Laut einem heute veröffentlichten Bericht von Finanzstabilitätsrat (Financial Stability Board bzw. FSB) haben fast 50 Länder keine Fortschritte bei der weltweiten Einführung von Stablecoin-Regelungen gemacht. Bei dem Rat handelt es sich um ein internationales Gremium, das von der G20 mit der Überwachung und Stabilität des weltweiten Finanzsystems beauftragt wurde.
48 Jurisdiktionen haben es versäumt, Fortschritte bei der Regulierung, Beaufsichtigung und Überwachung von Vereinbarungen bezüglich „Global Stablecoin“ zu machen. Es geht dabei um Vereinbarungen, die die globale Aufsichtsbehörde vor einem Jahr eingeführt hat, berichtet Coindesk.
FSB beklagte die Tatsache, dass die Umsetzung seiner 10 Empfehlungen zur Regulierung von Stablecoins vom Oktober letzten Jahres noch in einem „frühen Stadium“ sei. Die Aufsichtsbehörde gab in einer Erklärung bekannt:
Die Jurisdiktionen haben unterschiedliche Ansätze zur Umsetzung der Empfehlungen gewählt oder ziehen diese in Betracht. Um dem Risiko der regulatorischen Arbitrage und der schädlichen Marktfragmentierung sowie den größeren Risiken für die Finanzstabilität zu begegnen, die beim Eintritt von Stablecoins in Finanzsysteme eintreten könnte, ist eine wirksame internationale regulatorische Zusammenarbeit und Koordinierung entscheidend.
Es fehlt an Unterstützung für einen umfassenden Governance-Rahmen
Die Empfehlungen reichen von der Schaffung eines umfassenden Rahmens für die Governance, insbesondere in Bezug auf eine 1:1-Währungsanbindung von Kryptowährungen an eine staatliche Fiat-Währung, bis hin zur Ermächtigung der zuständigen Behörden zur Regulierung von Stablecoins.
Dem Bericht zufolge haben Institutionen wie die Internationale Organisation der Wertpapieraufsichtsbehörden und der Basler Ausschuss für Bankenaufsicht Probleme identifiziert. Diese Probleme haben die Länder bei ihren Bemühungen um die Regulierung von Stablecoins vor dem Hintergrund der zunehmenden Verbreitung. Die Organisationen evaluieren die Art und Weise, wie bestehende internationale Standards auf globale Stablecoin-Vereinbarungen angewendet werden können. Das FSB schreibt dazu:
Die Sicherstellung einer angemessenen Regulierung, Aufsicht und Kontrolle über verschiedene Sektoren und Gerichtsbarkeiten hinweg wird daher notwendig sein, um mögliche Lücken zu vermeiden und Arbitrage zu verhindern. Unterschiedliche regulatorische Klassifizierungen und Ansätze für Stablecoins auf nationaler Ebene könnten das Risiko einer regulatorischen Arbitrage und einer schädlichen Marktfragmentierung hervorrufen.
Das FSB fügte hinzu, dass im Zusammenhang mit der Umsetzung seiner Empfehlungen eine Reihe von Problemen identifiziert worden seien. Diese muss man jetzt berücksichtigen. Dazu gehören der Anlegerschutz und die Bedingungen für die Einstufung als „globaler Stablecoin“. Auch andere Anforderungen an Wallet-Anbieter, Verwahrstellen und Emittenten im Zusammenhang mit globalen Stablecoins sind von Bedeutung.
G7 stellt sich gegen Stablecoins
Letztes Jahr verpflichtete sich der G7-Wirtschaftsblock, dem Deutschland, Frankreich, die USA, Kanada, Japan, Italien und Großbritannien angehören, jeden Stablecoin zu blockieren, der an einer globalen Börse oder anderweitig eingeführt wird, ohne die regulatorischen Anforderungen zu erfüllen. Laut FSB haben die Regulierungsbehörden Rücknahmerechte sowie eine grenzüberschreitende Koordinierung und Zusammenarbeit zwischen den Rechtsordnungen festgelegt.