Heute wurde bekannt, dass eine Reihe von Nutzern der in Hongkong ansässigen Kryptobörse Coinsuper nicht in der Lage sind, ihr Geld von der Plattform abzuheben. Laut Nachrichten auf dem offiziellen Telegram-Kanal von Coinsuper dauert es bereits seit November an.
Das Dilemma wirft ein negatives Licht auf Kryptobörsen, die im Mittelpunkt der sich entwickelnden Krypto-Regulierung in Hongkong stehen. Als Teil der neuen Vorschriften plant die Regierung von Hongkong, einen Gesetzesentwurf vorzuschlagen, der die Lizenzierung von Börsen in der Legislaturperiode 2021-2022 verbindlich machen soll.
Die Nachricht wurde ursprünglich von Bloomberg am Freitag berichtet. Dem Artikel zufolge haben dabei mindestens sieben Personen Anzeige erstattet. Die Hongkonger Polizei untersucht den Fall einer Person, die Kryptowährung „über eine Investmentgesellschaft“ gekauft hat und seit Dezember kein Geld mehr abheben kann.
Im Telegram-Kanal hat der Administrator der Kryptobörse aufgehört, auf Nachrichten zu antworten.
Solche Probleme mit unregulierten Kryptobörsen sind leider nicht neu. Es ist von daher wichtig, immer auf regulierten Plattformen zu traden. Darüber hinaus kann man vielen Risiken einer Kryptobörse aus dem Weg gehen, indem man sich den Diensten eines regulierten Brokers bedient.
Probleme mit der Kryptobörse schon länger bekannt
Ein Händler, der Coinsuper seit 2018 nutzt, erklärte, dass er den Zugriff auf 20.000 US-Dollar an Einlagen verloren habe. Derselbe Nutzer hat seit dem 1. Dezember nichts mehr vom Administrator gehört und hat die Polizei benachrichtigt, so dass weitere Maßnahmen ergriffen werden können.
Coinsuper hatte in den letzten 24 Stunden ein Handelsvolumen von 14 Millionen US-Dollar. Das ist aber ein winziger Bruchteil des 24-Stunden-Volumens von Binance in Höhe von 22 Milliarden US-Dollar. Auf dem Höhepunkt der Popularität wickelte Coinsuper täglich Geschäfte im Wert von 1,3 Milliarden US-Dollar ab, was einen gewaltigen Unterschied zu den aktuellen Werten darstellt.
Einer der Risikokapitalgeber, die Coinsuper unterstützt hatten, sagte den Bloomberg-Reportern, dass sie ihre Investition von 1 Million US-Dollar in die Börse vollständig abgeschrieben hätten. Vor sechs bis acht Monaten brach der Risikokapitalfonds den Kontakt zum Managementteam der Kryptobörse ab. Zur gleichen Zeit antwortete der Vorsitzende und CEO Karen Chen nicht mehr auf WeChat. Chen ist die ehemalige Präsidentin von UBS China.
Zwischen Juli und Dezember verließen zudem mehrere Mitarbeiter das Unternehmen. Das deutet darauf hin, dass die Probleme bereits ans Licht gekommen waren. Die 2017 gegründete Börse wird von Pantera Capital unterstützt. Das Unternehmen führt Coinsuper auf seiner Website immer noch als Portfoliounternehmen auf.