- Signature Bank setzte vor vier Jahren auf Investitionen in Kryptowährungen.
- Die Bewertung der Bank hat sich seit dem Höhepunkt bei 23 Milliarden US-Dollar halbiert.
Eine der leistungsstärksten Banken in den USA im letzten Jahr Signature Bank hat mit dem Eintreten des Bärenmarktes einen Einbruch des Kurses ihrer Aktie (SBNY) erlebt, schreibt Financial Times.
Signature ist die 30-größte Bank in den USA nach Vermögenswerten, und das obwohl sie nur sieben Filialen hat und ganz ohne Werbung auskommt. Aber die Bank entschied vor vier Jahren, auf Kryptowährungen zu setzen, und diese Wette erwies sich als richtig – bis jetzt.
Höhepunkt der Marktkapitalisierung Anfang des Jahres
Jetzt hat die Bank damit zu kämpfen, dass ihr rasantes Wachstum ins Gegenteil verkehrt wird. SBNY wurde im vergangenen Jahr als beste Aktie im KBW Bank Index ausgezeichnet, nachdem Signature Bank beschlossen hatte, Stablecoin-Emittenten, Kryptobörsen und Bitcoin-Miner als Kunden zu akzeptieren.
Die Bank stellte zu dieser Zeit auch Signet vor. Es handelt sich dabei um ein internes Blockchain-basiertes Zahlungssystem, mit dem Bankkunden rund um die Uhr Geld überweisen können.
Nun hat sich die Marktkapitalisierung von Signature seit dem Höchstwert von 23 Milliarden US-Dollar im Januar dieses Jahres halbiert. Derzeit befindet sie sich auch am unteren Ende von KBW Bank Index.
Einlagen sinken im zweiten Quartal
Die Bank gab in diesem Monat bekannt, dass die Einlagen im zweiten Quartal dieses Jahres um 5 Milliarden US-Dollar zurückgegangen sind. Die Hälfte der Verluste stammte von digitalen Vermögenswerten, die andere Hälfte von Kunden des New Yorker Bankenteams.
Laut Casey Haire, Analyst bei Jefferies, könnte dieser Rückgang zu zunehmenden Befürchtungen der Anleger hinsichtlich der Finanzierung des künftigen Kreditwachstums mit der nun erschöpften überschüssigen Bargeldposition führen.
Zorn der Aufsichtsbehörden
Das schnelle Wachstum der Signature Bank und ihre Unterstützung für die umstrittene Krypto-Industrie sollen die Aufmerksamkeit der Regulierungsbehörden auf sich gezogen haben. Ein Sprecher von Signature erklärte gegenüber der Financial Times, dass die Bank keine Kryptowährungen hält, sondern nur die US-Dollar-Einlagen ihrer Kunden.
Außerdem erklärten Vertreter der Bank, dass das Kreditgeschäft von Signature eine sehr sichere Nische sei, die zu Private Equity gehöre. Die Bank hat in diesem Bereich in den letzten vier Jahren ein bemerkenswertes Wachstum erzielt.
Ein Null-Verlust-Geschäft?
Die Bank stellt Investmentfonds, die nicht ausreichende liquide Mittel für Investitionen haben, Kapitalfinanzierung zur Verfügung. Zu ihren Kunden gehören Staatsfonds, Stiftungen und Pensionsfonds. Die Bank bezeichnete es als ein Null-Verlust-Geschäft.
Laut Daniella Cohen, Analystin bei Morgan Stanley, geben steigende Zinsen und zunehmende Krypto-Volatilität Anlass zur Sorge. Sie schrieb in einer Notiz an die Kunden:
Wir gehen davon aus, dass steigende Zinsen die Einlagen in Zukunft weiter belasten werden. Die Kunden sind auf der Suche nach attraktiveren Renditen. Es wird erwartet, dass die Einlagenbestände in der zweiten Hälfte dieses Jahres um 2,8 Milliarden US-Dollar sinken werden.