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Preise von Bitcoin-Futures niedriger als Spotpreise an der CME-Börse
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Preise von Bitcoin-Futures niedriger als Spotpreise an der CME-Börse

Daniela Kirova
Daniela Kirova
25. Januar 2023
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Bitcoin-Futures an der CME (Chicago Mercantile Exchange) befinden sich in einem Marktzustand, der als „Backwardation“ bekannt ist. Das deutet auf ein schwindendes institutionelles Interesse an Bitcoin hin, schreibt CoinDesk. Dem Bericht zufolge liegen die Preise der Futures (Terminkontrakte) jetzt unter den aktuellen Spot-Preisen. Gestern rutschte der 1-Monats-Kontrakt auf einen Abschlag von 14 % auf Jahresbasis ab. Es handelt sich dabei um den größten Abschlag seit mehr als einem Jahr.

Bitcoin rutscht weiter ab

Die dreimonatigen Bitcoin-Terminkontrakte fielen auf einen Abschlag von 3 %. Bitcoin selbst verlor heute zwischenzeitlich mehr als 6 % und fiel auf 45.700 US-Dollar. Aber im Moment hat sich BTC etwas erholt – der Preis liegt bei 47.300 US-Dollar.

Großanleger entscheiden sich für regulierte Terminkontrakte an der CME, um ein Engagement in Bitcoin einzugehen, ohne den Coin zu kaufen. Die beiden Bitcoin-ETFs, die im Oktober auf den Markt kamen – ProShares und Valkyrie Investments – bieten ebenfalls die Möglichkeit, in die an der CME gelisteten Terminkontrakte zu investieren.

Diese Marktentwicklung könnte auf eine pessimistische Stimmung hindeuten, die auf die Besorgnis über die neueste Covid-Variante und die Straffung der Geldpolitik durch die US-Notenbank zurückzuführen ist. Bevor das Jahr zu Ende geht, könnten die Marktteilnehmer ihr Engagement reduzieren.

Bei Terminkontrakten für physische Vermögenswerten wie Gold oder Erdöl kommt es zur Backwardation, wenn es einen Anreiz gibt, den Vermögenswert so früh wie möglich zu besitzen. Das könnte der Fall sein, wenn man den Vermögenswert beispielsweise für die Produktion braucht. Dann sind die Kassapreise höher als die Futures-Preise.

Bitcoin-Futures werden in bar abgewickelt. Am Tag der Abrechnung findet kein tatsächlicher Transfer von Coins statt. Außerdem wird Bitcoin immer noch in erster Linie als Spekulationsmittel betrachtet.

Nicht das erste Mal

Das ist nicht das erste Mal, dass so etwas geschieht, nicht einmal in diesem Jahr. Bereits im Mai stellte JPMorgan fest, dass ein Abschlag bei den CME-Futures auf die geringe Nachfrage von Walen und Institutionen zurückzuführen ist. Damals verlor Bitcoin fast 50 % und fiel von 58.000 auf 30.000 US-Dollar. Es gab 21 Tage lang einen negativen gleitenden Durchschnittswert zwischen den Spotpreisen und den Futures, die in zwei Monaten auslaufen sollten. Zuvor war das im Jahr 2018 der Fall. Die JPMorgan-Analysten kommentierten zu dem Zeitpunkt:

Das ist eine ungewöhnliche Entwicklung. Sie spiegelt wider, wie schwach die Bitcoin-Nachfrage von institutionellen Anlegern derzeit ist. Diese neigen dazu, regulierte Futures-Kontrakte zu nutzen, um sich in Bitcoin zu engagieren.

Der geringe Anteil von Bitcoin an der gesamten Marktkapitalisierung der Kryptowährungen war damals ein bärisches Signal. Die Prognose hatte sich also bewiesen. Möglicherweise handelt es sich diesmal um eine ähnliche Situation.

Wir glauben, dass sich der Anteil von Bitcoin am gesamten Kryptomarkt normalisieren und vielleicht über 50 % steigen müsste (wie im Jahr 2018), um mit größerer Sicherheit behaupten zu können, dass der aktuelle Bärenmarkt hinter uns liegt.

Mitwirkende

Daniela Kirova
Die freiberufliche Krypto-Autorin Daniela hat mehr als 15 Jahre Erfahrung im Schreiben und Übersetzen von finanziellen Inhalten. Sie ist Diplom-Psychologin und berichtet ausgiebig über die neuesten Krypto-News und Marktentwicklungen.