- Alex Mashinsky stellte Celsius als sichere Alternative zu Banken dar und verbarg Risiken seiner Krypto-Plattform.
- Ihm wurde von US-Justizministerium krimineller Betrug vorgeworfen.
Alex Mashinsky, Gründer und ehemaliger CEO der insolventen Krypto-Sparplattform Celsius Network, wird von der New Yorker Generalstaatsanwältin Letitia James wegen zivilrechtlichen Betrugs beschuldigt. Die Klage wird durch eine Entscheidung eines Richters in Manhattan unterstützt, wie Reuters am 6. August berichtete.
Richterin Margaret Chan zufolge sind die Vorwürfe von James gerechtfertigt. Alex Mashinsky soll Investoren betrogen haben, indem er Celsius als sichere Alternative zu Banken darstellte und die Risiken verbarg. Kunden von Celsius verloren Hunderte Millionen Dollar.
CEL war ein nicht registriertes Wertpapier
Die Richterin kam auch zu dem Schluss, dass Letitia James das Martin Act, ein US-Wertpapiergesetz, nutzen kann, um ihren Fall vorzubringen. Angeblich handelte es sich bei dem von der Sparplattform angebotenen erwirtschafteten Zins, der in Form der Kryptowährung CEL ausgeschüttet wurde, um nicht registrierte Wertpapiere.
Die Klage lässt vernünftigerweise darauf schließen, dass Mashinskys angebliche Fehldarstellungen hinsichtlich der Sicherheit seiner Plattform und ihrer allgemeinen finanziellen Stabilität zu den Gründen gehörten, warum Investoren Schaden erlitten haben, schrieb die Richterin in ihrer ausführlichen Entscheidung.
Betrugsvorwürfe von 4 Aufsichtsbehörden
Mashinsky wurde auch vom US-Justizministerium wegen kriminellen Betrugs angeklagt und plädierte auf nicht schuldig. Die Anklagen stehen im Zusammenhang mit der Insolvenz von Celsius. Darüber hinaus sieht er sich verwandten zivilrechtlichen Klagen von der US-Bundeshandelskommission, der US-Commodity Futures Trading Commission und der US-Börsenaufsichtsbehörde ausgesetzt.
In einer Erklärung teilte Letitia James mit, die Entscheidung des Gerichts sollte Krypto-Unternehmen daran erinnern, dass die Behörden das volle Ausmaß des Gesetzes nutzen würden, um Betrüger zu bestrafen.
Leichter Zugang zu Krediten, hohe Zinsen für Einleger
Die Nachfrage nach Krypto-Krediten stieg während der Pandemie stark an. Kredit- und Sparplattformen wie Celsius versprachen den Nutzern einen einfachen Zugang zu Krediten und versicherten den Einlegern hohe Zinssätze. Sie verliehen die Kryptowährungen der Einleger an institutionelle Investoren weiter, woraus sie einen Gewinn erwirtschafteten.
Celsius bot bis zu 17 % Zinsen auf einige Krypto-Einlagen. Die Plattform meldete jedoch im Jahr 2022 Insolvenz an, zu diesem Zeitpunkt betrug das Bilanzdefizit 1,19 Milliarden US-Dollar. Einen Monat vor der Insolvenz stellte die Plattform alle Transaktionen ein und verwies dabei auf „extreme Marktbedingungen“. Das betraf 1,7 Millionen Menschen, so viele Kunden hatte Celsius seit der Gründung im Jahr 2017 angesammelt.