Der Twitter Hack, welcher vorgestern stattfand, sorgte für weltweite Schlagzeilen. Dabei gelang es den Angreifern einen vollständigen Zugang (technisch: root access) zu erhalten, so dass diese Accounts beliebig für ihre Zwecke missbrauchen konnten. In unserem gestrigen Bericht gehen wir näher auf die Art der Attacke ein. Im heutigen Artikel zum Twitter Hack fokussieren wir uns weniger auf die Auswirkungen des Hacks selbst, sondern vielmehr auf die dabei verwendete Kryptowährung.
Im Zentrum steht die Frage, weshalb die Angreifer eigentlich Bitcoin und nicht Monero verwendeten? – Bekanntermaßen ist die Kryptowährung BTC im Vergleich zu Monero lediglich pseudonym.
Der Twitter Hack: Großes Bitcoin Giveaway
An diesem Mittwoch, dem 15.07, kursierten plötzlich Screenshots von weltweit bekannten Twitter-Accounts (Elon Musk, Bill Gates, Joe Biden, Binance, Coinbase), die alle im Zusammenhang mit einem vermeintlichen Bitcoin Giveaway standen.
Im Kern ging es den Angreifern darum, dass potenzielle Opfer BTC an die von ihnen hinterlegte Adresse senden. Traurigerweise vertrauten einige Leser diesen Tweets und kamen den Forderungen der Hacker nach. Diese konnten dadurch mehrere Bitcoin und somit zehntausende von Dollar erbeuten.
Besonders ins Auge stach hierbei ein „Opfer“, welches den Angreifern des Twitter Hack eine persönliche Botschaft zukommen lies. Der Sender schickte hierbei in 7 einzelnen Transaktionen eine besondere Nachricht, die wir uns im Folgenden anschauen:
Übersetzen wir die wichtigsten Zeilen kurz ins Deutsche:
Du gehst ein Risiko ein, wenn du Bitcoin verwendest. […] Bitcoin ist nachverfolgbar (engl. traceable). Warum nicht Monero?
Offensichtlich spielt der Sender darauf an, dass Monero im Vergleich zu Bitcoin anonym und nicht pseudonym ist. Wir haben hierzu bereits einen ausführlichen Artikel geschrieben, der dies näher erklärt.
Bitcoin ist nachverfolgbar – Monero hingegen nicht
Das heißt wiederum, dass alle Transaktionen, die nun von der hinterlegten Adresse der Hacker getätigt werden, nachvollziehbar sind. Natürlich können die Hacker auf sogenannte Mixer-Dienste zurückgreifen und dadurch versuchen die Wege zu verschleiern.
Monero hingegen verwendet Privacy-Techniken wie Stealth-Addresses und Ring-Signatures, die den Hackern unabstreitbar eine bessere Anonymität gewährleistet hätten. Warum also entschieden sich die Angreifer bei ihrem Twitter Hack für Bitcoin als vermeintlich „unsichere“ Variante?
Wähle die beste und sicherste Börse für dich
Sich für den richtigen Anbieter zu entscheiden ist nicht immer leicht. Daher empfehlen wir dir einen Blick auf unseren Bitcoin Broker & Börsen Vergleich zu werfen. Handel auf den sichersten und besten Börsen weltweit! Zum Vergleich
Adoption und Bekanntheit als Schlüsselfaktoren
Die Antworten hierauf sind äußert pragmatisch und nachvollziehbar. Im Vergleich zu Bitcoin handelt es sich bei Monero um eine Kryptowährung, die bei allem Respekt lediglich Insidern und Kryptoenthusiasten bekannt ist. Während der Normalverbraucher bereits in Medien und über andere Wege von der Kryptowährung Bitcoin gehört haben wird, ist Monero eine weniger bekannte Randerscheinung.
Hinzu kommt hierbei die technische Affinität der jeweiligen Besitzer. Wenngleich es sich bei Monero nicht um ein unglaublich komplexes Konstrukt handelt, sind die Nutzer von Monero tendenziell technisch affiner. Sie schätzen die von XMR gewährleistete Anonymität und würden mit hoher Wahrscheinlichkeit niemals auf einen derartigen Betrug wie im Falle des Twitter Hack hereinfallen.
Bitcoin hingegen ist mittlerweile ein Asset, welches es auch in die „Taschen“ vieler normaler Bürger geschafft haben. Diese sind tendenziell weniger technisch affin und schenken derartigen Aussagen eher Glauben. Der nachfolgende Tweet fasst all diese Aussagen zum Twitter Hack treffend zusammen:
Bitcoin is a billion times easier to buy than Monero. It has a name that is instantly recognisable, where most of the people that saw the Tweets would never have heard of Monero. Bitcoin addresses are significantly shorter than Monero addresses, leading to more space in Tweets.
— Riccardo Spagni (🖖,🖖) (@fluffypony) July 16, 2020