- Nach Ansicht der Securities and Exchange Commission könnten Teile des geplanten Deals rechtswidrig sein.
- Es gibt Zweifel darüber, ob BinanceUS es sich tatsächlich leisten kann.
Die US-amerikanischen Finanzaufsichtsbehörden haben den Vorschlag von BinanceUS abgelehnt, Vermögenswerte der insolventen Krypto-Plattfrom Voyager Digital für 1,02 Milliarden US-Dollar zu übernehmen. Die Behörden begründeten es damit, dass der Deal illegal sein könnte, berichtet CoinDesk.
Die Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) mischt sich zunehmend in die Krypto-Industrie ein. Sie zwang erst vor kurzem die Kryptobörse Kraken nach einer Ermittlung wegen Verkauf von nicht registrierten Wertpapieren dazu, ihre Staking-Plattform für US-Nutzer zu schließen.
Nach Ansicht der SEC könnten auch Elemente des von Binance vorgeschlagenen Deals rechtswidrig sein. Genauer gesagt, könnte das Kaufangebot einen “Verkauf von unregistrierten von Wertpapieren” darstellen, heißt es in der Erklärung der Aufsichtsbehörde. Damit sind insbesondere die nativen VGX-Token von Voyager gemeint.
Binance und Voyager im Visier der Behörden
Die SEC wies auch auf Medienberichte hin, wonach die weltgrößte Kryptobörse sich darauf vorbereite, hohe Geldstrafen für frühere Vergehen im Zusammenhang mit Geldwäsche zu zahlen. Die Aufsichtsbehörde führte es als “Beweis” dafür an, dass die vorgeschlagenen Transaktionen unpraktisch und unmöglich durchzuführen sein könnten.
In zwei Anträgen vom 22. Februar behaupteten die Generalstaatsanwältin des Bundesstaates New York, Letitia James, und die New Yorker Finanzdienstleistungsbehörde NYDFS, dass Voyager Kunden illegal bedient.
Sie erklärten, dass der Krypto-Kreditgeber Registrierung von Kunden zuließ, ohne sie ordnungsgemäß zu prüfen. Außerdem soll Voyager ohne Lizenz gearbeitet haben, als das Unternehmen ein Geschäft mit digitalen Währungen in New York betrieb. Das verstößt gegen die Gesetze des US-Bundesstaates und enthaltet den Nutzern den Rechtsschutz vor, so NYDFS.
Die Regulierungsbehörden argumentieren auch, dass die Voyager-Kunden nach der Übernahme durch Binance nicht in der Lage wären, ihre Krypto-Assets zurückzufordern, bis der US-Ableger von Binance eine Genehmigung in New York erhält.
Voyager-Anleger waren für die Übernahme
Die SEC ist sich nicht sicher, ob Binance sich den vorgeschlagenen Deal tatsächlich leisten kann. Dabei geht es nicht um den Kauf der Plattform selbst, die im Sommer letzten Jahres Insolvenz anmeldete, sondern der digitalen Vermögenswerte, die sich zum Zeitpunkt der Insolvenz auf ihren Konten befanden.
Würde der Deal zustande kommen, würden die Gläubiger von Voyager 51 % ihrer Kryptowerte zurückerhalten. Die Mehrheit der Voyager-Gläubiger hatte dem Deal innerhalb weniger Stunden nach Beginn der Abstimmung am 22. Februar zugestimmt.