Eine dezentrale Krypto-Börse, auch DEX genannt, bezeichnet einen Peer-to-Peer-Marktplatz (P2P). Dieser ermöglicht es den Händlern, direkt Kryptowährungen zu kaufen und zu verkaufen, ohne sich auf Dritte verlassen zu müssen. DEX ersetzen Vermittler wie Banken, Makler oder Zahlungsdienste durch selbstausführende Smart Contracts.
Dezentrale Krypto-Börse: Einleitung
Dezentrale Krypto-Börsen wurden als Alternative zu zentralen Krypto-Börsen entwickelt und bieten direkten Peer-to-Peer-Handel mit Kryptowährungen sowie Zugang zum wachsenden dezentralen Finanzbereich. Anstelle einer zentralen Operation, wie z.B. Coinbase, die mit der Erleichterung der Transaktionen beauftragt ist, stützt sich DEX auf Smart Contract, Programme, die vorprogrammierte Ergebnisse ausführen, wenn bestimmte Anforderungen erfüllt sind.
Dies wird als Non-Custodial bezeichnet, da DEX-Nutzer die vollständige Kontrolle über ihre Kryptowährungswerte und ihre privaten Schlüssel (Private Key) haben, anstatt die Verwahrung an eine zentrale Organisation zu übergeben.
CEX und DEX: die Hauptunterschiede
Entwicklung und Verwaltung – Eine zentrale Krypto-Börse wird auf herkömmliche Weise mithilfe von Programmiersprachen wie Java oder Python entwickelt, ähnlich wie andere Anwendungen wie Twitter oder Uber. Die Entwickler sind für die Wartung, die Transaktionsverarbeitung, die Verwahrung der Gelder und vieles mehr verantwortlich.
Eine dezentrale Krypto-Börse hingegen baut auf einem Blockchain-Netzwerk auf und wird durch fest kodierte Regeln, sogenannte Smart Contracts, gesteuert. Ein Smart Contract besteht aus Codes, die bestimmte Anforderungen beinhalten, die vorprogrammierte Aktionen auslösen, wenn sie erfüllt sind. Diese intelligenten Verträge sind quelloffen, was bedeutet, dass jeder ihren Code einsehen und Verbesserungen vorschlagen kann.
Beteiligung von Fiat-Währungen – Auf dezentralen Börsen für Kryptowährungen ist es nur möglich Kryptowährungen miteinander zu tauschen, Fiat-Währungen (US-Dollar, Euro usw.) sind nicht involviert. Zentrale Börsen hingegen bieten Dienste zum Kauf von Kryptowährungen mit Fiat-Währungen per Banküberweisung an.
Enthaltene Kryptowährungen – Ähnlich wie herkömmliche Börsen umfassen zentrale Krypto-Börsen in der Regel alle wichtigen Kryptowährungen, während dezentrale Börsen in der Regel spezifisch für ein Blockchain-Ökosystem sind, auf dem sie aufgebaut sind.
Anonymität – Da Fiat-Währungen (z.B. US-Dollar oder Euro) involviert sind, verlangen zentrale Börsen für Krypto KYC (Know-Your-Customer), die Angabe von persönlichen Daten wie den Namen, E-Mail-Adresse, Telefonnummer und eventuell einen Scan eines amtlichen Lichtbildausweises.
Transaktionsgebühren – Die Art und Höhe der Transaktionsgebühren für Kryptowährungen variieren zwischen CEX und DEX. Zentrale Krypto-Börsen berechnen in der Regel eine prozentuale Servicegebühr für jede Transaktion, die meist nach dem Handelsvolumen variiert, um größere Transaktionen mit einem höheren Geldwert zu fordern.
Dezentrale Krypto-Börsen hingegen verwenden die Netzwerkgebühren des Blockchain-Netzwerks, auf dem sie aufgebaut sind. Die Netzwerkgebühren als solche hängen weitgehend von der Überlastung des Netzwerks und dem Umfang der Überweisung ab. Überweisungen erfordern dabei mehr Rechenleistung und ihre Bearbeitung kostet mehr. Diese Gebühren werden an die Netzwerkteilnehmer oder Knotenpunkte für die Überprüfung der Transaktion verteilt.
Wie funktioniert eine dezentrale Krypto-Börse?
Eine DEX ist eine Art von dezentraler Anwendung und wird durch Smart Contract gesteuert. Smart Contracts stellen in diesem Zusammenhang einen Pool von Vermögenswerten dar. Wenn Nutzer mit Vermögenswerten handeln oder diese austauschen möchten, interagieren sie mit einem Smart Contract. Dieser führt die Sperrung und Freigabe während eines Handels durch. Ein Smart Contract ist ein selbstausführendes Programm und ersetzt die Vermittler, die normalerweise für die Erleichterung von Transaktionen zwischen 2 Währungen zuständig sind.
Wie funktionieren dezentrale Börsen für Kryptowährungen?
Unabhängige Verzeichnisse wie CoinMarketCap listen alle dezentralen Krypto-Börsen zusammen mit den von ihnen unterstützten Kryptowährungen auf. Die Nutzer können sich die Seite ansehen und auf der Grundlage ihres Vermögens eine Plattform auswählen, die für ihre Bedürfnisse am besten geeignet ist.
Der Zugang zu dezentralen Krypto-Börsen erfolgt über eine dezentrale Krypto-Wallet, über die sie Kryptowährungen an die Krypto-Börse schicken können. Auf einer DEX-Seite können Nutzer unterstützte Wallets verbinden, die sie bei Bedarf vorher über eine zentrale Krypto-Börse aufladen können.
Wenn die Nutzer einen umzuwandelnden Betrag eingeben, erhalten sie eine Aufschlüsselung der Überweisung mit Angabe der damit verbundenen Transaktionsgebühr und des voraussichtlichen Betrags, den der Begünstigte erhalten wird.
Vorteile und Beschränkungen von dezentralen Krypto-Börsen
Ist die Zukunft der Krypto-Börsen dezentralisiert?
Obwohl es sich um einen relativ neuen Trend handelt, haben dezentrale Krypto-Börsen in letzter Zeit erheblich an Zugkraft gewonnen. Das Handelsvolumen der DEX im Ethereum-Netzwerk ist beispielsweise von nur 3 Mrd. USD im Jahr 2019 auf unglaubliche 620 Mrd. USD im Jahr 2021 angestiegen. Anfang 2019 machten DEX-Transaktionen nur 0,11 % des weltweiten Handelsvolumens aus, was sich bis August 2022 auf 6 % erhöht hat.
Trotz gewisser Nachteile bieten dezentrale Börsen einen großen Wert für den Endnutzer und bleiben gleichzeitig der Kernphilosophie der Blockchain, der vollständigen Dezentralisierung, treu. Erfahre hier mehr über die neuesten Trends: Börsen-Trends 2024.
Häufig gestellte Fragen
Was sind Beispiele für dezentrale Krypto-Börsen?
Es gibt mehr als 200 dezentrale Krypto-Börsen (Stand: Oktober 2022), die auf verschiedenen Blockchains basieren. Zu den bekanntesten Beispielen gehören Sushiswap, Uniswap und dYdX.
Ist Coinbase eine dezentrale Krypto-Börse?
Coinbase ist eine Krypto-Börse, die es Händlern ermöglicht, Kryptowährungen mit Fiat-Währungen (z.B. US-Dollar und Euro) zu kaufen – es handelt sich also um eine zentrale Krypto-Börse. Sie ist nicht auf Blockchain-Netzwerken aufgebaut und wird von einer zentralen Instanz verwaltet, ähnlich wie traditionelle Börsen.
Sind dezentrale Krypto-Börsen sicher?
Bei dezentralen Krypto-Börsen haben Händler die volle Kontrolle über ihre Gelder und Wallets und sind daher einem geringeren Risiko ausgesetzt als bei zentralen Krypto-Börsen. Als Blockchain-basierte Plattform profitieren DEX von der dezentralen Sicherheit, die speziell entwickelt wurde, um zu verhindern, dass böswillige Agenten das System manipulieren.