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Was ist ein dezentrales Netzwerk? Alles über DeFi (Decentralized Finance) nachlesen

Ryan Matthews
Author:
Ryan Matthews
Schriftsteller
Ryan ist ein Krypto-Aficionado, der vor 5 Jahren begann, über das Thema zu schreiben. Er hält sich stets über die aktuellen Entwicklungen in der Branche auf dem Laufenden und hat im Laufe der Jahre selbst in einige Coins und Projekte investiert. Aktuell begeistert er sich für automatisierte Handelssoftware und aufstrebende KI-Tools im Investmentbereich
20. September 2023

Decentralized Finance (DeFi), ist das Rückgrat der Blockchain-Technologie. Es ist ein dezentrales Netzwerk, welches die Speicherung und Verarbeitung auf mehrere Maschinen (Knoten oder Nodes) verteilt, anstatt einen einzelnen zentralen Server zu verwenden.

In diesem Leitfaden werden wir uns mit der Bedeutung von dezentralen Netzwerken, den Unterschieden zwischen zentralisierten und dezentralisierten Netzwerken, den Vorteilen der Dezentralisierung und vielem mehr befassen.

Dezentrale Netzwerke: Eine Einleitung

In einem dezentralen Netzwerk wird die Arbeitslast, also die Informationsverarbeitung und Datenspeicherung, von mehreren Knoten im Netzwerk übernommen. Auf diese Weise müssen sich Netzwerkbenutzer nicht auf einen entfernten Server verlassen, wie dies bei einem zentralisierten Netzwerk der Fall ist.

Bevor wir uns näher mit dezentralen Netzwerken befassen, gehen wir für einen Moment erst einmal ein paar Schritte zurück und werfen einen Blick auf die Entwicklung des Internets und schauen uns an, wie der Weg für dezentralisierte Netzwerke geebnet wurde.

Der Weg zu dezentralen Netzwerken: Eine kurze Geschichte

1989 veränderte Tim Berners-Lee die Welt unwiderruflich, als er das Konzept eines „verteilten Hypertext-Systems“ einführte, das schließlich zum World Wide Web und zur ersten Version des Internets wurde, das Web 1.0 (syntaktisches Web).

Nutzer hatten keine Möglichkeit, mit den Erstellern der Inhalte aktiv zu kommunizieren oder zu interagieren, sondern konnten die Inhalte nur passiv konsumieren. Einige bemerkenswerte Beispiele aus dieser ersten Phase des Internets sind MySpace und LiveJournal, da diese den Übergang zum Web 2.0 einleiteten. Für die Kommunikation nutzten die meisten in der frühen Phase eine E-Mail-Adresse, um online miteinander verbunden zu werden.

In der zweiten Phase wurde Nutzern ein „Lese- und Schreibzugriff“ gewährt. Das Web 2.0 (soziales Web) ermöglicht es Nutzern also, mit Informationen zu interagieren, Informationen zu teilen, sich mit anderen Nutzern zu verbinden und Inhalte zu erstellen.

Facebook, Instagram, Twitter, Skype, YouTube und viele andere Plattformen sind starke Katalysatoren dieser zweiten Generation des Internets. Eine E-Mail-Adresse zu haben, war seitdem nur noch höchstens zweitrangig. Sie ermöglichten es, mehr als einer Milliarde Nutzern sich direkt miteinander zu verbinden anstatt über E-Mail. Gleichzeitig hatten sie nun die Möglichkeit, Inhalte zu erstellen und zu nutzen, statt diese lediglich zu konsumieren.

Diese Plattformen sind für die Regulierung eines erheblichen Teils aller online veröffentlichten Inhalte verantwortlich. Laut dem Global Internet Phenomena Report ist mehr als die Hälfte (57%) des gesamten Internetverkehrs auf eine Handvoll Unternehmen zurückzuführen: Google, Netflix, Facebook, Apple, Amazon und Microsoft.

Auf diese Weise wurde das Web für viele zentralisiert und unter die Kontrolle einer kleinen Anzahl von Betreibern gebracht, da eine beträchtliche Menge an Online-Inhalten über ihre Server läuft. Diese Unternehmen stellen nicht nur Anwendungen und Plattformen bereit, über die Benutzer mit dem Internet interagieren können: Sie haben auch die alleinige Autorität darüber, was veröffentlicht wird, die Möglichkeit Zensur aufzuerlegen und das alleinige Eigentum an den „digitalen Fußabdrücken“ der Nutzer.

Aufgrund des zunehmenden Marktmonopols und zu vieler Daten in wenigen Händen soll nun die dritte Stufe der Internet-Revolution, das Web 3.0 (semantisches Web), ihren Nutzern über dezentralisierte Netzwerke die Kontrolle über ihre Daten, Aktivitäten und digitalen Assets zurückgeben.

Das dezentrale Netzwerk ist eine Neugestaltung des Webs mit einem besonderen Schema: Es wird angeführt von Communitys, bei der Nutzern Lese-, Schreib- und Ausführungszugriff angeboten wird, wenn sie mit den dezentralen Anwendungen interagieren. Dies bietet ihnen mehr Datenschutz, während die Datenmonetarisierung durch Dritte unterbunden und die Meinungsfreiheit im gesamten digitalen Bereich wiederhergestellt wird.

Zentralisierte vs. dezentralisierte Netzwerke

Es gibt einige grundlegende Unterschiede zwischen zentralisierten und dezentralisierten Netzwerken. Bevor wir diese genauer untersuchen, ist es wichtig, beide Arten von Netzwerken grundlegend zu verstehen.

Was ist ein zentralisiertes Netzwerk?

Ein zentralisiertes Netzwerk wird von einer einzigen Autorität verwaltet. Dabei kann es sich um eine Einzelperson oder ein Unternehmen handeln, welche(s) für die Wartung des Netzwerks, die Bereitstellung der Rechenleistung, die Regulierung der Nutzer und die Festlegung von Regeln verantwortlich ist. Der Großteil des Internets, einschließlich Plattformen wie Google, YouTube, Twitter und Facebook, ist zentralisiert.

Um den Hauptserver herum wird ein zentralisiertes Netzwerk aufgebaut, das die gesamte Datenspeicherung und Ausführung aller Prozesse auf dem zentralisierten Netzwerk übernimmt. Es gibt auch Workstations innerhalb eines zentralisierten Netzwerks mit geringerer Rechenleistung, die mit dem Hauptserver verbunden sind.

Client-Servers (Netzwerknutzer) verbinden sich über Workstations mit dem Hauptserver und übermitteln ihre Datenanforderungen zur Verarbeitung. Die Hauptserver verfügen in der Regel über eine enorme Rechenleistung, die ausreicht, um eine große Anzahl von Nutzern und einen intensiven Datenverkehr zu bewältigen.

Was ist ein dezentralisiertes Netzwerk?

Dezentralisierte Netzwerke sind auf den Dienst mehrerer Server, statt nur auf einen einzelnen Master-Server angewiesen. In einem zentralisierten Netzwerk können Clients nicht als Server fungieren, da sie spezielle Hardware und genügend Rechenleistung benötigen, um die Verarbeitung durchzuführen.

In einem dezentralen Netzwerk kann jede Einheit sowohl als Client als auch als Server fungieren, sodass die Arbeitslast auf alle Netzwerkbenutzer verteilt wird. Computer verfügen heute über deutlich mehr Rechenleistung als früher, und dezentrale Netzwerke können diese nutzen, um jede beteiligte Einheit zu einem Mini-Zentralserver zu machen, die dann schnell und konsistent miteinander interagieren können.

Ein vollständig dezentralisiertes und verteiltes Netzwerk teilt Dateneigentum und Rechenleistung gleichmäßig zwischen den teilnehmenden Einheiten auf. Auf diese Weise kann das Web über ein Peer-to-Peer-Netzwerk (P2P) gehostet werden, wobei Informationen auf der ganzen Welt verteilt und gespeichert werden, sodass Knoten ohne eine höhere Instanz miteinander kommunizieren können.

EigenschaftenZentralisiertes NetzwerkDezentralisiertes Netzwerk
Beteiligung DritterEinmischung Dritter, um die Kommunikation zwischen verschiedenen Knoten zu erleichtern.Keine Beteiligung Dritter. Knoten interagieren direkt miteinander.
TransparenzWeniger Transparenz, da die Daten zentral gespeichert werden.Volle Transparenz durch Distributed-Ledger-Technologie (DLT).
SicherheitGefährdet. Das Ziel ist ein zentraler Punkt, der den Zugriff auf das gesamte System freischaltet.Sicher. Der Absturz eines einzelnen Knoten hat keine Auswirkung auf andere Knoten im Netzwerk.
SkalierbarkeitEinfach zu skalieren, indem mehr Servereinheiten an das System angeschlossen werden.Schwierig zu skalieren, da jeder Knoten in der Lage sein sollte, erweiterten Datenverkehr zu verarbeiten.

Vorteile dezentraler Netzwerke

Dezentralisierte Netzwerke bringen neue Lösungen für Probleme, die engmaschige zentralisierte Netzwerke mit sich bringen. Ein dezentrales Netzwerk setzt sich für Zusammenarbeit und Freiheit ein und bietet gleichzeitig mehr Datenschutz und Flexibilität. Erfahre hier auch mehr über dezentrale Kryptowährungen: Was sind Kryptowährungen?

Lösung des Single-Point-Failure-Problems

Dezentrale Netzwerke tragen dazu bei, Single-Point-Failure-Probleme zu verhindern oder vollständig zu eliminieren. Zentralisierte Netzwerke hängen von einem Hauptserver/Master-Knoten ab, um alle Informationen zu verarbeiten und alle Benutzerdaten zu speichern.

Client-Knoten können keine Datentransaktionen senden oder anfordern, was zu einer Dienstunterbrechung und einem Gefühl der Unzuverlässigkeit für die Benutzer führt. Dies könnte ein besonders schwieriges Problem für Server sein, die Finanzoperationen durchführen.

Durch die Verteilung der Verarbeitung auf mehrere Einheiten in einem Netzwerk bieten dezentrale Netzwerke ein nahezu fehlerfreies Erlebnis. Sollte ein Verarbeitungsknoten heruntergefahren werden, wird die Arbeitslast einfach von anderen Knoten im dezentralen Netzwerk ausgeführt.

Mehr Privatsphäre

Datenschutz ist für Internetnutzer ein Anliegen von wachsender Bedeutsamkeit – besonders seit Unternehmen ihre Bemühungen zur Monetarisierung der persönlichen Daten ihrer Nutzer verstärkt haben. Trotz der eingeführten Vorschriften, die dieses Problem angehen, speichern zentralisierte Netzwerke immer noch eine große Menge sensibler Daten auf ihren Servern – ein Problem, das dezentrale und verteilte Netzwerke lösen können, da sie Daten verschlüsselt auf mehreren Parteien innerhalb eines Netzwerks verteilen.

Da die Datenverarbeitung nicht an einem einzigen Punkt erfolgt, sondern auf mehrere Knoten verteilt ist, ist es auch schwieriger, den Datenfluss nachzuvollziehen, was das Risiko böswilliger Angriffe reduziert.

Keine Zensur

Die Konzentration von Autorität in zentralisierten Netzwerken, insbesondere im Zusammenhang mit inhaltsorientierten Plattformen wie Twitter, wurde in den letzten Jahren immer wieder heiß diskutiert. Solche Netzwerke neigen dazu, für politische Zwecke missbraucht zu werden und können genutzt werden, um abweichende Meinungen zum Schweigen zu bringen.

Während regulatorische Aktivitäten erforderlich sind, um schädliche Inhalte und Hassreden zu verfolgen, gibt es wachsende Bedenken hinsichtlich der Unterdrückung der Meinungsfreiheit durch sogenannte Big-Tech-Firmen. Die Eigentümer zentralisierter Netzwerke wie Meta haben nicht nur die Macht, bestimmte Arten von Inhalten zu entfernen, sondern sie können auch die Algorithmen optimieren, um zu beeinflussen, welche Inhalte sichtbar sind.

Dezentrale Netzwerke entgegnen diesem Problem, indem sie die Kontrolle an die Nutzer selbst übertragen, die ihrerseits die Gültigkeit von Informationen innerhalb des Netzwerks durch Abstimmungsmechanismen bestimmen können. Auf diese Weise wird die Verantwortlichkeit nicht nur wiederhergestellt, sondern auch geteilt.

Nachteile dezentraler Netzwerke

Trotz gewisser Nachteile haben sich zentralisierte Netzwerke mit ihrer Top-Down-Hierarchie als effiziente Systeme in Bezug auf Wartung und Management erwiesen. Dies sind Herausforderungen, die dezentrale Netzwerke derzeit noch versuchen zu bewältigen.

Kostspielige Wartung

Da dezentrale Netzwerke auf mehr als einen Server angewiesen sind, sind die Kosten im Gegensatz zu einem zentralisierten Netzwerk erheblich höher, wenn es darum geht, Knoten einzurichten und zu warten. Gerade in verteilten Netzwerken würde eine drastische Änderung der Server bedeuten, dass die Aktualisierung jedes einzelnen Knotens innerhalb eines dezentralisierten Netzwerks eine bemerkenswerte Koordination von Netzwerkadministratoren erfordert, die möglicherweise über die ganze Welt verstreut sind.

Mangel an Effizienz

Auch wenn zentralisierte Netzwerke gewisse Probleme mit sich bringen, ist die Top-Down-Hierarchie ziemlich effektiv, insbesondere in Krisenzeiten. Dezentralisierten Netzwerken hingegen fehlen wichtige Autoritätspersonen und könnten Schwierigkeiten in Bezug auf Geschwindigkeit und Koordination haben, wenn es um die Bewältigung von Notfallproblemen geht. Zudem dauert es erheblich länger, bis eine kollektive Entscheidung getroffen wird.

Dezentralisierung Blockchain

Die Blockchain-Technologie ist derzeit das größte Experiment, das die Effizienz und Nachhaltigkeit dezentraler Netzwerke testet. Seit der Gründung des Ethereum-Netzwerks wurden Blockchain-basierte Lösungen von dezentralen Anwendungen bis hin zu dezentralen autonomen Organisationen und dezentralem Kryptohandel von vielen Einzelpersonen und Unternehmen in unterschiedlichem Maße übernommen.

Lösungen dieser Art realisieren und untersuchen die realen Anwendungen dezentraler Netzwerkmodelle und loten gleichzeitig ihre Grenzen und Potenziale aus. Am wichtigsten ist, dass sich ein ganzes Blockchain-Ökosystem mit einer ständig wachsende Gemeinschaft von Entwicklern, Händlern und Enthusiasten entwickelt hat, die ständig kreative Lösungen und Verbesserungen einbringen.

DeFi-Prognose: Gehört dezentralisierten Finanzen die Zukunft?

Es ist schwer zu sagen, ob die Zukunft vollständig dezentralisiert sein wird oder nicht, da die Modelle als solche nicht unbedingt für alle Arten von Geschäftsanforderungen geeignet sind. Allerdings ist die weit verbreitete Einführung von Dezentralisierung kein weit entfernter Traum mehr und es gibt bereits Hybrid-Modelle, die eine Kombination aus privater und öffentlicher Blockchain sind. Hier kannst du mehr über die verschiedenen Arten von Blockchains erfahren: Was ist Blockchain? Darüber hinaus gibt es auch eine Kombination aus dezentralisierten und zentralisierten Finanzen: CeDeFi. Du willst mehr über Blockchains lernen und vielleicht sogar programmieren lernen? Lies hier: Beste Unis für Krypto-Studiengänge.

Häufig gestellte Fragen

Wie funktioniert ein dezentralisiertes Netzwerk?

Anstatt sich auf einen einzelnen Server zu verlassen, der alle Verarbeitungs- und Datenspeicherungsarbeiten übernimmt, verteilt ein dezentrales Netzwerk die Arbeitslast auf eine Reihe von Knoten innerhalb eines Netzwerks. Jeder dieser Knoten arbeitet als Mini-Zentraleinheit, die unabhängig mit anderen Knoten interagiert.

Was ist ein dezentralisiertes Netzwerk im Zusammenhang mit Kryptowährungen?

Kryptowährungen stützen sich auf dezentrale Netzwerke oder Ledger, bei denen jedes Mitglied des Netzwerks eine Kopie des Ledgers führt und die Überprüfung und Authentifizierung gemeinsam durchführt. Ein dezentralisiertes Netzwerk schafft eine vertrauenswürdige Umgebung, in der Netzwerkmitglieder Kryptowährungen handeln können.

Ist Ethereum dezentralisiert?

Ja. Ethereum ist eine dezentrale Blockchain-Plattform, die es Teilnehmern ermöglicht, über selbstausführende Protokolle, sogenannte Smart Contracts, miteinander Geschäfte abzuschließen. Seine native Kryptowährung wird nicht von einer zentralen Behörde ausgegeben oder verwaltet.

Kann es ein dezentralisiertes Internet geben?

Theoretisch ist es möglich, das Web zu dezentralisieren, indem die Infrastruktur, die Protokolle und die allgemeine Verwaltung des Webs aktualisiert werden. Derzeit befindet sich das dezentrale Web 3.0 jedoch noch in seinen Anfängen.

Was sind die Unterschiede zwischen zentralisierten und dezentralisierten Netzwerken?

Der Hauptunterschied zwischen zentralisierten und dezentralisierten Netzwerken besteht darin, dass zentralisierte Netzwerke von einer zentralen Autorität kontrolliert wird. Dezentralisierte Netzwerke werden hingegen von der Community gemeinsam kontrolliert. Während bei den zentralisierten Netzwerken die Kontrolle über Entscheidungen und Daten nicht beim Nutzer liegen hat er bei dezentralisierten Netzwerken die Kontrolle über seine eigenen Daten und Assets.

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Ryan ist ein Krypto-Aficionado, der vor 5 Jahren begann, über das Thema zu schreiben. Er hält sich stets über die aktuellen Entwicklungen in der Branche auf dem Laufenden und hat im Laufe der Jahre selbst in einige Coins und Projekte investiert. Aktuell begeistert er sich für automatisierte Handelssoftware und aufstrebende KI-Tools im Investmentbereich