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Wie Google Bitcoin, Ethereum, Ripple und andere heimlich "suchbar" macht

Marius Kramer
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Marius Kramer
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12. Februar 2019

Der Suchmaschinen-Riese Google erweitert seine Produktpalette um einen Suchmaschinen-Service für Blockchains. Damit versucht Google der Nachfrage voraus zu sein und sich in einem Marktsegment zu positionieren, welches zukünftig ein immenses Potential inne hat.

Gibt es bald Google für Blockchains?

Wenn es um Cloud Computing geht, liegt Google weit hinter Amazon und Microsoft. Im vergangenen Jahr hat Google geschätzte 3 Milliarden Dollar an Einnahmen aus Cloud-Services erzielt. Amazon und Microsoft erwirtschafteten unterdessen rund 27 Milliarden Dollar bzw. 10 Milliarden Dollar.

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Es hat sich jedoch herausgestellt, dass Senior Developer Advocate for Google Cloud, Allen Day an der Entwicklung einer Suchmaschine arbeitet, die im Wesentlichen zu Google für Blockchains wird.

Google soll bereits letztes Jahr mit einem kleinen Team von Open-Source-Entwicklern leise damit begannen haben, Daten für die gesamten Bitcoin- und Ethereum-Blockchain in Googles Big-Data-Analytics-Plattform BigQuery zu laden. Laut Forbes soll anschließend mit der Hilfe des führenden Entwicklers Evgeny Medvedev, eine Reihe von ausgefeilter Software entwickelt worden sein, welche das Durchsuchen der Daten ermöglicht. Quasi ein Google für Blockchains.

Allen Day hofft, dass sein Projekt Blockchain ETL (extract, transform, load) Google dabei helfen wird, Boden gut zu machen. Aber auch hier kommt Google bei Weitem nicht zu erst zur Party. Amazon ist 2018 mit einer Reihe von Tools für den Aufbau und die Verwaltung von Distributed Ledgers in den Bereich der Blockchains vorgedrungen. Microsoft setzte bereits 2015 einen Fuß in den Raum und veröffentlichte Tools für die Blockchain von Ethereum. Im Rahmen der Azure Blockchain Workbench werden mittlerweile eine ganze Reihe von Diensten angeboten.

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Amazon und Microsoft konzentrieren sich mit ihren  Produkten stark darauf, die Erstellung von Blockchain-Anwendungen zu erleichtern. Google allerdings, verfolgt mit seinem Projekt unter der Leitung von Allen Day einen anderen Ansatz. Das Ziel von Day ist es, herauszufinden, wie und von wem Blockchains tatsächlich verwendet werden.

In den Augen von Day wird die Verlagerung weiterer wirtschaftlicher Aktivitäten auf die Blockchain nicht nur ein gewisses durch Konsens geschaffenes Niveau an Vertrauen erfordern. Seiner Meinung nach erfordert es ebenfalls das Wissen, mit wem tatsächlich interagiert wird. Schlussfolgernd müssten laut Day dafür einige der von der Crypto-Szene so hoch geschätzten Anonymitätsmerkmale aufgegeben werden.

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Blockchain ETL – das Google für Blockchains?

Day hat mit Googles Big Data Analytics-Plattform BigQuery gearbeitet. Er und sein Team haben die Daten aus den Blockchains Bitcoin und Ethereum in die Plattform eingegeben, um Wege zur Navigation und Analyse zu entwickeln. Das Ergebnis ist die Entwicklung einer Reihe ausgefeilter Tools, mit denen die Daten durchsucht werden können.

Das Projekt läuft derzeit unter dem Namen Blockchain ETL und wurde bereits von einer Vielzahl von Entwicklerteams übernommen, welche die Daten für ihre eigenen Projekte verwendet haben. Unglaublicherweise wurden im letzten Jahr trotz mangelnder Publizität mehr als 500 Projekte mit den Tools entwickelt. Diese Projekte reichten von Preisvorhersagen für Bitcoin bis hin zur Analyse der Vermögensverteilung zwischen Crypto-HODLern.

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Während Software wie Block Explorer es den Nutzern ermöglicht, nur nach bestimmten Transaktionen zu suchen, ist Googles Blockchain ETL auf eine verallgemeinerte Suche ausgerichtet. Dadurch steht nicht die Suche nach einzelnen Transaktionen im Vordergrund sondern die Suche nach ganzen Ökosystemen von Transaktionen.

Ein dänischer Entwickler hat ebenfalls Blockchian ETL verwendet, um alle Transaktionen auf der Ripple Blockchain abzubilden.

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Das Uploaden von Blockchains geht weiter

Es gibt keinen Zweifel darüber, dass Google in Sachen Blockchain ein Spätzünder ist, allerdings soll das jetzt wieder wett gemacht werden. Denn die Pläne von Day enden nicht hier. Er plant weitere Blockchains wie Litecoin, Zcash, Dash, Bitcoin Cash, Ethereum Classic und Dogecoin auf BigQuery hinzuzufügen.

Laut eigener Aussage ist Day durch die Quantifizierung der Daten daran interessiert, zu sehen, worin die legitimen Anwendungsfälle von Blockchain liegen. Darauf aufbauend, könnte man anschließend herausfinden, wofür die Technologie zukünftig sonst noch geeignet ist.

Was denkst du über das Vorhaben von Google mittels „Blockchain ETL“ Blockchains transparenter zu gestalten? Lass uns deine Meinung wissen und diskutiere mit unserer Community auf Telegram!

[Bild: Shutterstock]