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Bitcoin ETF: VanEck und SolidX ETF light im Faktencheck
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Bitcoin ETF: VanEck und SolidX ETF light im Faktencheck

Marius Kramer
Marius Kramer
25. Januar 2023
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Dass die U.S. Securities and Exchange Commission, besser bekannt als SEC, die Entscheidung über Bitcoin ETFs immer wieder verschiebt, ist mittlerweile fast schon ein ‚Running-Gag‘ in der Cryptowelt. Dennoch ist es so, dass es gesetzliche Spielräume und Ausnahmen gibt, die es Unternehmen ermöglichen, Bitcoin-Anlageprodukte ohne vorherige Zulassung durch die SEC auf den Markt zu bringen.

Sollte man also auf die Entscheidung der SEC bezüglich eines Bitcoin ETF warten, während man dabei Tee trinkt und Däumchen dreht? Diese Frage haben sich wohl auch VanEck und SolidX gestellt und eine Antwort gefunden – ein Art ‚Zwischenprodukt‘, das auch gerne als Bitcoin ETF light bezeichnet wird.

Mit dem heutigen Artikel möchten wir etwas Licht ins Dunkle bringen und den Bitcoin ETF light einem Faktencheck unterziehen. Was steckt hinter dem Produkt? Wer darf investieren? Auf welcher Basis wird das Produkt angeboten und viele weitere Fragen. So viel sei jedoch bereits verraten: den Titel Bitcoin ETF light hat das Produkt eigentlich gar nicht verdient.

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VanEck SolidX Bitcoin Trust 144A Shares

Trotz der Bemühungen vieler Unternehmen hat die SEC einen Bitcoin Exchange Traded Fund (ETF) noch nicht zugelassen. Die Kommission hat sich die Zeit genommen (und nimmt sie sich immer noch), alle vorgeschlagenen (Regel-)Änderungen für ein solches Produkt genauestens zu bewerten. Und die Summe dieser Änderungen hat dazu geführt, dass sich der gesamte Prozess immer wieder in die Länge zieht.

Ein hochkarätiger Bitcoin-ETF, der seit über einem Jahr auf die Genehmigung durch die SEC wartet, sind die vom VanEck SolidX Bitcoin Trust ausgegebenen SolidX Bitcoin Shares, die an der Cboe BZX Exchange gehandelt werden sollen. So viel zur Vorgeschichte.

Securities Act ist immer noch die Grundlage

Nun habe ich bereits in der Einleitung erwähnt, dass es Ausnahmen und rechtliche Spielräume gibt, die ein Zwischenprodukt erlauben. Kommen wir nun dazu: Gemäß Rule 144A des Securities Act von 1933 (!) haben sich VanEck und SolidX dazu entschlossen, ihr Produkt in einer abgewandelten, diesem Paragraphen entsprechenden, Version anzubieten. Finanzprodukte und Aktien, die in diesen Paragraphen fallen, sind nämlich von der Zulassungspflicht durch die SEC befreit. Daniel H. Gallancy, CEO von SolidX, kommentierte dies:

Als erstes Bitcoin-Produkt in den USA mit Standard-ETF-Erstellung und -Rücknahme sowie etablierten Clearing- und Abwicklungsprozessen können institutionelle Anleger endlich ein Engagement in Bitcoin in einem vertrauten Kontext aufbauen.

Weitere Informationen zu dem eigentlichen Produkt können bereits aus dem folgenden Screenshot (und am Ende des Artikels aus der Quelle) entnommen werden. So beträgt die ’sponsoring fee‘ beispielsweise 2% und die Versicherungsgebühr 0,9%. Die Bitcoin des Trust werden hierbei in einem cold storage gelagert und sind gegen Diebstahl oder Verlust versichert.

Bitcoin ETF VanEck und SolidX


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VanEck SolidX Bitcoin Trust ein Bitcoin ETF?

In den Medien wird der VanEck SolidX Bitcoin Trust gut und gerne auch mal als Bitcoin ETF light bezeichnet. Auch die Herausgeber selbst bezeichnen ihr Produkt als etwas, das wie ein ETF aussieht und sich wie ein ETF anfühlt. Auf Englisch klingt das dann so:

VanEck SolidX Bitcoin Trust 144A Shares (the „Trust“) looks and feels like a traditional ETF.

Doch eigentlich kann das 144A Produkt von VanEck und SolidX nicht als Bitcoin ETF bezeichnet werden. Denn wie der Name Exchange Traded Fund bereits vermuten lässt, handelt es sich bei einem ETF um einen börsengehandelten Indexfonds. Der VanEck SolidX Bitcoin Trust wird jedoch nicht an einer Börse gehandelt, sondern OTC (engl. für over-the-counter).

Dies geschieht jedoch auch in einem von der SEC regulierten Umfeld, nämlich der OTC Link ATS. VanEck selbst, betonte bereits, dass OTC Link ATS im Gegensatz zu einer Börse auch nur eine ‚begrenzte Liquidität‘ verfüge. Last but not least, ist der Bitcoin Trust nicht öffentlich zugänglich, sodass nur qualifizierte institutionelle Investoren (engl. qualified institutional buyers, kurz QIB) Zugriff auf den Bitcoin Trust haben. In dem Original-Dokument heißt es hierzu:

 The Trust seeks to provide qualified institutional buyers (QIBs) access to a convenient and cost-effective way to buy and hold Bitcoin.

Warum ist der ‚Bitcoin ETF‘ ein Bitcoin Trust nach Regel 144A und wer kann investieren?

Kommen wir nochmals zur Ausgangslage zurück. VanEck und SolidX wollen eigentlich einen Bitcoin ETF emittieren, können dies jedoch aktuell nicht tun, da die SEC noch keine finale Entscheidung getroffen hat und der Handel mit Wertpapieren erlaubnispflichtig ist.

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Anders formuliert: Ein Unternehmen darf keine Wertpapiere anbieten oder verkaufen, es sei denn, das Angebot wurde bei der SEC angemeldet und von ihr zugelassen oder es liegt eine Ausnahme von der Zulassung vor. Die Freistellung von der Erlaubnispflicht, die VanEck und SolidX nun ‚beschlossen‘ haben in Anspruch zu nehmen, ist dem Artikel 144a des Securities Act von 1933 zu verdanken. Dieser bietet nämlich eine Freistellung von der Zulassungs- bzw. Genehmigungspflicht an. Dies gilt jedoch nur mit der Beschränkung, dass Weiterverkäufe von Wertpapieren nur an qualifizierte institutionelle Käufer (QIBs) erlaubt sind.

Springen wir nun zeitlich kurz von 1933 ins Jahr 2012. Der sogenannte Jumpstart Our Business Startups (Jobs) Act, der am 5. April 2012 vom ehemaligen Präsidenten Barack Obama in Kraft gesetzt wurde, wies die SEC an, den Securities Act zu ändern und um mehrere Ausnahmen zu erweitern. Welche positiven Änderungen dies nun mit sich bringt, beschrieb VanEck wie folgt:

Der Jobs Act im Jahr 2012 änderte Regel 144A, um es Brokern und Händlern zu ermöglichen, Rule 144A-Wertpapiere durch allgemeine Werbung anzubieten. Ein allgemeines Marketing kann auch die Liquidität der Anleger in Rule 144A-Wertpapieren erhöhen, wenn sich für solche Produkte Wiederverkaufsplattformen entwickelt werden.

Bitcoin ETF: Wer steckt hinter dem Begriff QIB?

VanEck und SolidX bestätigten nun also in diesem Kontext, dass nur QIBs die VanEck SolidX Bitcoin Trust 144A Shares handeln dürfen. Oft ist bei dem Thema Bitcoin ETF die Rede von den institutionellen Investoren. Daher möchten wir nochmal einen kurzen, aber präzisen Blick auf die Definition der qualified institutional buyers, kurz QIBs, werfen.

QIBs sind im Allgemeinen definiert als

  • ein Institut mit einem Portfolio von Wertpapieren im Wert von über 100 Millionen US-Dollar
  • ein registrierter Broker mit mindestens 10 Millionen US-Dollar in Wertpapieren im Besitz oder in der Verwaltung und
  • eine Bank mit mindestens 100 Millionen US-Dollar in Wertpapieren Dritter und einem geprüften Nettowert von mindestens 25 Millionen US-Dollar.

Dementsprechend sind Beispiele für QIBs sind Unternehmen, ETFs, Hedgefonds, Versicherungs-gesellschaften, Investmentfonds und registrierte Anlageberater.

QIBs sind demnach also nicht zu verwechseln mit „akkreditierten Anlegern“, zu denen jede natürliche Person gehören könnte, deren Nettovermögen 1 Million US-Dollar übersteigt. Eine natürliche Person kann jedoch nie ein QIB sein.

Der VanEck SolidX Bitcoin Trust als Zwischenlösung vor dem Bitcoin ETF. Was denkst du über solche Produkte und wie bewertest du deren Einfluss auf den Kryptomarkt? Komm in unseren Telegram Chat und tausche dich mit den Experten und der Community aus. Abonniere zusätzlich unseren News Kanal, um keine News mehr zu verpassen.

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Bitcoin ETF als Kurs Treiber für BTC?

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[Bildquelle: Shutterstock]

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