Bitcoin ist immer noch der größte Krypto-Coin nach Marktkapitalisierung, aber Tausende von konkurrierenden Kryptowährungen kämpfen um die Vorherrschaft. Für einige wird Bitcoin immer der amtierende Meister sein. Andere sind der Meinung, dass es sich um eine veraltete Technologie handelt und dass es inzwischen viele bessere Optionen auf dem Markt gibt. Laut einer Analyse von MarketWatch wird es in dieser Krypto-Debatte keine einfache Antwort geben.
Mit Kryptowährungen kann man schnell verdienen – aber ist der Optimismus übertrieben?
Es ist schwer, den Wert von Krypto-Coins einzuschätzen, da es keinen Cashflow gibt. Aber die Tatsache, dass man mit Kryptowährungen schnell und leicht Geld verdienen kann, könnte bei einigen zum übermäßigen Optimismus führen. Das Gleiche gilt für NFTs – einzigartige Token von digitalen Bildern. In dieser Branche werden Zeichnungen von gelangweilten Affen verkauft, und ihre Preise erreichen Millionenhöhe.
Kürzlich kündigte Ozzy Osborne an, er werde 9.500 NFTs von „Krypto-Fledermäusen“ versteigern. Um ein NFT zum Sonderpreis zu kaufen, muss man die Aufmerksamkeit der Moderatoren seines Diskussionsforums auf sich ziehen. Dann kann man sie gewinnbringend auf den Sekundärmarkt bringen. Und der Käufer wird versuchen, das NFT für noch mehr Geld an jemand anderen weiterzuverkaufen. Kritiker sagen, dass das alles an Multilevel-Marketing erinnert. Oder sogar an ein Schneeballsystem. Aber sie sagen es schon seit über 10 Jahren, und nicht selten spricht da in den Kritikern einfach die Frustration darüber, dass andere trotz all der düsteren Prognosen jede Menge Geld verdient haben.
Der Fall Tesla
Es gibt einen Unterschied zwischen einem Unternehmen mit guten Aktien und einem Unternehmen mit guten Produkten. Die Bewertung ist das Bindeglied zwischen diesen beiden. Der Preis, den man für eine Aktie zahlt, bestimmt die zukünftige Rendite. Und wenn die Bewertung nicht mehr steigt, wird der Preis plötzlich wichtig.
Viele sind der Meinung, dass Tesla die besten Elektrofahrzeuge der Welt herstellt. Die Kunden der Firma lieben ihre Produkte. Im Gegensatz zu anderen großen Autoherstellern hat das Unternehmen kein Werbebudget. Seine Marketingkraft sind Hunderttausende von treuen Kunden. Tesla kann die durch Werbung und Marketing eingesparten Milliarden in höhere Gewinne, niedrigere Preise oder mehr Forschung und Entwicklung stecken.
Dabei hat Tesla auch ganz besondere Beziehungen zu seinen Kunden. Die vor kurzem getroffene Entscheidung, Dogecoin als Zahlungsmethode für Merchandise-Waren zu adoptieren, hatte nicht unbedingt Gewinnsteigerung im Sinn. Elon Musk weiß auch, dass diese Kryptowährung unter den Tesla-Fans sehr beliebt ist.
Parallelen zwischen Krypto- und Aktienmarkt
Die Marktkapitalisierung von Tesla beträgt jedoch 1 Billion US-Dollar, was in etwa dem Wert der übrigen weltweiten Automobilindustrie entspricht. Die Aktien des Unternehmens sind eindeutig überbewertet. Die Menschen zahlen mehr für ein Unternehmen, das eine Million Autos pro Jahr produziert, als für den Rest der Branche, wo bis zu 50 Millionen Fahrzeuge produziert werden.
Sowohl Aktien als auch Kryptowährungen gelten als riskante Anlagen. Wenn den Menschen das Geld ausgeht, werden sie Tesla-Aktien und Krypto-Fledermäuse von Ozzy verkaufen wollen – wie hoch wird ihr Preis dann sein? Aber im Moment hat man noch die Chance, von den boomenden Märkten zu profitieren.