In einem aktuellen Artikel im Wall Street Journal teilt der Kolumnist James Mackintosh seine Meinung über den Facebook Coin Libra und bezeichnet diesen ausdrücklich als „eine Lizenz zum Drucken von Geld.“ In diesem Artikel schauen wir uns an, was er mit dem Begriff „Geld drucken“ genau meint und wie dies im konkreten Fall von Libra funktionieren soll.
Zur Erinnerung: in der vergangenen Woche äußerten Regulierungsbehörden und Politiker auf der ganzen Welt ihre Bedenken über Facebooks ehrgeiziges Projekt, während Chris Hughes, der Mitbegründer von Facebook, erklärte, warum Libra für das globale Finanzsystem gefährlich sein könnte.
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Libra – eine verlockende Investitionsmöglichkeit
Wie wir vor sechs Tagen berichteten, hat Facebook am 18. Juni seine Kryptowährung Libra eingeführt, nachdem es sich mit Firmengrößen wie Visa, Paypal, Mastercard zusammengeschlossen hatte.
In mehreren Artikel haben wir die wichtigsten Informationen zu Libra zusammengefasst. Hierbei wird auch darauf eingegangen, dass das Betreiben einer Node respektive die Teilnahme an der Libra Foundation eine Gebühr in Höhe von 10 Millionen Dollar kostet.
Mackintosh weist nun darauf hin, dass diese 10 Millionen Dollar Gebühr, die die genannten Unternehmen als Teil des Libra-Konsortiums vorgesehen haben, ihnen große Renditen einbringen werden – nämlich bis zu 40 Prozent.
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Welcher Gedankengang steckt dahinter?
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Laut eines Weltbankberichts gibt es 1.7 Milliarden Menschen ohne Zugriff zu einem Bankkonto. Facebooks erklärtes Ziel ist es, Menschen ohne Zugang zu einem Bankkonto einen einfachen Zugang zu ermöglichen („bank the unbanked“). Nehmen wir nun an, dass ein Zehntel dieser Gruppe das „Angebot“ annimmt und 10$ an Libra hält. Des Weiteren registrieren sich 50% aller 2,4 Milliarden Facebook User und kaufen jeweils für 50$ Libra. Dies entspricht bereits einer Summe von ~62 Mrd. US-Dollar (1,7 Milliarden + 60 Milliarden).
Diese Summe an Geld wird nach Aussagen der Libra Foundation nun in einem sehr konservativen Portfolio (beispielsweise investiert in Staatsanleihen) gehalten. Eine realistische Rendite beträgt hierbei ca. 1% p.a. Bezogen auf eine Gesamtsumme von 62 Mrd. US-Dollar sind das nach wie vor 600 Millionen US-Dollar pro Jahr.
Nun werden weitere Annahmen getroffen: Die jährlichen Kosten zur Aufrechterhaltung des Netzwerks könnten laut Mackintosh bei 100 $ Millionen liegen. Außerdem nehmen wir an, dass neben den 24 Gründungsmitgliedern es 100 weitere Firmen gibt, die das Projekt unterstützen. Bleiben also 500 Millionen US-Dollar, die an 124 Organisationen zu verteilen sind. Das Ergebnis lautet: 4,032 Millionen pro Organisation oder 40% Rendite pro Jahr. Steigen die Zinserträge für Staatsanleihen wieder, wird sich diese Rendite um einiges erhöhen.
Libras Erfolg hängt maßgeblich von Anzahl der Nutzer ab
Kurzum: Diejenigen Firmen, die von Anfang an hinter dem Projekt Libra standen, werden in der Lage sein, die Zinsen für mehrere Milliarden US-Dollar an Einlagen zu erhalten. Voraussetzung hierfür ist es nun, dass Libra zu einer Einstiegswährung für einen großen Teil (in unserem Fall die Hälfte) der 2,4 Milliarden Nutzer auf Facebook wird.
Selbst wenn der neue Libra Coin es nicht schafft, ein ausreichendes Maß an Akzeptanz zu erreichen, werden die frühen Geldgeber gut zurechtkommen. Denn sie werden andere Wege finden, um profitabel zu bleiben. Man denke hierzu beispielsweise an die Integration von neuen Services oder an die Broker-Gebühren, um Libra via Calibra in Fiat und vice versa zu tauschen.
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Facebook wird Libra seiner enormen Nutzerbasis also als stabile Alternative zu volatilen Kryptowährungen empfehlen (zur Erinnerung: Libra wird ein Stablecoin sein, der durch mehrere Assets gedeckt ist).
Auch wenn wir in diesem Beispiel von einem positiven Szenario ausgehen, könnten die hinterlegten Reserven auch an Wert verlieren, was letztendlich auch für Libra eine Abwertung bedeuten würde.
Die Inhaber des Coins werden dann höchstwahrscheinlich auf der Verliererseite landen, falls die Renditen einbrechen. Denn es gibt keine Regulierung diesbezüglich noch gibt es eine Einlagen- respektive Kapitalversicherung..
Fest steht: potentiell auftretende Verluste werden bei den Libra Nutzern und nicht bei den Geldgebern landen. Eventuelle Gewinne und Renditen hingegen werden bei den Investoren und nicht bei den Nutzern landen.
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