Die Plattform Coinbase, die mit Bitcoin (BTC) und anderen Kryptowährungen handelt, hat kürzlich einen Millionen-Deal mit der US-amerikanischen Polizei und der Einwanderungsbehörde abgeschlossen. Die US-Einwanderungs- und Zollbehörde (ICE) gab 1,36 Millionen Dollar für einen neuen Vertrag mit der großen Kryptobörse in den USA aus, wie der Twitter-Nutzer Jack Poulson berichtet.
In dem Tweet erklärte Poulson:
Die Krypto-Plattform Coinbase hat einen neuen Vertrag mit ICE, der entweder 15- oder fast 50-mal so groß ist wie der vorherige Vertrag, je nachdem, wie man zählt. Es ist der größte Fed-Vertrag mit Coinbase.
ICE ist die umstrittene Einwanderungs- und Zollbehörde der US-Bundesregierung, die dem US-Ministerium für Innere Sicherheit unterstellt ist. Der Vertrag zwischen ICE und Coinbase ist der größte, den Coinbase jemals mit der US-Regierung abgeschlossen hat. ICE hat bereits im August für 29.000 US-Dollar eine Blockchain-Analyse-Software von Coinbase erworben. Das Unternehmen hat noch nicht bekannt gegeben, wofür diese verwendet werden soll.
Der neue Vertrag wurde für einen Preis unterzeichnet, der 45-mal größer ist als der vorherige. Das ist nämlich nicht das erste Mal, dass die Kryptobörse Analysesoftware an eine US-Regierungsbehörde verkauft. Im vergangenen Sommer gab Coinbase bekannt, dass das Unternehmen seine Software an die Drug Enforcement Agency (DEA) und die Internal Revenue Service (IRS) verkaufen will. Nachdem Coinbase dem Verkauf der Software zugestimmt hatte, erntete es viel Kritik aus der Krypto-Community. Dennoch wurde der Vertrag einen Monat später mit dem US-Geheimdienst für 184 Tausend Dollar unterzeichnet.
Kontroverse über die Coinbase-Software
Auch die Coinbase-Software ist nicht frei von Kontroversen. Sie stammt von Neutrino, einem Forschungsunternehmen, das Coinbase Ende 2019 übernahm. Es löste die #deleteCoinbase-Bewegung auf Twitter aus, da mehrere Neutrino-Mitarbeiter mit einer Hackergruppe in Verbindung gebracht wurden, die Spionagesoftware an autoritäre Regime verkaufte. Die betreffenden Mitarbeiter wurden kurz nach Ausbruch der Twitter-Kampagne entlassen.
Die Kryptobörse hat außerdem vor einigen Monaten das Analyseunternehmen Skew übernommen. Die jüngsten Aktivitäten deuten darauf hin, dass Coinbase bald in Schwierigkeiten mit der Securities and Exchange Commission geraten könnte. Wir haben über die andauernde Feude zwischen Coinbase und der SEC bereits berichtet.
Zu Beginn dieses Jahres musste Coinbase eine Geldstrafe in Höhe von mehreren Millionen Dollar an die Commodity Futures Trading Commission (CFTC) zahlen. Die Börse geriet in letzter Zeit auch wegen des USDC-Stablecoins und des Kundendienstes in die Kritik. Das Unternehmen hat jedoch vor kurzem 2 Mrd. USD von Investoren aufgenommen und eine neue Lizenz für Derivate beantragt.