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Digitaler Euro: EZB untersucht mögliche Szenarien für die Wahrung der Privatspähre
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Digitaler Euro: EZB untersucht mögliche Szenarien für die Wahrung der Privatspähre

Murtuza Merchant
Murtuza Merchant
25. Januar 2023
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  • EZB veröffentlichte die Ergebnisse einer Studie, in der man drei wesentliche Datenschutzoptionen der künftigen digitalen Währung untersuchte.
  • Man räumt ein, dass Datenschutz ein Grundrecht ist, aber Anonymität ist ausgeschlossen.
  • Marktbeobachter kritisieren die Pläne von der EZB.

Die Europäische Zentralbank (EZB) der Europäischen Union, die eng mit den Zentralbanken der Mitgliedsstaaten zusammenarbeitet, bereitet die Einführung ihrer digitalen Zentralbankwährung (Central Bank Digital Currency, CBDC) vor, die auch als digitaler Euro bekannt ist. In einem kürzlich veröffentlichten Bericht geht es um die Ergebnisse einer Studie, in der drei Hauptoptionen für den Datenschutz untersucht wurden. Diese sollen bei der Gestaltung des digitalen Euro in Betracht gezogen werden.

Der neunseitige Bericht basiert auf den Ergebnissen von Umfragen der Öffentlichkeit im letzten Jahr. Dabei hat man drei mögliche Optionen für die Wahrung des Datenschutzes unter die Lupe genommen, die bei der künftigen Zentralbankwährung in Frage kommen. Das grundlegende Szenario ist, dass die digitale Währung ähnlich den derzeitigen digitalen Transaktionen gestaltet wird, bei denen Vermittler wie Geschäftsbanken Zugang zu Transaktionsdaten haben. Diese Option soll in jedem Fall umsetzbar sein.

Die zweite mögliche Option wird einen selektiven Schutz der Privatsphäre ermöglichen, indem Transaktionen mit geringem Wert und geringem Risiko von der Datenerhebung durch Intermediäre Vermittler ausgenommen werden.

Die letzte Option ermöglicht einen noch größeren Schutz der Privatsphäre, indem sie die "Offline-Funktionalität" für Transaktionen mit geringem Wert und geringem Risiko zulässt. Mit anderen Worten sollen bei diesem Szenario künftige Transaktionen mit digitalem Euro ähnlich der Barzahlungen sein, über die niemand Aufsicht hat.

Nach Angaben der EZB erfordert zwar jede Option eine Überprüfung der Nutzer durch Intermediäre und Zentralbanken während der Überweisungen, doch die erste Option stellt die derzeit gültige Basis dar, mit der die Bank arbeitet.

Darüber hinaus heißt es in dem Bericht, dass die EZB die Anonymität der Nutzer nicht als wünschenswert erachtet, da sie es unmöglich machen würde, die Menge des im Umlauf befindlichen digitalen Geldes zu kontrollieren und Geldwäsche zu verhindern.

Marktbeobachter lehnen die Pläne der EZB ab

Unterdessen üben Marktbeobachter Kritik an der Präsentation. Patrick Hansen, ein Krypto-Venture-Berater und regelmäßiger Kommentator der EU-Digitalwährungspolitik, erklärte auf Twitter, dass die Optionen keine wesentlichen Vorteile gegenüber bereits bestehenden digitalen Zahlungsmitteln bieten.

Er sagte, dass die EZB nur bis zu einem gewissen Grad bereit ist, die Privatsphäre der Nutzer zu schützen. Das bedeutet, dass der digitale Euro wahrscheinlich nicht die Eigenschaften von Bargeld in der digitalen Welt ersetzen wird.

"Und wenn er die Eigenschaften von Bargeld in der digitalen Welt nicht perfekt ersetzen kann, stellt sich natürlich die große Frage, zumindest für mich persönlich, welchen Nutzen ein digitaler Euro der Zentralbank im Vergleich zu den bestehenden digitalen Zahlungsmitteln bietet", sagte er.

Hansen hält es außerdem für unwahrscheinlich, dass die EZB Abstriche bei den bestehenden Vorschriften zur Bekämpfung von Geldwäsche macht, um den Menschen einen besseren Schutz der Privatsphäre zu gewähren.

Mitwirkende

Murtuza Merchant
News Writer
Murtuza Merchant is a senior journalist, having been associated with various publications for over a decade. An avid follower of blockchain tech and cryptocurrencies, he is part of a crypto advisory firm that advises corporates – startups and established firms on media strategies.