- SafeMoon schuldet zwischen 100.000 und 500.000 US-Dollar.
- US-Behörden haben im November Top-Manager von SafeMoon wegen Investorenbetrug verhaftet.
- Auch die amerikanische Börsenaufsicht ermittelt gegen das Unternehmen.
Die Krypto-Plattform SafeMoon hat am Donnerstag in den USA Insolvenz angemeldet. Leitende Angestellte des Unternehmens hinter der gleichnamigen Kryptowährungen wurden wegen Betrugs und Geldwäsche sowie anderer Verbrechen angeklagt, berichtet CoinDesk unter Berufung auf eine Einreichung beim Insolvenzgericht in Utah.
Aus der Einreichung geht hervor, dass SafeMoon über Vermögenswerte im Wert von 10 bis 50 Millionen US-Dollar verfügt und zwischen 50 und 99 Gläubiger hat, denen zwischen 100.000 und 500.000 US-Dollar geschuldet werden.
Die Auswirkungen der Insolvenz
SafeMoon hat eine Insolvenz nach Kapitel 7 (Chapter 7) des US-Konkursrechtes beantragt. Dabei ist ein Unternehmen dazu berechtigt, die meisten der bestehenden Schulden zu eliminieren. Es handelt sich um eine Form der Liquidationsinsolvenz, bei der nicht pfändbare Vermögenswerte des Schuldners verkauft oder liquidiert werden, um die Gläubiger zu bezahlen. Verbleibende qualifizierende Schulden werden in der Regel erlassen.
Im Rahmen des Konkursverfahrens wird ein Insolvenzverwalter bestellt, um die Vermögenswerte des Schuldners zu überprüfen und nicht pfändbares Eigentum zu verkaufen. Mit den Erlösen werden die Gläubiger bezahlt. Der Vorgang unterscheidet sich von der häufig angemeldeten Insolvenz nach Kapitel 11 (Chapter 11) dadurch, dass in der Regel keine Absicht besteht, das Schuldnerunternehmen umzustrukturieren und neu zu starten.
Insolvenz nach Kapitel 11 ist oft komplexer und teurer im Vergleich zum Kapitel 7 und eignet sich daher besser für größere Unternehmen mit den Ressourcen, um den Prozess zu durchlaufen.
Verhaftungen der Führungskräfte
Im November haben US-Behörden Top-Manager von SafeMoon verhaftet und sie der Verschwörung zum Drahtbetrug, Wertpapierbetrug und Geldwäsche beschuldigt. Laut der Anklage soll der CEO John Karony, der CTO Thomas Smith und SafeMoon-Gründer Kyle Nagy die Anleger in die Irre geführt und Millionen von Dollar von ihnen gestohlen haben.
Konkret wurde Karony und Smith vorgeworfen, mehr als 200 Millionen US-Dollar abgezogen zu haben, um Luxusimmobilien und Fahrzeuge zu kaufen. Sie verwendeten angeblich die Einlagen der Kunden, wobei diese im Glaube gelassen wurde, dass das Geld in Krypto-Token gesperrt ist, so das Justizministerium.
Nagy wurde ebenfalls wegen dieser Verbrechen angeklagt, aber er wurde bisher nicht verhaftet. Auch die US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) ermittelt derzeit gegen SafeMoon, weil das Unternehmen angeblich Betrug begangen und gegen Wertpapiergesetze der USA verstoßen hat.