Viele Länder der Welt unternehmen gerade Schritte, um die Krypto-Branche zu regulieren. Das britische Überseeterritorium Gibraltar ist dagegen auf dem Weg, zum ersten globalen Krypto-Zentrum zu werden.
Die Regierung von Gibraltar prüft derzeit ein Angebot für das Blockchain-Unternehmen Valereum, das sich an der Börse von Gibraltar beteiligen möchte.
Laut Guardian soll das britische Territorium durch diesen Schritt als erstes Land der Welt eine Handelsplattform bieten, an der man sowohl traditionelle Vermögenswerte als auch Kryptowährungen handeln kann.
Zukunftsweisende Krypto-Regulierung
In einem Tweet teilte die Firma Valereum Blockchain PLC mit, dass sie die Juno Group, eine Treuhandgesellschaft, für 850.000 GBP (etwa 1 Million Euro) erworben hat. Das soll dazu verhelfen, eine regulierte Verbindung zwischen digitalen Vermögenswerten und Fiat-Währungen zu schaffen.
Das in Gibraltar ansässige Unternehmen Valerian konzentriert sich darauf, die Krypto-Branche näher zum Mainstream zu bringen. Die Firma teilte mit, dass 500.000 GBP (ca. 600.000 Euro) von dem Gesamtbetrag in bar gezahlt werden würden. Der Rest wird ein Jahr später in Valereum-Aktien ausgezahlt.
Der CEO von Valereum Patrick Young glaubt, dass Gibraltar viel Potenzial hat und eine große Chance für den Krypto-Handel bieten kann.
Bisher haben die Regulierungsbehörden von Gibraltar ihr Ziel, ein Krypto-Zentrum zu werden, durch die Genehmigung von 14 Blockchain- und Krypto-Unternehmen zementiert. Das ist wahrscheinlich einer der Hauptgründe, warum Valereum Gibraltar gewählt hat.
Es wird vermutet, dass das Unternehmen plant, Technologie für die Verknüpfung von digitalen Vermögenswerten und Kryptowährungen bereitzustellen, ohne sich auf Vermittler zu verlassen.
Gibraltars Minister für digitale Finanzdienstleistungen, Albert Isola, sagt, dass das Territorium die Kryptoindustrie begrüßt. Die Einführung der Krypto-Regulierung wird unseriöse Marktteilnehmer beseitigen und den Anlegern dadurch zusätzliche Sicherheit geben.
Entgegen dem globalen Trend
Auch wenn Länder wie China und Indien gerade gegen Kryptowährungen vorgehen, sieht man die Sache in anderen Regionen der Welt anders. Die Entscheidung von Gibraltar wird als ein mutiger Schritt angesehen, der Investitionen in Krypto beschleunigen könnte.
Man darf jedoch nicht vergessen, dass der Finanzsektor des Landes schätzungsweise nur ein Drittel der gesamten Wirtschaft von 2,4 Milliarden GBP (2,86 Milliarden Euro) ausmacht. Die Regulierungsbehörde von Gibraltar zählt nur 82 Mitarbeiter. Wenn die Pläne scheitern, könnte dieser Schritt die Reputation des Staates schädigen. Und sogar diplomatische Sanktionen nach sich ziehen, was die Wirtschaft zusätzlich bedrohen würde.
Sollten sich die Pläne als erfolgreich erweisen, könnte das Land zu einem globalen Zentrum für Kryptowährungen werden. Und andere Länder ermutigen, diesem Beispiel zu folgen.
Wichtige globale Aufsichtsbehörden stehen Kryptowährungen skeptisch gegenüber. Man macht sich Sorgen über Probleme wie Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung, Marktintegrität und Anlegerschutz.
Wenn die Pläne von Valereum grünes Licht erhalten, wird dieses britische Überseegebiet die erste globale Börse sein, die den Handel mit allen Vermögenswerten in Kryptowährung wie Bitcoin erlaubt.