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Prime Trust: Schlechte Planung und Fehlinvestitionen führten zu Verlusten von über 100 Millionen US-Dollar
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Prime Trust: Schlechte Planung und Fehlinvestitionen führten zu Verlusten von über 100 Millionen US-Dollar

Daniela Kirova
Daniela Kirova
26. August 2023
Offenlegung von Werbung
  • Prime Trust verwahrte Ende 2021 über 3,8 Milliarden US-Dollar in Kryptowährungen und Fiat.
  • Nach dem Terra-Zusammenbruch bekam das Unternehmen erste Probleme.
  • Prime machte Ende 2022 einen Nettoverlust von 16 Millionen US-Dollar.

Laut dem neu ernannten CEO von Prime Trust, Jor Law, hat das Krypto-Unternehmen aufgrund von schlechten Investitionen fast 24 Millionen US-Dollar verloren, während ihm die Insolvenz drohte. Darüber hinaus hat es 76 Millionen US-Dollar seiner eigenen Vermögenswerte verwendet, um Nutzern die Abhebung ihrer Einlagen zu ermöglichen.

Aus einer Einreichung bei einem US-Konkursgericht in dieser Woche, die man hier als PDF einsehen kann, geht hervor, dass Prime Trust durchschnittlich über 308.000 Transaktionen pro Tag verarbeitete, 2,8 Millionen neue Treuhandkonten eröffnete, über 3,8 Milliarden US-Dollar an Kryptowährungen und traditionellen Währungen in Verwahrung hatte. Auf dem Höhepunkt Ende 2021 ermöglicht es Fiat-Transaktionen in Höhe von über 309 Milliarden US-Dollar.

Auswirkungen des Kryptowinters 2022

Der breitere Kryptomarkt erlebte im Jahr 2022 mehrere größere Krisen, die in einem "Kryptowinter" gipfelten. Anleger von Terra verloren nach dem Zusammenbruch des Stablecoins TerraUSD (UST) und der Kryptowährung Terra (LUNA) Milliarden, was einen entscheidenden Katalysator für die Beschleunigung der darauffolgenden Krise darstellte. Obwohl es nicht direkt die Probleme von Prime verursachte, spürte das Unternehmen den Dominoeffekt.

Übermäßige Ausgaben

Trotz der neuer Realität sinkender Einnahmen hat Prime Trust aufgrund schlechter Investitionen übermäßige Ausgaben geleistet. Im Oktober 2022 verzeichnete das vorherige Management einen Nettoverlust von etwa 7,4 Millionen US-Dollar, und einen Monat später erneut einen Nettoverlust von 8,4 Millionen US-Dollar.

Darüber hinaus führte eine Entscheidung des früheren Managements von Prime Trust, einen Teil der Unternehmens- und Kundengelder in UST anzulegen, zu weiteren Verlusten, nämlich von 6 Millionen US-Dollar an Kundengeldern und 2 Millionen Dollar an eigenen Mitteln.

Problem mit der 98f Wallet

Im März 2018 richtete Prime Trust Cold-Wallets ein, um ETH, BTC und andere digitale Vermögenswerte darin sicher aufzubewahren. Eine dieser Wallets war 98f. Im Jahr 2019 verlagerte Prime seine Krypto-Token auf die von Fireblocks LLC verwaltete Fireblocks-Plattform. Man glaubte, dass die Migration abgeschlossen sei und man auf alle verfügbaren Wallet-Adressen zugreifen könne, die auf Fireblocks verwendet wurden.

Im Dezember 2021 forderte ein Kunde eine Abhebung von Ether-Token in besonders großer Höhe an, die Prime nicht erfüllen konnte. Die Mitarbeiter stellten fest, dass Nutzer Kryptowährungen an die Wallet 98f weitergeleitet hatten, die außerhalb von Fireblocks lag. Somit konnte Prime nicht auf die Token in der Wallet 98f zugreifen.

Das Unternehmen musste anschließend Fiat-Geld von Kundenkonten abheben, um Ether zu kaufen und Abhebungsaufträge zu erfüllen. Prime kaufte von Dezember 2021 bis März 2022 Ether im Wert von 76,4 Millionen US-Dollar, um die Kundenforderungen zu finanzieren. Man kann bis heute nicht auf die Wallet 98f zugreifen.

Mitwirkende

Daniela Kirova
Die freiberufliche Krypto-Autorin Daniela hat mehr als 15 Jahre Erfahrung im Schreiben und Übersetzen von finanziellen Inhalten. Sie ist Diplom-Psychologin und berichtet ausgiebig über die neuesten Krypto-News und Marktentwicklungen.