New York schließt ein Kraftwerk, das für Bitcoin-Mining genutzt wird

Am Donnerstag verweigerte die Regierung von Gouverneurin des US-Bundesstaates New York Kathy Hochul dem Kraftwerk Greenidge eine wichtige Genehmigung für seine Krypto-Mining-Anlagen mit der Begründung, dass diese die Umwelt zu stark verschmutzt und damit gegen das staatliche Klimagesetz verstößt, schreibt Politico.

Der Gouverneur sieht sich auch mit wachsendem Druck konfrontiert, ein Moratorium für weitere Projekte in New York zu erlassen, die das Mining von Bitcoin und anderen Kryptowährungen mit fossilen Brennstoffen betreiben.

Aggressiver Widerstand

Das gewaltige Kraftwerk Greenidge hat eine Leistung von 106 MW und wurde mit rund 17.000 Mining-Anlagen ausgestattet. Es beschäftigt etwa 50 Mitarbeiter. Aber der Betrieb ist bereits in der Vergangenheit auf heftige Kritik gestoßen: Anwohner, regionale Winzer und New Yorker Gesetzgeber sind aggressiv dagegen vorgegangen. Die US-Senatorin Warren hatte sogar einen öffentlichen Brief verfasst, in dem sie Bedenken wegen den Auswirkungen auf die Umwelt äußerte.

Basic Seggos von Department of Environmental Conservation (DEC), eine Behörde der Regierung des Bundesstaates New York, sagte in einem Interview mit Politico:

Wir wenden ein neues Gesetz auf einen neuen Betrieb an, dessen Emissionen erheblich gestiegen sind - sie haben sich fast verdreifacht. Das Unternehmen selbst war nicht in der Lage, nachzuweisen, dass es das Gesetz einhalten kann.

Greenidge plant, Berufung einzulegen

Das Kraftwerk wird von der Greenidge Generation Holdings Inc. betrieben, die in einer Erklärung mitteilte, dass sie gegen die Entscheidung Berufung einlegen werde und die Arbeit wie gewohnt weiterlaufen werde. In der Erklärung heißt es:

"Wir sind der Meinung, dass es keine glaubwürdige Rechtsgrundlage für eine Ablehnung dieses Antrags gibt, da unsere erneuerte Genehmigung keine tatsächliche Bedrohung für den Climate Leadership and Community Protection Act (CLCPA) des Bundesstaates darstellt. Es handelt sich um eine Standardverlängerung der Luftreinhaltungsgenehmigung, die die Emissionswerte einer Anlage regelt, die heute in voller Übereinstimmung mit der bestehenden Genehmigung betrieben wird. Sie ist keine politisch aufgeladene "Kryptowährungsgenehmigung" und kann auch nicht in eine solche umgewandelt werden."

Greenidge hat etwa einen Monat Zeit, um einen Widerspruch gegen die Entscheidung einzureichen. Wird diese Frist versäumt oder keine Berufung eingelegt, wird der Betrieb der Anlage eingestellt. Derzeit sind dort etwa 50 Mitarbeiter beschäftigt.

Erhöhte Emissionen bedrohen die Einhaltung der Klimagesetze

Nach Ansicht von Umweltschützern gefährden die erhöhten Emissionen des Kraftwerks die Durchsetzung des US-Gesetzes Climate Leadership and Community Protection Act, das eine Reihe von Vorschriften enthält. Es schreibt vor, die Emissionen bis 2030 um 40 Prozent (gegenüber 1990) und in den nächsten drei Jahrzehnten um 85 Prozent zu senken.

Die Entscheidung des Bundesstaates, die Genehmigung zu verweigern, hat Hersteller, Energieunternehmen, Krankenhäuser und sogar Universitäten, die ihre Genehmigungen erneuern wollen, alarmiert. Greenidge argumentierte, dass das Unternehmen nur einen Bruchteil der Emissionen in New York verursacht. Diese Behauptung wurde aber von der DEC zurückgewiesen.

Über Greenidge

Greenidge wurde vor fast einem Jahrhundert als Kohlekraftwerk gegründet. Im Jahr 2011 wurde es stillgelegt, aber im Jahr 2017 wurde es von einem neuen Unternehmen erworben und erhielt staatliche Subventionen für die Umstellung von Kohle auf Gas. Im Jahr 2020 begann das Unternehmen mit dem Mining von Kryptowährungen, um seine Gewinne zu steigern.