- Verbraucherschutzorganisation untersucht Prominente, die in ihren sozialen Medien für NFTs werben.
- Tom Brady, Floyd Mayweather, Paris Hilton, Snoop Dogg und Reese Witherspoon wurden zur Offenlegung aufgefordert.
- Die US-amerikanische Wettbewerbsbehörde weist Influencer an, alle wesentlichen Verbindungen zu Werbepartnern bekannt zu geben.
Die Verbraucherschutzorganisation Truth in Advertising (TIA) hat Eminem, Justin Bieber, Gwyneth Paltrow und 16 weitere Prominente angezeigt. Angeblich haben sie Werbung für NFTs gemacht, ohne ihre Verbindung zu den Projekten offenzulegen, schreibt CoinTelegraph.
Die gemeinnützige Organisation gab auf ihrer Website bekannt, dass sie gegen Prominente ermittelt, die in ihren sozialen Medien für NFTs werben. In der Mitteilung heißt es unter anderem, dass nicht-fungible Token „ein Bereich voller voller Täuschungen“ ist (engl. „area rife with deception“).
Zu den Prominenten, die ihre materiellen Verbindungen zu NFT-Marken und Werbepartnern offenlegen müssen, gehören unter anderem Tom Brady, Floyd Mayweather, Paris Hilton, Snoop Dogg und Reese Witherspoon.
Zu diesem Zweck erhielten sie alle Briefe von TIA mit dringenden Warnungen. Die TIA teilte darin ihre Beschwerden mit und wies die Promis auf die potenziell schädlichen Auswirkungen hin, die ihre Werbung auf die Öffentlichkeit haben kann. Eines ihrer Hauptanliegen ist das finanzielle Risiko dieser spekulativen Investitionen, das ihrer Meinung nach nicht offengelegt wird.
Prominente streiten materiellen Nutzen ab
Am 10. Juni schickte TIA Briefe auch an die Anwaltskanzleien von Justin Bieber und Reese Witherspoon. Letztere antworteten der TIA am 20. Juli und betonten, dass Witherspoon nichts von der Förderung von NFTs profitiert. Auch Biebers Rechtsbeistand bestritt ein Fehlverhalten, versicherte aber, dass die Beiträge aktualisiert würden.
TIA schrieb auch, dass die Prominenten möglicherweise gegen die Richtlinien der US-Behörde Federal Trade Commission (FTC) bezüglich der Anforderungen an Influencer und der Verwendung von Endorsements und Testimonials in der Werbung verstoßen. Die FTC weist Influencer an, alle wesentlichen Verbindungen zu Unternehmen, die sie empfehlen, offenzulegen und diese Verbindungen in der Empfehlung selbst auffällig und deutlich zu machen.
Bisher wurden Prominente noch nie wegen der Werbung für Kryptowährungen oder NFTs rechtlich belangt, aber es laufen einige Sammelklagen. Diese richten sich gegen Elon Musk, weil er für Dogecoin (DOGE) geworben hat. Der Milliardär Mark Cuban steht wegen seiner Werbung für die Krypto-Sparplattform Voyager ebenfalls am Pranger.
Auch der Schauspieler Matt Damon löste eine Kontroverse aus, als er für Kryptoprodukte warb. Sein Engagement brachte ihm unerbittlichen Spott und Hohn ein.
US-Börsenaufsicht: Man soll nicht auf Influencer hören
Die US-Börsenaufsichtsbehörde (Securities and Exchange Commission, SEC) veröffentlichte 2017 auf ihrer Website eine Warnung vor von Prominenten unterstützten Initial Coin Offerings. Damals teilte sie mit:
Anleger sollten sich darüber im Klaren sein, dass prominente Befürworter zwar objektiv aussehen können, aber Teil einer bezahlten Werbung sind. Prominente, die zu einer Investition ermutigen, verfügen selten über genügend Fachwissen, um sicherzustellen, dass die Investition angemessen ist und mit den Gesetzen übereinstimmt.
Die SEC stellt fest, dass Influencer und Prominente, die soziale Medien nutzen, um ihre Anhänger zu Investitionen zu bewegen, illegal sein könnten, wenn sie nicht die Quelle, die Art und die Höhe der direkten oder indirekten Vergütung offenlegen.