Internationale Regulierungsbehörden sind wohl über das schnelle Wachstum und begrenzte Transparenz von Stablecoins besorgt. Deshalb haben sie einen Leitfaden zur Verschärfung der Kontrolle darüber herausgegeben.
In einem Bericht forderten globale Regulierungsbehörden am Mittwoch strengere Vorschriften für Stablecoins. Dabei handelt es sich um eine Form der digitalen Währung, die als Brücke zwischen dem Kryptohandel und nationalen Währungen fungiert. Aber auch andere Zahlungssysteme sind im Visier der Behörden.
Man will strenge Regeln für Stablecoins aufstellen. Sie basieren darauf, was systematisch wichtig ist und das Potenzial hat, die wirtschaftliche Stabilität auszulösen und Zahlungen zu stören.
In einer globalen Anstrengung, die Verbreitung von Stablecoins einzudämmen, untersucht die International Organization of Securities Commissions (IOSCO) Möglichkeiten dafür. Es geht dabei um den globalen Standardsetzer für den Wertpapiersektor. Jetzt beschäftigt er sich mit der Aufgabe, den schnell wachsenden 130 Milliarden Dollar Stablecoin-Markt einzudämmen.
Zahlungsverkehr hat sich in den letzten Jahren verändert
Sir Jon Cunliffe ist der Vorsitzende des Ausschusses für Zahlungsverkehr und Marktinfrastrukturen (CPMI). Er erklärte, dass sich das Ökosystem des Zahlungsverkehrs im Laufe der Zeit dynamisch verändert hat und es auch weiterhin in rasantem Tempo tut. Er sagte dazu:
Das ist der Zeitpunkt, an dem Finanzinnovationen die Aussicht auf neue Zahlungsdienste und mehr Wettbewerb im Zahlungsverkehr bieten, aber auch potenzielle Risiken für das Finanzsystem.
Stablecoins leiten ihren Wert in der Regel vom US-Dollar ab. Jeder Token kostet somit genau 1 Dollar. Diese digitalen Währungen, die auf der Blockchain-Technologie basieren, lassen sich außerdem schnell und einfach in Bitcoin übertragen. Das hat zu ihrem rasanten Wachstum geführt und eine intensive Prüfung nach sich gezogen.
Klare Offenlegung der Stablecoin-Struktur und der angeschlossenen Unternehmen
Anfänglich waren die Behörden nicht so sehr daran interessiert, Stablecoins zusätzliche Standards aufzuerlegen. Stattdessen konzentrierten sie sich auf den Aufbau von Stablecoin-Grundsätzen. Diese hat man vor neun Jahren für die stets kritisierte Infrastruktur der Finanzmärkte geschaffen.
Die Behörden, die hinter dem Bericht standen, empfahlen die Anwendung von systematisch wichtigen Prinzipien auf Stablecoins. Zu diesen Grundsätzen gehörte beispielsweise auch die Governance. Der Bericht forderte zudem Transparenz über die Verwaltungsstruktur und die Zugehörigkeit der Stablecoins.
Der Bericht warnte ferner davor, dass Kunden ein Risiko eingehen, wenn Stablecoins ihre Bindung brechen. Es hieß auch, dass Stablecoins nur geringe oder gar keine Kredit- oder Liquiditätsrisiken aufweisen sollten.
Der Bericht rät, dass nach der Einführung eines regulatorischen Rahmens für Stablecoins geprüft werden sollte, ob die Inhaber über zugrunde liegende Vermögenswerte (oder Rechtsansprüche) gegenüber dem Emittenten verfügen.
Stablecoins wie Tether und seine Konkurrenten verfügen über verschiedene digitale Vermögenswerte, die sie stützen. Tether besitzt beispielsweise Handelspapiere im Wert von 30 Milliarden Dollar – als eine Form der Verschuldung, was Tether zum größten Wertpapierhalter der Welt macht. Leider weigert sich Tether, den Standort oder die Namen der Unternehmen, bei denen es Schulden hat, preiszugeben.
Die Rating-Agentur Fitch warnt davor, dass das Halten großer Mengen an Handelspapieren wie bei Tether enorme Risiken für die Kreditmärkte birgt. Es könnte viele Probleme nach sich ziehen, insbesondere wenn die Wertpapiere ohne triftigen Grund aufgelöst werden.
Stablecoins ziehen weiterhin die dringende Aufmerksamkeit der globalen Regulierungsbehörden auf sich. Dadurch fühlen sich diese gezwungen, die Kontrolle zu verstärken und sie zu regulieren.