Das Bitcoin Halving liegt nun bereits zwei Wochen hinter uns und wir spüren jetzt schon gewisse fundamentale Veränderungen. Durch die Halbierung des Block Rewards kam es in den letzten Wochen zu einem starken Bitcoin Hashrate Einbruch. Das wiederum hat zu längeren Blockzeiten und zu erhöhten Transaktionsgebühren geführt, was sich aber bei der nächsten Difficulty Anpassung wieder normalisieren sollte. Doch wie steht es um den BTC Fork von 2017 – Bitcoin Cash?
Bitcoin Cash nach dem Bitcoin Halving
Bitcoin Cash hat sich bereits vor dem Bitcoin Halving von seiner schwachen Seite gezeigt. Das lag vor allem daran, dass das Bitcoin Cash Halving mehrere Wochen vor dem Bitcoin Halving stattgefunden hat. Dementsprechend wurden dort die Block Rewards früher von 12,5 auf 6,25 reduziert. Dadurch sind einige Miner zu BTC gewechselt, um dort noch unter den höheren Block Rewards ihre Arbeit zu verrichten.
Doch wie steht es nun um Bitcoin Cash nachdem sich die Block Rewards von beiden Kryptowährungen angepasst haben? Sind viele BTC Miner wieder zurück zu Bitcoin Cash gewechselt? Ein Analyst auf Twitter hat eine kurze Analyse veröffentlicht, die an dem BCH Projekt von der fundamentalen Seite stark zweifeln lässt.
Analyst rechnet mit Bitcoin Cash ab
Yassine Elmandjra, ein Kryptoanalyst bei ARK Invest, bewertete kürzlich einige der Netzwerkgrundlagen von Bitcoin Cash und stellte fest, dass sie sich seit der Halbierung am 8. April verschlechtert haben. Elmandjra sagt, dass das BCH Netzwerk „nicht gesund aussieht“, insbesondere aufgrund einiger Fundamentaldaten, die sich verschlechtert haben.
Die Bitcoin Cash Miner sind wenige Tage vor dem eigentlichen BCH Halving abgesprungen. Erst als das Bitcoin Halving stattgefunden hat und sich somit die Block Rewards angeglichen haben, kamen wohl einige Miner wieder zurück und die Hashrate ist bei BCH kurzzeitig nach oben gesprungen. Es sind aber dennoch weniger auf Bitcoin Cash übergegangen als man erwartet hätte. Beide Verhaltensweisen können wir an dem folgenden Chart erkennen:
Hinzu kommt, dass die Bitcoin Cash Blockchain schon seit vielen Monaten von Bitcoin Minern okkupiert wird. Das hat zur Folge, dass die ehrlichen BCH Miner oft leer ausgehen und somit für ihre Arbeit nicht entlohnt werden. Das kann langfristig schwerwiegenden Folgen haben. Aber dazu gleich mehr.
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Unzureichende Sicherheit und schlechte Konditionen für die Miner
Zweitens argumentierte Elmandjra, dass der wirtschaftliche Durchsatz im BCH Netzwerk auf einem historischen Tiefstand ist. Die Anzahl der Transaktionen des Netzwerks ist von 90.000 auf 56.000 zurückgegangen, während der durchschnittliche Transferwert nach Angaben von Coin Metrics um etwa 60% gesunken ist. Dieser erstaunliche Rückgang des wirtschaftlichen Durchsatzes hat zu geringeren Einnahmen für die Miner geführt.
Aktuell machen die Transaktionsgebühren nur 0,05% der Miner Einnahmen aus. Zum Vergleich: bei BTC Minern machen die Transaktionsgebühren ca. 10% ihrer Einnahmen aus. Das ist für die langfristige Sicherheit des Netzwerkes sehr wichtig. Denn irgendwann wird es keine oder nur sehr geringe Block Rewards geben.
Einer der wohl beunruhigendsten Aspekte im Bitcoin Cash Netzwerk ist wohl die aktuell Sicherheit. Durch die geringere Hashrate ist das BCH Netzwerk anfälliger für Angriffe. Vor allem weil es aktuell nur ca. 2,9% der gesamten SHA-256 Hashrate ausmacht. Bitcoin besitzt hingegen ca. 95% der gesamten Hashrate. Elmandjra wies darauf hin, dass böse Miner leicht eine 51%igen Angriff auf das Netzwerk starten könnten. Die Kosten für so einen böswilligen Angriff auf Bitcoin Cash liegen aktuell bei ca. 10.000 USD pro Stunde. Er erklärte sogar, er sei „überrascht, dass wir noch keinen Großangriff erlebt haben“.
Bitcoin Cash is not looking healthy:
-Hashrate down 30% since halving (& only accounts for ~2% of SHA256 hash)
-Economic throughput at all time lows
-Fees are .05% of miner rev (<$100/day)
-Theoretical 51% attack costs <$10k/hrSurprised we haven’t seen a large scale attack yet
— Yassine Elmandjra (@yassineARK) May 23, 2020