fast den gesamten Wert.
  • Olympus-Team konnte in wichtige Funktionen der Smart Contracts eingreifen, wodurch die DAO zentralisiert wurde.

Ein früher Investor des DeFi-Projekts OlympusDAO Jason Liang reichte am Donnerstag beim US-Bezirksgericht in Connecticut eine Klage ein. Darin behauptet er, dass die Mitbegründer der DAO ihn um fast 4 Millionen OHM-Token betrogen haben. Außerdem heißt es in der Klage, dass Jason Liang dadurch mindestens 20 Millionen US-Dollar verloren hat, schreibt CoinDesk.

Das ist ein einzigartiger Fall, der die Grenzen der Pseudonymität in der Kryptowelt testet. Die Klage nennt einen Einwohner von Connecticut als einen der Gründer der OlympusDAO. Er soll das Pseudonym "Apollo" haben.

OlympusDAO und der gescheiterter OHM-Token

Das auf Ethereum basierende Projekt OlympusDAO war eines der umstrittensten und am meisten diskutierten Experimente der letzten Zeit in der Welt der DeFi. Seine Schöpfer versuchten durch eine Kombination aus Spieltheorie und Memes den nativen Token OHM als digitale Reservewährung zu etablieren. Im vergangenen Winter hat der Token jedoch fast seinen gesamten Wert verloren.

Der in Australien ansässige Investor Jason Liang behauptet, er habe zugestimmt, für OlympusDAO zu werben. Darüber hinaus hat er 50.000 US-Dollar in Stablecoin DAI in Austausch für 4 Millionen pOHM-Token, einem Vorläufer von OHM, gezahlt. Später sollte er und andere Investoren die Möglichkeit haben, jeden OHM-Coin für 1 DAI und 1 pOHM zu tauschen, wie aus einem Blogpost von Olympus hervorgeht.

Aber Liang behauptet, das Olympus-Team habe die Smart Contracts, mit denen er pOHM gegen OHM eintauschen konnte, funktionsunfähig gemacht. Angeblich passiert es, nachdem er begonnen hatte, einige seiner Olympus-Token zu verkaufen. Damit ist das Projekt jedoch nicht mehr dezentralisiert, heißt es weiter in der Klage, da das Olympus-Team in wichtige Funktionen der Smart Contracts eingreifen konnte.

Liang behauptet außerdem, dass das Olympus-Team Pseudonymität verwendete, um seine Mitglieder vor Haftung zu schützen.

Das Geld ist verschwunden

Nach Angaben des Klägers hieß es in der Vereinbarung zwischen ihm und der DAO, dass die in der privaten Runde gesammelten Mittel an ein kommerzielles Unternehmen gehen würden, das sich als nicht existent herausstellte - es ist nirgendwo offiziell eingetragen. Da auch die Identität der Olympus-Gründer geheim blieb, sollte es Liang und anderen Investoren schwer gemacht werden, rechtliche Schritte gegen das Projekt einzuleiten.

Joseph B. Evans, ein Anwalt von Liang, schrieb an CoinDesk in einer E-Mail:

Es gibt einen völlig legalen und legitimen Weg, eine DAO zu betreiben. Das ist es nicht. Es scheint, dass bestimmte Organisationen immer noch glauben, dass sie der Haftung entgehen können, wenn sich ihre Gründer und Förderer hinter Pseudonymen, Social-Media-Alias und fiktiven Unternehmen verstecken. Mein Mandant hat Olympus das dringend benötigte Startkapital zur Verfügung gestellt, und er hat ein Recht darauf, am Erfolg des Unternehmens teilzuhaben.

Mitwirkende

Daniela Kirova
Die freiberufliche Krypto-Autorin Daniela hat mehr als 15 Jahre Erfahrung im Schreiben und Übersetzen von finanziellen Inhalten. Sie ist Diplom-Psychologin und berichtet ausgiebig über die neuesten Krypto-News und Marktentwicklungen.