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Kritisch: 25 % der Krypto-Käufer in den USA holen sich das Geld mit Chargebacks zurück
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Kritisch: 25 % der Krypto-Käufer in den USA holen sich das Geld mit Chargebacks zurück

Daniela Kirova
Daniela Kirova
25. Januar 2023
Offenlegung von Werbung
  • Neue Studie ergab, dass 66 % der Einkäufer in USA und 44 % in Großbritannien im vergangenen Jahr Kreditkartenzahlungen zurückgebucht haben.
  • Verbraucher nutzen Chargeback, um ihre Unzufriedenheit mit erhaltenen Dienstleistungen oder Produkten auszudrücken.

Rückbuchungen von Kreditkartenzahlungen erreichen in den USA und Großbritannien branchenübergreifend ein krisenhaftes Ausmaß. Das geht aus einer breit angelegten Studie unter Verbrauchern auf beiden Seiten des Atlantiks hervor, die heute von der Expertenplattform Justt veröffentlicht wurde.

Die Studie hat ergeben, dass es in den Vereinigten Staaten 66 % der Einkäufer waren und im Vereinigten Königreich 44 %, im vergangenen Jahr von so genanntem Chargeback Gebrauch gemacht haben. Viele von ihnen haben auch mehrere Rückbuchungen angefordert, was dem Einzelhandel riesige Umsatzeinbußen beschert.

Rückbuchungen sind zur Routine geworden

Die aktuelle Umfrage zeigt, dass Kunden auf beiden Seiten des Atlantiks Kreditkartenrückbuchungen nutzen, um ihre Unzufriedenheit mit den gekauften Dienstleistungen oder Produkten auszudrücken.

US-Kunden waren bei der Nutzung von Rückbuchungen branchenweit wesentlich aggressiver als ihre britischen Pendants. Sie neigen auch eher dazu, Rückbuchungen in Serie anzufordern.

Interessant ist auch, dass 25 % der US-Amerikaner*innen, die Kryptowährungen gekauft haben, sich das Geld anschließend per Chargeback zurückholten. Dabei gaben 15 % aller befragten Verbraucher an, im vergangenen Jahr mindestens fünf Streitfälle eingereicht zu haben.

Mobile und Online-Spiele waren besonders anfällig: Die Hälfte der US-Käufer gab an, dass sie für solche Einkäufe eine Rückbuchung eingereicht haben.

Die Unterhaltungs- und Reisebranche war damit nicht nur von Covid-bedingten Störungen stark betroffen, denn 16 % der britischen und 36 % der US-amerikanischen Einkäufer gaben an, dass sie Käufe im Zusammenhang mit Reisen oder Unterhaltung durch Rückbuchungen angefochten haben.

Die steigende Flut des Chargeback-Aktivismus

Sowohl britische als auch US-amerikanische Verbraucher entwickeln eine Tendenz zum "Chargeback-Aktivismus": Fast die Hälfte der US-amerikanischen Einkäufer gab an, dass sie bereits Chargebacks genutzt oder zumindest in Erwägung gezogen haben, um Unternehmen zu bestrafen, deren Werte sich von ihren eigenen unterscheiden.

Auch die seit einigen Jahren immens an Popularität gewinnenden Zahlungsdienste, die Käufe auf Raten ermöglichen - auch als BNPL-Dienste bekannt (Buy now, pay later) - verstärken das Problem. Fast ein Drittel der US-Verbraucher, die diese Dienste nutzen, gaben an, dass sie im vergangenen Jahr Rückbuchungen oder Erstattungen verwendet haben, um bereits getätigte Transaktionen rückgängig zu machen.

Eine Form des Käuferschutzes

Viele Menschen sowohl in Großbritannien als auch in den USA betrachten Kreditkarten-Chargeback als eine Möglichkeit, sich als Verbraucher zu schützen. 52 % der britischen und knapp die Hälfte der US-amerikanischen Einkäufer gaben an, dass sie für risikoreiche Käufe absichtlich mit Kreditkarten bezahlen.

Roenen Ben-Ami, Mitbegründer und Chief Risk Officer von Justt, sagte dazu:

Diese Umfrage zeigt, dass Verbraucher Kreditkartenrückbuchungen zunehmend als festen Bestandteil des Einzelhandelsprozesses betrachten - ein Schutz, auf den sie Anspruch haben, wenn sie von ihrem Einkauf enttäuscht sind. Da neue Handelspraktiken und Zahlungstechnologien das Problem der Kreditkartenrückbuchungen nur noch verschärfen, müssen Einzelhändler dringend eine skalierbare Lösung finden, die sie bei der effektiven Handhabung von Transaktionsstreitigkeiten unterstützt.

Was kann der Einzelhandel tun?

Wie können sich Einzelhändler also vor diesem "freundlichen Betrug" schützen? Mehr als die Hälfte der Käufer in den USA gaben an, dass sie weniger wahrscheinlich Rückbuchungen vornehmen würden, wenn es eine großzügige Rückgabepolitik gäbe. Im Vereinigten Königreich sagten 60 % dasselbe.

Dennoch benötigen Unternehmen eine skalierbare und umfassende Lösung, die sie bei der Kontrolle von Rückbuchungen und der rechtzeitigen Einreichung präziser Streitfälle unterstützt.

Mitwirkende

Daniela Kirova
Die freiberufliche Krypto-Autorin Daniela hat mehr als 15 Jahre Erfahrung im Schreiben und Übersetzen von finanziellen Inhalten. Sie ist Diplom-Psychologin und berichtet ausgiebig über die neuesten Krypto-News und Marktentwicklungen.