Ein Mann aus Kalifornien behauptet, er habe im letzten Jahr fast 800 US-Dollar pro Monat verdient, indem er mit seinem Tesla Model 3 verschiedene Kryptowährungen, insbesondere Ether, schürfte.
Siraj Raval, der gelegentlich lehrreiche Inhalte auf YouTube erstellt, behauptet, er habe das interne System seines Tesla (Baujahr 2008) zum Mining von Kryptowährungen verwendet.
Laut Raval war der Prozess einfach. Er „manipulierte“ die internen Systeme des Fahrzeugs, um zusätzliche Energie an seine fünf GPUs zu leiten, die bereits an die elektrische Batterie des Fahrzeugs angeschlossen waren und Ethereum-Coins schürften.
Er verrät, dass „Tesla ein Computer mit Rädern ist. Es ist so einfach, sich in dieses Computerauto zu hacken“. Er behauptet auch, dass der mühsame Prozess es ihm ermöglichte, den Hashing-Algorithmus für Ethereum 20 Stunden pro Tag über die 75 kWh starke Batterie seines Fahrzeugs laufen zu lassen.
Lohnt sich Mining mit einem Elektroauto?
Das Mining brachte Raval im vergangenen Jahr monatlich fast 400 bis 800 US-Dollar ein. Das wäre in Kalifornien mit den teuren Stromkosten kaum möglich gewesen, aber es gibt einen Haken. Da er ein ein Elektroauto nutzte, hatte er den Strom aus einer Ladesäule gezogen, wo er viel billiger ist. Im Monat hat er laut eigenen Angaben 30 bis 60 US-Dollar ausgegeben.
Es ist nicht der einzige Trick, den der einfallsreiche Amerikaner nutzte, um seine Gewinne zu maximieren. Raval bringt einen Großteil der geschürften Ether-Coins zu einer Yield-Plattform für Krypto-Investoren. Hier kann er seine Coins sperren und Renditen darauf erhalten, bei Ether sollen es jährlich 23 % sein.
Er verrät auch, dass seine Disziplin, seine Investition nie auszuzahlen und GPUs bei eBay zu kaufen, ihm dabei geholfen hat, eine beträchtliche Menge an Geld zu sparen.
Aber ein anderer Krypto-Schürfer namens Chris Allessi sagte, dass die Renditen zwar lukrativ seien, aber dass sich das Mining von Kryptowährungen mit einem Tesla „kaum lohnt“.
Warum sollte man diese Art von Verschleiß an einem 40.000 bis 100.000 US-Dollar teuren Auto in Kauf nehmen?
Nicht nur Ether lässt sich mit Autos schürfen
Für Allessi ist das Krypto-Mining mit einem Auto nichts Neues. „K-MAN“, wie er auf YouTube genannt wird, hat einmal versucht, mit seinem Tesla Model S Bitcoin zu schürfen.
Er hatte einen Bitmain Antminer S9 direkt an die Fahrzeugbatterie angeschlossen. Und dann einen Wechselrichter verwendet, um die Batterieleistung auf ein für sein Mining-Rig geeignetes Niveau herunterzufahren.
Thomas Sohmers, ein weiterer Krypto-Miner, stimmt Allessis Meinung zu und fügt hinzu, dass Ravals Manipulationen an der internen Firmware des Tesla sinnlos sind, da „das Auto bereits so gebaut ist, dass es über 100 Kilowatt liefert“.
Whit Gibbs, der Gründer und Geschäftsführer der Mining-Firma Compass behauptet, dass es möglich ist, mit einem Elektroauto wie Tesla Kryptowährung zu schürfen.
Die Mechanismen sind alle vorhanden. Es gibt eine Stromquelle, es gibt Platz und man kann Kühlsysteme hinzufügen. Die Batterie liefert mit Sicherheit genug Energie, um eine Mining-Anlage zu starten und zu betreiben.