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Was passiert mit Bitcoin und wann gibt es den nächsten BTC-Crash?

Jan Nagir
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Jan Nagir
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Jan ist schon seit einigen Jahren ein überzeugter Krypto-Fan. Als studierten Wirtschaftsingenieur fasziniert ihn sowohl die Blockchain-Technologie als auch die Wirkung der Kryptowährungen auf die Finanzwelt.
10. Januar 2022

Der Start ins neue Jahr läuft für die bekannteste Kryptowährung bis jetzt nicht allzu gut. Letzte Woche stürzte Bitcoin über Nacht um rund 8 % auf einen Preis von unter 41.000 US-Dollar ab. BTC schaffte es bis jetzt nicht, sich davon zu erholen. Stattdessen fiel er heute kurzzeitig auf einen Preis, der zum letzten Mal im September verzeichnet wurde.

Noch gestern schien es so, als ob Bitcoin eine Kehrtwende einlegt und wieder an Fahrt aufnimmt. Aber der Aufwärtstrend hielt nicht lange an. Nachdem BTC einen Spitzenwert von etwas über 42.500 US-Dollar erreichte, fiel der Pries wieder. Heute Mittag ging der Coin wieder auf Talfahrt und kostete eine kurze Zeit sogar weniger als 40.000 US-Dollar.

An dieser Stelle setzten die Kaufaufträge vieler Händler ein und Bitcoin machte die Verluste wieder wett. Er schwankte im Laufe des restlichen Tages zwischen 41.800 und 40.700 US-Dollar und stabilisierte sich zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels bei etwa 41.700 US-Dollar. Aber was ist denn eigentlich mit Bitcoin passiert?

Unterschiedliche Erklärungen für Bitcoin-Crash

Warum genau der größte Coin nach Marktkapitalisierung am Donnerstag abstürzte, scheint keiner so genau zu wissen. Die Erklärungen reichen von Sorgen um die Omicron-Variante bis hin zu Unruhen in einem fernen mittelasiatischen Land. Die Finanzexperten fanden aber ganz schnell eine Ursache bei den Entscheidungen der US-Notenbank Federal Reserve.

Wer Finanznachrichten aufmerksam verfolgt, weiß, dass die Fed in den letzten Jahren intensiv Geld gedruckt hatte, um die durch die Covid-Pandemie angeschlagene US-Wirtschaft zu unterstützen. Dem soll nun ein Ende bereitet werden. Die Bank wird dieses Jahr die Zinsen erhöhen und soll auch die Anleihekäufe schrittweise reduzieren. Das war eigentlich schon letztes Jahr bekannt, aber ausgerechnet am Mittwoch – kurz vor dem Crash – wurde das Protokoll der letzten Sitzung veröffentlicht. Dort heißt es unter anderem:

Einige Teilnehmer waren der Meinung, dass ein erhebliches Maß an Bilanzverkürzung im Laufe des Normalisierungsprozesses angemessen sein könnte, insbesondere angesichts der reichlich vorhandenen Liquidität auf den Geldmärkten.

Mit anderen Worten, es gibt bereits genug Geld auf dem Markt und die Geldmenge soll verringert werden. Und daraus kann man schlussfolgern, dass die Anleger, vor allem die institutionellen, konservativer mit ihren Investitionen sein werden. Auf solche riskanten Vermögenswerte wie Kryptowährungen würden sie dann verzichten. Diese sind zweifellos riskant, denn alleine am Donnerstag verloren Händler jede Menge Geld durch die Auflösung ihrer Long-Positionen. Auf der anderen Seite machten diejenigen, die bei CFD-Brokern auf fallende Preise spekuliert hatten, Millionen über Nacht.

Mining-Anlagen gingen vom Netz wegen Unruhen in Kasachstan

Eine alternative Erklärung für den Absturz liegt in den Ereignissen in Kasachstan. Dort kam es Mitte letzter Woche zu massiven Ausschreitungen. Dutzende von Bürgern kamen ums Leben, öffentliche Gebäude im ganzen Land wurden geplündert und in Brand gesteckt. So etwas hat die ehemalige Sowjetrepublik in den 30 Jahren ihrer Unabhängigkeit noch nicht erlebt.

Die Unruhen wurden durch die öffentliche Wut über den ehemaligen Machthaber Nursultan Nasarbajew und seine Familie, die ein riesiges Vermögen angehäuft haben, angeheizt. Die Bürger sind auch über eine Erhöhung der Gaspreise verärgert. Das Chaos im Land hat zu Internetausfällen geführt. Angeblich war es die Regierung, die Internet im ganzen Land abschaltete, so dass die Protestierenden nicht miteinander kommunizieren konnten.

All das hat die Krypto-Branche in Mitleidenschaft gezogen. Denn Kasachstan ist eines der wichtigsten Länder für Bitcoin-Mining. Und um neue Bitcoins schürfen zu können, braucht man eben Internet. Im vergangenen Jahr entfiel auf Kasachstan über 18 % der globalen Bitcoin-Hashrate. Das bedeutet, dass fast ein Fünftel der weltweit zur Erzeugung von Bitcoin verwendeten Energie aus Kasachstan stammte. Seit den Ausfällen gab es Berichten zufolge Einbrüche von rund 12 % an der weltweiten Hashrate.

Die Unruhen sind zu Ende – aber die Zukunft bleibt ungewiss

Nach tagelangen Zusammenstößen haben die Sicherheitskräfte die Kontrolle über die Straßen der kasachischen Hauptstadt Almaty wiedererlangt. Der Präsident erklärte, die verfassungsmäßige Ordnung sei weitgehend wiederhergestellt. Das geschah nur wenige Stunden, nachdem 2.500 Friedenstruppen aus Russland am Donnerstag auf Ersuchen von Präsident des Landes in Kasachstan eingetroffen waren.

Auch wenn es noch nicht ganz klar ist, ob der Aufstand wirklich zu Ende ist, scheint sich das Leben langsam zu normalisieren. Auch Bitcoin-Schürfer berichten, dass sie wieder am globalen Netz dran sind und ihre Anlagen langsam wieder hochfahren.

Mitwirkende

Jan Nagir
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Jan ist schon seit einigen Jahren ein überzeugter Krypto-Fan. Als studierten Wirtschaftsingenieur fasziniert ihn sowohl die Blockchain-Technologie als auch die Wirkung der Kryptowährungen auf die Finanzwelt.